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kam der Ersthe Furchtbare Regen, wo sich alle sreulich ergötzt, dann aber wurde es wieder unfruchtbar und kalt und sogar nacht gefrürte ein bar wochen und wurde auch Theucrung in allen lebens Mitteln, was wir brauchten. Korn 5 Thlr, Gerste bey nahe 4 Thlr, Hafer 8 Thlr, 1 Kanne butter 20 Neugroschen, Futter vors Vieh bis 2 Thlr der Centner und mußten sehr große Noth leiden. Als dann aber in kurtzen ende des Meyes kam wieder fruchtbarer Regen bald alle Tage und wurde alles sehr schön, das man sich freuette bis anfangs des Junis. Aber in der mitte deselben Monaths wurde vielte Gewitter, Große Regengiße und auf manchen orten sielen sehr vielle Schloßen und gar viel verherungen haben gemacht, und wurde Großwasser, durch das lange anhalten des Regens wurde auch sehr große näße, das die Menschen alle zwelfel haft wurden. Als dann aber wurde sehr warmer Sonnen schein u. wurde sehr viel Futter vor das Fieh und das Getreide alles wurde sehr schön, das wieder alle Menschen verwunderten." Kurt Schöne, Obercunewalde. Ai» wuhre BrgaMeet! Eegntlich sulltchs ja kenn Menschen verrotn, dr Hvofn- Bauer toat Mersch ock amoal ann Vertraun drzähln, orls a amoal a Prinkl zu Lichtn ging. Abr 's is amend doch ne su schlimm, wennchs austittn tu, dar ahle HoofwGuttlieb is ja nu schunn a schie poar Juhr tut. Gutt hoan saalch! A guter Moan woar a, wenn'r o ne groad anne Leuchte woar. Nu mechtch oarscht no vurnweg schickn, öoaß ar o a ahler Vetroan vo 70 woar, und die Vetroan woarn amoal oalle zun Kinch no Pillnitz uff sei Schloß eigloadn. Do lteßch denn o dr Hoofn-Bauer ne zweemoal heeßn, und wie nu dr Sunntch do woar, do zug o unser Guttlieb lus. A schiener Tag, meent ar, wärsch gwasn, schiener bloer Himmel, a toat ganz begeistert drvvn schwärmen. (Vorsch Bloe huttr nu emoal vill iberlee, doas kunnt mer o a dr Milch sahn.) Wiese nu a Pillnitz oagekumm woarn, hoats glei Koaffee und Kuchn gegahn, und die ahln Manner hoattn grüße Freeöe, dvaß unser Friederch August su a frennd- lichr Moan woar. Und goar kee bissl Stulz, meente Gutt lieb zu mir, vor jedn hoat ar a frenndltch Wurt übrch. A ! woar zengst rim im Tiesch gegangn und hoatte jedn a ! Poatschhändl gegahn. Nu woar de Reihe bahl an Hoofn- ! Bauer gekumm, und Guttlieb hoatch no schnell amoal seine > Noase geputzt, a hoatte nämlch ann mächtchn Schnuppn und mußte egoal schnudern. Und merkwürdger Weise gings 'n Kinch o ne anners und ar fing mächtch zu niesn oa. Oals nu dr Kinch merkte, doaß Guttlieb o su ann Schnuppn hoatte, klatscht arn Hoofn-Bauer ganz frenndschoaftlch uff de Achsl und soite: „Na, wir sind ja wohl Leidensgefährten!" Und Guttlieb, dar vur lauter Loampnfiebr ganz fißbrch woar, dochte doch keenesfoalls, doaß die hoarmlusn Wurte off senn Schnuppn gemünzt wärn. Wie a Blitz fuhrn die verteifelte Antwurt durchn Kupp. Ar stoand stroamm, und uff emoal geckerte ar raus: „Majestät tun'ch irrn, öoaß is mei Brudr, dam de Froe drvon gelaufn is!" Elis. Engelhardt. Sie PolaMrt des.Gras Zeppelin isZl Vortrag von Professor Dr. Weickmann, meteorologischer Teilnehmer der Expedition, gehalten im „Globus"-Zittau Nur ab und zu gingen im Vorjahre kurze Notizen durch die Tagesblätter, die vom Internationalen Polar jahre berichteten. Es hatte den Zweck, durch gemeinsame Arbeit aller interessierter Nationen das Gefahrenmoment auf ein Minimum herabzudriicken, gleichzeitig aber die wissenschaftlichen Ergebnisse in die Höhe zu treiben. Eis brecher, Unterseeboot und der „Graf Zeppelin" waren im Jahre 1S31 aufgeboten worden, um diesem Ziele näher zu kommen. — Der Kronensaal war fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als Professor Weickmann seinen Vortrag be gann. Der Redner schilderte ausführlich zunächst die um fangreichen Vorbereitungen, zahlreichen Schwierigkeiten so wohl technischer als auch finanzieller Natur, die zunächst zu überwinden waren, um überhaupt den Start des Flug zeuges zu ermöglichen. Ehrend gedachte der Vortragende des geistigen Mitarbeiters des ganzen Unternehmens, des Polarforschers Nansen, dessen tragisches Schicksal es wollte, daß er einen Monat vor der Ausreise in ein besseres Jen seits abberufen wurde. Gerade seine Ratschläge und An ordnungen hatten sich für die Folge als äußerst zweckmäßig erwiesen. Die deutsche Expedition konnte wohl den größten Teil der Erfolge für sich buchen. Die Fahrt selbst, mit zahl reichen Lichtbildern reichlich demonstriert, führte von Fried richshafen, Berlin und Leningrad zunächst nach Archangelsk. Die Bilder vom russischen Wald, in unendlicher Ausdeh nung, durch gewundene Flußläufe mit den Hafen im nörd lichen Eismeer verbunden, zeigten den gewaltigen Holz reichtum der Sowjet-Union. Endlose Flöße treiben dem Hafen zu, dessen gewaltige Vorräte an Holz und Brettern begreifen lassen, daß sich das russische Holz den Weltmarkt erobert hat. Eigenartig wirkten im hohen Norden die Bauminseln der Tundren. Die Fahrt über die Barents- See, die sieben Stunden lang durch Nebel ging, zeigte, wie leicht man in jenen Gegenden, wo der Kompaß unbrauchbar ist und ein Aufnehmen des Besteckes nach den Sternen zu folge des sechsmonatlichen Tages unmöglich wird, von der gewählten Rute abkommen kann. Die Funkpeilung des russischen Eisbrechers „Malmgren", der in Franz-Josefs- Land ankerte, brachten den Zeppelin wieder in das richtige Fahrwasser. Eine Aufnahme zeigte das weite mit Packeis bedeckte Meer, in dem noch deutlich der große Riß zu sehen war, den der Eisbrecher Tage vorher verursacht hatte. Selbstverständlich brachte der Vortragende eine Menge Be trachtungen über die Pokarfahrt, gesehen von seinem be sonderen wissenschaftlichen Standpunkt als Meteorologe. Man kann nicht sagen, daß dadurch vielleicht die Aufmerk samkeit der Anwesenden nachgelassen hätte. Im Gegenteil, es war ungemein spannend, einmal einen Mann dieses Wissengebietes bei voller Tätigkeit zu sehen, in einem Ge biete, das bisher sozusagen Neuland war. Die kleinen Bal lons (immerhin noch groß genug nach unseren Begriffen ausgestattet mit einer selbständigen Senderanlage, Feuchtig keitsmesser, Thermometer und Barometer, die noch aus 17 kni Höhe und mehr als 200 kni Weite alle 10 Sekunden selbsttätig Wetterberichte gaben (Erfinder Prof. Moltscha- noff, Rußland) sowie jene kleinen Apparate, die auf 18 Kin langer Klavierseite in die Tiefe hinabgelassen werden konnten, arbeiteten derart verläßlich, daß die Landung in unmittelbarer Nähe des russischen Eisbrechers glatt von- itatten gehen konnte. Leider bedingte eine Beschädigung der Schwimmanker durch scharfes Treibpackeis einen vorzeitigen Abbruch dieses seltenen Stelldicheins. Die Weiterfahrt ging nun, die russische Forschungsstation verlassend (einige Russen, darunter eine Dame, sind hier für einige Jahre tätig), quer durch das Eismeer hinüber zum Nordland. Auch hier ist eine russische Forschergruppe tätig, die für einige Jahre auf jegliche Verbindung mit der übrigen Welt verzichten muß. Mit der Panoramakammer, die der Redner zwar ein gehend erläuterte, welche Wiedergaben hier aber zu wett führen würden, wurden nun die Landgrenzen dieses bis her wenig bekannten Gebietes kartographisch festgehalten. Nordland zerfällt demnach in drei größere Inseln. Neu entdeckt wurde auf der Halbinsel Taimpr ein Gebirgszug von ungefähr 1500 in Höhe, an den der Zeppelin beinahe angefahren wäre. Glänzende Aufnahmen von Brodelböden brachten wichtige glaciale Erkenntnisse. Mit der Jenissei-