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Chor dieses Vereins konnte sich prächtig entfalten. Dann begann Pfarrer Brussig seinen eindrucksvollen und zugleich belehrenden Vortrag über Krippen. Gerade die wenigen Kosten, die mit der Ausstellung einer Weihnachtskrippe ver bunden sind, die gewaltige Freude, die deren Zusammen setzung bei den Kindern auslöst, sollten einen Ansporn geben, diese schöne Sitte weiter zu pflegen. Erstmalig wurde die Anbetung des Herrn durch die Krippe historisch belegt durch Franz von Assisi vorgenommen. Das war im Jahre 1223. Deutsche Krieger brachten dieselbe mit in unsre Heimat. Zunächst breitete sich die Sitte der Weihnachts krippe in den Bergtälern der Alpen aus. Besonders glück lich sei aber die Lausitz daran, wo der deutsche Weihnachts baum und die mehr vom katholischen Lande übernommene Krippe sich in schöner Harmonie zu einer weihevollen Ge meinsamkeit gefunden haben. Auch der Lichterberg des Erz gebirges sowie die Simsschmttckung in den alten Weber dörfern wurde erwähnt. Persönliches Erleben leitete dann hinüber zum Aufbau des Krüppels selbst. Eingehend wur den die nötigen Vorbereitungen besprochen nnd die künstle risch einwandfreien Figuren mit den entsprechenden Er klärungen zum Gesamtbilde zusammengefügt. Den Abschluß bildete die Gestalt des Knecht Ruprecht, herübergcnommen aus der alten Göttersage. Der frühere Wotan brachte dem Ebriitkind das schönste Weihnachtsgeschenk, den deutschen Christbaum. Der aus vollem Herzen kommende Vortrag dürfte von vielen Teilnehmern häuslich ausgewertet wer den. Er wurde abgelöst durch das „Stille Nacht, heilige Nacht". Dann gaben Frau Birnbaum und Herr Gerlach noch einige Soli aus Cornelius, dem unerschöpflichen Quell stimmungsvoller Weihnachtsgesänge, in formvollendeter Art zum Vortrag. Als passende Wcikmachtsgabe wurden emp fohlen die Bücher von Brussig „Was mir die Heimat gab" und „Grenzlandfahrten" sowie das Lnsatia-Jahrbuch. Die folgende Pause gab Gelegenheit, das entstandene Krüppel aus nächster Nähe bewundern zu dürfen. Das Weihnachts potpourri von Hellmen sowie Schuberts Frühlingslied und „Das Dörfchen", beide wiederum vom „Licdcrkranz" mit tiefem Empfinden wiedergegeben, schufen die Stimmung, aus der das ,.O du fröhliche, o du selige" weihevoll den Saal erfüllte. Studienrat E. Franz bedankte sich im Schluß wort bei allen Mitwirkenden, insbesondere aber bei Pfar rer Brussig, den Damen des Vorstandes, dem Gesangverein „Liederkranz" mit Herrn Gerlach nnd Frau Birnbaum, der städtischen Forstverwaltung, Herrn Junker, der als Ver gnügungsvorstand die sinnige Zusammenstellung der ganzen Feier durchgeführt hatte und Kavellmcister Hille, dessen neueste Eckwofung, der Globusmarsch, der Feier einen wür digen Abschluß gab. Mit den Wünschen gesegneter Weih nachten und eines glücklichen neuen Jahres ging man hoch befriedigt und geistig gestärkt auseinander. Eeblrgsveretn Strbill 14. Wanderung 1931. Pferdebcrg—Johannisstein. Die letzte Wanderung im Jahre wurde am 19. Dezember unternommen. Nur wenige waren es, die trotz heftigen Schneetreibens sich einfanden und durch den Hausgrund nach der Marienhütte aufstiegen. Bei der Wanderung über den Pferdeberg bot sich den Wanderern die schönste Winter landschaft in prächtigster Beleuchtung dar. Weiter wurde die Jonsdorfer Straße und die alte Leipacr Straße bis zur Schwarzen Pfütze verfolgt. Von da aus wurde der Jonsdorfer Fußweg bis zum Johannisstein benutzt. Gegen 16 Uhr traf die kleine Schar auf dem Johannisstein ein und traf bereits Wanderer an, die in anbetracht des un günstigen Wetters einen kürzeren Weg genommen hatten. Nach und nach fanden sich insgesamt 26 Personen ein. Der Wanderwart gedachte anläßlich der letzten Wanderung im Jahre derjenigen Wanderer, die bei keiner bczw. nur bei wenigen Wanderungen gefehlt hatten und konnte feststellen, daß gerade die ältesten Gebirgsvereinler die eifrigsten Wanderer waren. Der Aufenthalt in der Johannisstein- bauöe gestaltete sich gemütlich und in bester Stimmung war 21>L Uhr allgemeiner Aufbruch. Für Weg und Steg wur den 4,10 NM. gesammelt. — An den 14 Wanderungen 1931 haben insgesamt 641 Personen durchschnittlich 38, teilgenom men. Für Weg und Steg wurden insgesamt 38,32 RM. ge sammelt. MirgsMM Aonsdorf-MWmM Der Verein hielt im Hotel „Zum Bad" am Donners tag, dem 17. Dezember, eine Vorstandssitzung ab. Über die Wegemeistersitzung vom 12. Dezember in Ebersbach wurde von den Abgeordneten Weber und Michel berichtet. Der Antrag unseres Vereins, die Sammeltage für die Pfingst- sammlung verschiedentlich festzulegen, ist vom Verband „Lusatia" als Versuch beifällig ausgenommen worden. Der Vruderverein Waltersdorf stimmte dem Antrag besonders gern zu, da dort die gleichen Erfahrungen gesammelt wor den sind. Als Sammeltage wurden beschlossen der 6. Mat und 17. Juli. Als Sammelpunkte wurden festgelegt: Bahn hof, Schweizerthal, Bad—Weißer Stein, Dammschenke und Gondelfahrt. Für die Neuauflage der Wegekartenhefte lagen vom Verband „Lusatia" die Schwarzdrucke zur Kor rektur vor. Mit der Etnzeichnung und Korrektur wurden Sie Vorstandsmitglieder Zimmermann und Michel betraut. Weiter wurde beschlossen, zunächst zehn Wegekartenheste zum Vorzugspreise anzukaufen. Einstimmig wurde be schlossen, dem Skiklub im Turnverein e. V. DT. Jonsdorf — Mitglied des Hauptverbandes Deutscher Skiverbände — als korporatives Mitglied beizutreten. Für die bevor stehende Jahreshauvtversammlung wurden Vorbereitungen getroffen. Der Versammlungstag soll vom engeren Vor stand noch festgelegt werden. Als Versammlungslokal wurde das Hotel Kurhaus bestimmt. Zur Hauptversamm lung werden einige Ehrungen langjähriger und besonders verdienter Mitglieder erfolgen. Der zweite Baubezirk wurde dem Kassierer Lehmann übertragen. Ein neues Mit glied hat sich angemeldet. Die Aufnahme erfolgte einstim mig. Neuerdings sind wieder große Beschädigungen am Bereinsinventar (Bänke, Wegweiser usw.) im Hierony- musgelände festgestellt worden. Erfreulicherweise konnten die Übeltäter festgestellt werden. Einstimmig wurde be schlossen, gegen die Übeltäter aufs schärfste vorzugehen, ge gebenenfalls soll Strafantrag gestellt werden. Der Verein hat bisher immer noch Rücksicht geübt, sieht sich aber in folge der großen Beschädigungen nunmehr gezwungen, den Übeltätern das Handwerk zu legen. Sie dürften gar bald ihre wohlverdiente Strafe finden. Die vor längerer Zeit im Vorderdorf festgestellten Beschädigungen sind repariert worden. Auch hier war es mit Hilfe eines Einwohners möglich, die Übeltäter festzustellen. Diese sollen schaden ersatzpflichtig gemacht werden. Der Einwohner wird für die Unterstützung eine Belohnung erhalten. Deshalb zur Nachahmung: Einwohner, achtet mit auf die Ruhebänke, Wegweiser, Markierungen, Geländerstangcn usw.: denn diese Einrichtungen dienen der Allgemeinheit! Die am 10, Januar stattfiiidende Winterzusammenkunft des Ver bandes „Lusatia" soll nach Möglichkeit besucht werden. SumbMverein Ebersbach Jahreshauptversammlung Der böige Novembersturm hatte nur die Wetterfesten nicht hindern können, das beliebte Heim auf dem Schlechte- bcrg aufznsnchen. Nach den herzlichen Begrüßungsworten des Vorsitzenden, Berufsschullehrer Küchler, überreichte vor Eintritt in die Tagesordnnng der 2. Vorsitzende, Ober verwaltungssekretär Schluckwerder, dem ersteren im Namen des Gesamtvorstandes einen von Holzbildhauer Reimann künstlerisch ausgeführten Hammer, den außer einer Wid-