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28 Gberlaujitzer Heimatzeitung Nr. 2 Grunübesitzervereins, bei einigen Sitzungen der Kurbade- genossenschaft unö des Hochwald-Lausche-Gaues. Über die am 7. November in Zittau stattgefundene Herbstvertreter- verfammlung des Verbandes „Lusatia" wurde vom Vor sitzenden berichtet. Der Verein war durch den Vorsitzenden Schnabel und Kassierer Lehmann vertreten. Infolge der großen Entfernung war der Verein Leim Grenzland treffen der sächsischen und sudetendeutschen Gebirgsvereine am 14. November auf dem Fichtelberge nicht vertreten. Zur Wegemeistcrüesprechung am 12. Dezember in Ebers bach wurde der Vorsitzende und Schriftführer Michel abge- vrdnet. Ganz besonders wurde darauf hingewiesen, daß Gebirgsvereinsmitglieder eine wesentliche Verbilligung beim Besuch der Staatstheater in Dresden und des Stadi- lheaters in Zittau haben. Eintrittskarten sind beim Bäcker meister Görlich (Zittau) zu bestellen. Der Bericht des Kas sierers Lehmann über die Wiederherstellung sowie Neu aufstellung von Wegweisern und Wegetafeln legte Zeugnis davon ab, was auf diesem Gebiete in der letzten Zeit ge schaffen worden ist. Es sind folgende Wegweiser und Wege tafeln aufgestellt worden: Flügelweg mit drei, Plissenberg mit zwei, Oybinweg sHainstraße) mit drei, Bärgasse nut einem, Dammschenke mit drei, Lauscheweg mit zwei, Wal tersdorf—Großschönauer Straße mit zwei, Bahnhof Jons- dorf-Bad mit einem, Jonsdorfer Ringweg mit einem, Rich ters —Bad—Weißer Stein sieben Wegweiser mit 10 Armen, ein Wegweiser am Kammweg (Hohlstein), ein Weg weiser bei Deichmanns Kaffeegarten, außerdem zwei Wege tafeln. Insgesamt wurden also 18 Wegweiser mit 82 Armen errichtet. Ein großes Bauprvgramm steht dem Ver ein noch in den verschiedenen Baubezirken bevor. Leider gestatten es zur Zeit die finanziellen Verhältnisse nicht, auch nur die dringendsten Arbeiten noch durchzuführen. Über die Neugriindung des Skiklubs im Turnvereiu Jons dorf (D. T.) und über die Tätigkeit des Wintersportaus schusses der Hochwald-Lausche-Gau-Ortsgruppe Jonsdorf berichtete Schriftführer Michel. Zu diesem Punkt soll in der nächsten Vorstandssttzung nochmals Stellung genommen werden. Vom Hochwald-Lausche-Gau, Ortsgruppe Jons dorf, lag ein Schreiben vor, in welchem der Gebirgsverein gebeten wurde, sich an der geplanten Kirchenjubiläums spende zu beteiligen. Hierzu bewilligte man 20 RM. In nächster Zeit werden noch folgende Vorträge abgehalten: Wilhelm Venathor, Klotzsche-Königswald, spricht über „Ja pan, Land und Leute" und Lehrer Richter, Seifhennersdorf, über „Nordböhmische Burgen, Schlösser und alte Straßen". Geblrgmreln Nlkenbors Der Verein hielt Anfang Januar seine Jahreshaupt versammlung im Kurhaus ab. Nach herzlichen Begrüßungs worten des Vorsitzenden Erich Eichler gedachte man zu nächst durch Erheben von den Plätzen der verstorbenen Mitglieder Heinrich Söhnel und Frau Prof. Pipo. Der Vorsitzende brachte nunmehr den Jahresbericht zur Ver lesung. Viel Arbeit zum Wohl des Ortes ist geleistet wor den. Wege, Bänke und Wegweiser wurden in Ordnung ge bracht, u. a. konnten die gesperrten Wege aus dem Brand berge dank des Entgegenkommens der Revierverwaltung wieder geöffnet und durch Bereinsmitglieder vorgerichtet werden. Am 28. Juli 1981 wurde eine Abendfeier in der „Niederaue" und am 1. August 1931 ein „Oberlausitzer Heimatabend" unter Mitwirkung des bekannten Heimat komponisten Kurt Piehler veranstaltet. Beide Veranstal tungen wurden sehr beifällig ausgenommen und zur Wie derholung empfohlen. Nicht unbemerkt ging die Grenz sperre vorüber, so mancher Sommergast blieb im Orte und verzehrte sein Geld hier. Erfreulich war der Fremden besuch. Es konnte eine Zunahme von 26 Besuchern gegen über dem Vorjahre festgestellt werden (1930: 1498 Personen, 1931: 1519 Personen). Am Ende des Berichtes nahm der Vorsitzende Veranlassung, allen herzlichst zu danken, die sich für das Wohl des Ortes jederzeit in uneigennütziger Weise einfetzten. Bei den Neuwahlen wurden einstimmig wieder gewählt der 1. Vorsitzende Erich Eichler und der 1. Schrift führer Heinrich Swarovsky. An Stelle des 2. Vorsitzenden, Kantor Posselt, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt Hatte, wurde Bürgermeister Matthausch ge wählt. Kassierer wurde Paul Priebs, La der bisherige Kas sierer Ewald Franke nach einer 15 jährigen vorbildlichen Kassenverwaltung eine Wiederwahl ablehnte. Als Ver treter der Gemeinde wurde sodann Karl Priebs und als Vereinsbote Herr Swarovsky gewählt. Der Kassenbericht wurde vom Kassierer Ewald Franke vorgetragen und er gab einen annehmbaren Kassenbestand. Ein Antrag, außer der Gemeindeverwaltung eine weitere Auskunftsstelle zu schaffen, fand keine Zustimmung. Den Vorstandsmitglie dern, die an auswärtigen Tagungen teilnehmen sollen, wurde eine Entschädigung aus der Vereinskasse bewilligt. Ferner wurde beschlossen, sich einer gemeinsamen Winter veranstaltung aller Ortsvereine zu Gunsten der Winter nothilfe anzuschließen. Eiu Arbeitsplan für das lausende Vereinsjahr wird in der nächsten Versammlung beraten werden. Die Vereinsbeiträge für 1932 werden in Anbe tracht der Notzeit für alle Mitglieder auf 2 RM. festgesetzt. .Globus-Zittau „Ans den Schatzkammern des Meeres" 7. Vortrag. Studienrat E. Franz eröffnete denselben mit den besten Neujahrswünschen. Sodann ergriff Profes sor Brühl das Wort zu seinem Ltchtbildervvrtrag „Aus den Schatzkammern des Meeres". Kurz die Verteilung von Land nnd Wassermassen der Erdoberfläche streifend, er innerte der Redner daran, daß das Weltmeer wesentlichen Anteil am Aufbau der Erdkruste habe und eine wichtige Rolle bei der Ernährung des Menschen spiele. Der Vor tragende unterschied Stoffe, die zum Schmucke öieuen, tech nisch verwendet werden, zur Ernährung beitragen und schließlich solche, die als gastronomische Leckerbissen gewer tet werden. Eine weitere Einteilung ergab sich nach ihrem Ursprünge in mineralische, pflanzliche und tierische Pro dukte. Unter den chemischen Stoffen erwähnte der Redner zunächst das Gold, das unnützeste aller Metalle, dem aber die Aufgabe eines Wertmessers zugeöacht worden sei. Sein Vorkommen im Meerwasser wurde früher bedeutend über schätzt, immerhin kämen aber 7 Pfund Gold auf den Kopf jedes Menschen, wenn es gelänge, das gelüste Gold ohne erheblichen Kostenaufwand dem Meere zu entziehen. Silber ist bedeutend mehr in den Ozeanen enthalten, aber auch hier kann an eine wirtschaftliche Ausbeute nicht gedacht werden. Der Stoff, den das Meerwasser in größter Menge enthält, ist das Kochsalz. In einem Kubikmeter Wasser sind 281L ÜK Kochsalz enthalten. Die Gewinnung desselben in Salzgärten ist in einzelnen besonders südlichen Ländern bedeutend. Die Gesamtmenge des im Meere enthaltenen Salzes würde ausgeschieden den Meeresboden in einer Höhe von 57 m bedecken. Besonders wichtig für Deutsch land ist das Vorkommen von Bernstein im Meere, ein Produkt, das an der Grenze zwischen mineralischen und pflanzlichen Produkten einzureihen ist. Das verhärtete Harz eines vorgeschichtlichen Naöelbaumes versteinerte beim Untergehen eines ausgedehnten Waldes, der unge fähr den Raum der Ostsee einnahm. Zunächst gewann man den Bernstein nur durch Sammeln der bei Stürmen an geschwemmten Stücke, dann wurde der Meeresboden durch Bagger bearbeitet und heute geschieht die Gewinnung hauptsächlich durch Tagbau der vom Meere wieder frei gegebenen Stellen. Auch das Jod, durch Aüslaugen der Älgenasche hergcstellt, wird so aus dem Meere gewonnen, ja früher ausschließlich als man das Jodvvrkvmmen im Chilesalpeter noch nicht kannte. Seegras wird sowohl als Füllungsmaterial für Matratzen usw. verwendet, als auch als Packmaterial, ja in Ostasien dient es sogar als Nah rungsmittel. Schwämme werden durch Taucher im Mittel meere und nun auch in Amerika gewonnen. Die Mittel-