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Goldberg (Landhaus „Lusatia") wurden dem Verein für die Vereinsbücherei wertvolle Buchstiftungen gewidmet. Gerade das Studium der aus den 80 er und 90 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammenden Bücher ist jedem Bereinsmitgliede wärmstens zn empfehlen. Die Bände sind beim Schriftwart, Bäckermeister Ewald Richter, erhältlich. Die Stiftungen wurden mit Dank angenommen. Den Mitgliedern nud Gästen des Vereins bot der Verein mehrere große Lichtbildervorträge. Am Mittwoch, 23. No vember, hielt Oberlehrer Vater (Löbaus einen Lichtbilder vortrag ab: „Auf der Donau bis Wien". Über den Böh merwald führte der Vortrag die Zuhörer zuerst nach Pas sau. Das landschaftlich einzigartige Panorama der Stadt, die Pracht des Domes und der einzelnen Stadtteile brach ten Wort und Bild auch dem nahe, der es noch nicht ge schaut hat. In die lebendige Schilderung hinein verwob der Redner geschichtliche Begebenheiten. Beredt und durch die eigeueu Erinnerungen neu angefenert, zeigte der Vor tragende dann die vielen großen und weltberühmten, ebenso aber auch die kleinen und nur von wenigen aus gesuchten Schönheiten des malerischen Donanweges über Linz, Struden, Pöchlarn nach dem Klosterstift Melk, das , einen besonderen Platz im Vortrag einnahm. Dann lernte inan die überall gepriesene Wachau mit ihren vielen Bur- > gen und Schlössern, verträumten Städtchen und Wasser winkeln kennen. Wien und seine Umgebung bis zur Rar und dem Schneeberg, den Semmering, behandelte der Vor tragende ebenfalls so eingehend, daß sich jeder davon ein abgerundetes Bild machen konnte. Weit über 100 Lichtbilder gaben dem Vortrag eine vortreffliche Umrahmung. — Am 4. Dezember soll ein weiterer Vortragsabend stattfinden. Die Entscheidung über Thema und Vortragenden über trug die Versammlung dem Vorsitzenden. Die Jahres hauptversammlung soll gegen Ende Januar abgehalten werden. Die Versammlung war auch einmütig für die Ab haltung ihres stets erfolgreichen Wintervergnttgens. Das Winterprogramm soll im Februar mit einem weiteren Lichtbildervortragc abgeschlossen werden. Herr Rüffer be richtete über die Bcrtretertagnng des Verbandes „Lnsa? na" am 8. November in Herrnhut. Die von ihm mitgebrach- ten Vcrgüustigungskartcn zum Stadtthcaterbeiuchc ge währen eine Vergünstigung von 20^ und werden durch den Kassenwart Arthnr Seidel ansgegebcn. Keimst- und NoMWmgßverein M KMemlde Wenn heute in diesen Spalten zum ersten Male ein neuer Vcreinsnamc anftaucht, so erscheint es notwendig, wenigstens einige kurze Worte der Aufklärung anzufügen. Am 1. November 1932 haben sich der bisherige Verein für wissenschaftliche Unterhaltung und die Volkshochschule Hainewalde zu gmeinsamer Arbeit zusammengeschlossen und sich den Namen „Heimat- und Volksbildungsvereiu zu Hainewalde" gegeben. Der Zusammenschluß vollzog sich reibungslos, nachdem er von beiden Seiten die Zustim mung gefunden hatte. In der ersten Versammlung er hielten die Satzungen eine entsprechende Neufassung. Aus dem bisherigen Vorstände des Vereins für wissenschaftliche Unterhaltung und dem Volkshochschulansschusse wurde ein neuer Gesamtvorstand gebildet, der sich aus folgenden Her ren zusammensetzt: Bürgermeister Möller als Vorsitzender und Bortraaswart, Emil Buttig als stellv, Vorsitzender und Wegewart, Edgar Nestler als Kassierer und Lesewart, Max Albrecht als stellv. Kassierer, Erich Kremnitz als Schriftführer, Emil Stübner als stellv. Schriftführer, Leh rer Hohlfcld als Beisitzer und Wandcrwart, Oberlehrer i.R. Haake, Lehrer Jüpner, Erich Renger, Alwin Scholzc und Robert Wünsche als Beisitzer. Der so gebildete neue Verein hat sich der „Lusatia" angeschlossen. Die neue Ver einsleitung wird bestrebt sein, nach Kräften neue Mitglie der für die gemeinsame Sache zu werben, damit sie einmal als starkes Glied des Verbandes dessen Bestrebungen und hohe Ziele im Interesse der lieben vberlausitzer Heimat fördern kann. Mutig wurde sofort die von der Volkshoch schule mit einem herrlichen und sehr gut besuchten Licht bildervortrag „Hcimatromantik" von Lehrer Hans Wun derlich (Langenhennersdorfs begonnene Vortragstätigkeit im Winterhalbjahre fortgesetzt. Der Heimat- und Volksbil dungsverein veranstaltete am 14. November seinen ersten Vortragsabend. Hauptm. a. D. Herm. Köhl (Berlin) sprach über „Unser Ozeanflug". Die in der Turnhalle zu Haine walde erschienenen 500 Besucher lauschten gespannt und aufmerksam den fesselnden Ausführungen des Vortragen den. Das für unser deutsches Volk und Vaterland so be deutende große Wagnis wurde von den drei kühnen Män nern Köhl, von Hiinefeld und den Iren Fitzmaurice am 12. und 13. April 1928 erfolgreich und glücklich durchgefjihrt. Hauptmann Köhl verschwieg nicht die Schwierigkeiten der Vorbereitung des Fluges. Der Flug war für die sieg reichen Piloten eine Nervenprobe schlimmster Art. Haupt mann Köhl sprach mit großer Bescbeidenheit von seiner eigenen Person, aber mit umso größerer Kameradschaft lichkeit von seinen Kameraden von Hiinefeld und Fitz- mauricc. Er gedachte in lobender Anerkennung der Junkers werke und der tüchtigen, treuen Monteure Trotz des tiefen Ernstes der Lage, in der sich die kühnen Männer zur Zeit des Fluges befanden, brach sich in den Worten Köhls immer und immer wieder der schwäbische Humor Bahn, der die am Schluffe gezeigten Lichtbilder über die Emvfangsfeier- lichkeiten in Newpork und Bremen usw. belebte. Reicher Beifall lohnte den Redner für seine trefflichen Ausfüh rungen. -- Am Mittwoch, 7. Dezember, findet im Saale des Oberkretschams zu Hainewalde der zweite Vortrags abend statt. Konsularkanzler a. D. Ernst Ziegler (Nürn bergs spricht über „Das schöne Tirol im Sommer und Winter". Hierzu zciat er eine Menge schöner kolorierter Lichtbilder. — Die Werbearbeit brachte dem Verein inner halb weniger Wochen 175 Mitglieder, das sind 125 <!s mehr, als der Verein für wissenschaftliche Unterhaltung zu letzt zählte. Diese erfreulichen Zahlen sind ein Beweis dafür, was eine geschickte Führung trotz der gegenwär tigen Zeit vermag. Wer brtngts nach? Dem Hainewalder Heimatnerein aber ein herzliches „Glück auf" und „Lusa tia Heil!" Die Verbandsleitung. .MMiil" KroßlüMM! In der „Saronia" sprach am 15. November im Saale des „Weinbanses" der bekannte Hcimatschutzredner Ober lehrer Bernhardt ans Dresden über seine „Streifzügc mit der Kamera durch die Vogclwelt". In humorvoller Plau derei, unterstützt durch gute Lichtbilder, führte der beliebte Redner seine Lieblinge aus der > Vogelwelt vor. Von der Wohnstube ging es in den Garten, hinaus in den Wald, durch sumpfige Niederungen an Bach und Teich. Bern hardts besonderes Forschungsgebiet ist die Moritzburger Teichlandschaft. Welch große Geduld und unsägliche Mühe gehört dazu, alle die seltenen und eigenartigen Aufnahmen von Kiebitz, Rohrdommel, Eisvogel und nicht zuletzt vom Kuckuck mit Heimzubringen. Wohl niemand kann Freud und Leid eines Voaelforschers besser erzählen als Ober lehrer Bernhardt. Mit großer Aufmerksamkeit lauschten darum auch die zahlreichen Zuhörer den interessanten Schilderungen und dankten zum Schluß mit herzlichem Beifall. Der Vortrag sei allen Lusatiavereinen empfohlen. Aebirgs- und BerkMssmllr Wallersdorf Der Verein beging am 12. November mit der Groß schönauer „Saxonia" zusammen das 50jährige Be stehen des Lauscheturmes in einem gemütlichen Baude nabend im Berggasthaus. Trotz der November-