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Gberlaufltzsr Hsimatzeitung Voatr viergesahn und glei zwiä Zillinör mitgebrocht hoatte. A soatzte 'n andern druf. „Doas is mer abr a narrsch Ding," fingr a er Weile va. De Loampe reecherte und schtoank und schtoank und reecherte, und a schraubte öroa röm: rundr — ruf — wiedr a klee bössl rundr — wiedr mihre a de Hieht — Knack! De Zillindrschtickn fieln 'n Voatr off de Hande, dar drschrak, schmeeß drbei de Loampe öm, die flug a de Schtube — azwiä woarsche. „A Borschtbisch wiär ne zrploatzt, wenn d' mer do hättst en mitbrocht!" meent se ibrn, de Mottr, wie se de Schärbl untrn Tische avier- kohrte. Dr Voatr packte ganz ruhch sen Krom zoamm. Abr su fix ließ erch ne feege finn. 'n Sömö mißtr wiedr nei a de Schtoadt, und wößtr, woas'r wiedr mitbrochte? — anne siche Loampe wiedr. Doäsmol soaitr ibr de Mottr ken Mux. Wie se an Schtoal ging, de Ziegn melkn und fittrn, macht'r seine Loampe zerraichte. Wie an hellrlichtn Tage wursch off eemol a dr Schtube (a hoattchs hotte urndlch weisn lossn, 's Loampe vierschörrn, wu'rsche kooft hoatte). Otze koam de Mottr rei. Die Oogn, die die machte! „Su woas loßch mer ihre gefoalln!" lacht se. A er Weile koam dr Möllrschneidr röm und dr Koppkyschustr, und dr Doa- neelbäcke koam o avier, und de Koammächrrahele, die groade woar vrbeigang, mißtch se o beschnopern, unse noie Loampe. — 's dauerte ne su sihre lange, do woar a jedn Hause eene. Abr de örschte hoattn mir an ganzn Dorfe. Zu an Borschtbisch is schpiätr o noa Rot wurn. Britrüge zur GeWAe ZonsbvrB -- Name und Entstehung des Ortes Jonsdorfs Werden und Wachsen liegt von Anfang an klar und offensichtlich vor und bietet darum dem Erforscher heimatlicher Geschichte bei seiner Arbeit keine besonderen Schwierigkeiten. Zweifel, bezw. Meinungsverschiedenheiten bestehen aber in Bezug auf seinen Namen, dessen Entstehung nicht wie die des Ortes selbst durch beglaubigte Urkunden eindeutig festzustellen geht. Eine alte Jonsdorfer Sage führt den Namen Jons dorf auf einen Schäfer Jonas zurück, der sich vor undenk lichen Zeiten hier im Schutze des mächtigen, quellenreichen Berges niedergelassen und mit seinen Söhnen die erste Siedelung, bestehend in einigen niederen Lehmhütten, an gelegt haben soll. Nach ihm seien Berg und Ort benannt. (Pescheck: Gesch. v. Jonsdorf, S. 4.) — Johann Gottlieb Israel macht in seiner handschriftlichen „Chronik von Jonsdorf 1834" aus dieser sagenhaften Siedelung eine Gründung der Cölestiner vom Oybiner Kloster und aus dem Schäfer einen L aienbrüder Jonas. „Ehe dieses Dorf angeleget, hatten die Cölestiner Mönche von Oybin, dem diese Gegend gehörte, ein Fuhrwerk allhier, ganz unten im Dorfe, wo der erste Großgarten ist —. Dieses Fuhrwerk hat ein Mönch nahmen» Pater Jonas, wel cher ein Confrater gewesen, angelegt, daß er der Jonas- berg, und nachgehendes das Dorf Jonsdorf genannt wor den." (Israel a. a. O.S.) Sauppe will Jonsdorf von Jo hannes, einem Prior des Oybinischen Klosters, abgeleitet wissen und gründet seine Annahme auf verschiedene in den Archiven von Prag, Wien u. a. aufgefundene „Schatzzettel" nud „Abrechnungen über Oybinische Dörfer" aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, in denen das von Israel erwähnte „Fuhrwerk" das „claine Vorwerch" oder „Mayerhoff yans- dorff" und später auch das Dorf „Pansdorfs" heißt: „Emp fang der Extraordinari Gellt Zinsen: Item auß fünff Dorffern als nämlich olberßüorff, harbemsöorff, vderwitz, drausendorff und Pansdorfs." (Sauppe: „Gesch. d. Burg und des Cölestiner Klosters Oybin". — Ableitung: Johan nes — Joahns — Jahns — Jans — Jons.) Dieser eifrige und fleißige Erforscher heimatlicher Geschichte ließ auch den Hinweis auf des Mönchs Andreas Swob (Schwabe) im Jahre 1508 angefertigte Abschrift von „Jnventarien der Oybinischen Gebirge und Wälder" aus früheren alten Nr.1 Chroniken nicht gelten, in der der „Jonasberg" zuerst ge nannt wird, da hier dieser Name „nur abschriftlich, nicht urkundlich vorliege", wie er dem Verf. d. erklärte. — Pe scheck weist a. a. Ö., S.4, 2. Fußnote, ebenfalls auf die Ab schrift Swobs hin (L. Mag. 1825, S.213), meint aber dazu, baß man ohne Kenntnis der „alten Jnventarien" — die eben leider nicht mehr vorhanden — nicht beurteilen könne, „ob dieser Berg schon früher als im löten Jahrhundert so geheißen hat". Er hält deshalb für wahrscheinlich, daß der Name von einem „Wirtschaftsverwalter" (vielleicht einem Laienbruder) des Klosters von Oybin namens „Io nas" herrühre. Vielleicht aber hat man nur deshalb einer Schäferei gedacht, weil man nicht wußte, daß das Wort „Schäfferei" sonst hier das bedeutete, was man jetzt Schaff nerei nennt", (Pescheck a. a. O., S.5.) Pescheck tritt mit die ser Erklärung fast vollständig der Ansicht Israels bei (s. oben), dessen Handschrift!. „Chronik" ihm bei Ausarbeitung seiner „Geschichte von Jonsdorf 1835" vorgelegen. Der Name Jonsdorf in seiner jetzigen Schreib weise steht offiziell erst seit 1802 fest. In früheren Zeiten ist er und seine Schreibweise mehrmals geändert worden. Im ältesten Schöppenbuche (angelegt 1550) steht neben Joneßbergk vereinzelt Joneßdorstf, im 2. immer Joneßdorff, später meist Johnsdorff (bez. Johnsdorf). Ge richtshalter George Hänsch (Hänisch) um 1725 läßt ins Schöppenbuch „Jonasdorff" schreiben, ebenso sein Nach folger, der Erbrichter Tobias Rüffer (1729—^1), letzterer aber nur in seinen ersten beiden Amtsjahren. Seine späte ren Berichte weisen wieder den Namen „Johnsdorff" auf. — Auch in behördlichen Schreiben des Zittauer Rates an die Gemeinde aus jener Zeit steht zuweilen „Jonasdorff". — Das älteste Gemeindesiegel trägt letzteren ebenfalls: .Gemeindesiegel Jonasdorff. 1539." — Dies über den Namen „Jonsdorf", seine Entstehung und Schreibweise. Entstehung des Dorfes. — Jonsdorf zeigt in seiner jetzigen Gestalt zwei verschiedene Siedelungsformen. Im Osten und Westen ziehen sich an zwei kleinen Gebirgs bächen je ein Straßendorf hin: am Grundbach das alte Dorf, am Schwarzwasser Neujonsdorf. Zwischen beiden stellt ein planer Ortsteil, die Heide, die Verbindung her. Jeder dieser drei Ortstcile hat seine eigene Geschichte. Altjonsdorf besteht aus Vorder- und Hinterdorf. Seine Besiedelung begann im Jahre 1539 mit dem Vor derdorfe auf dem Gelände des „clainen Vorwerchs", das die jetzigen Gartengrundstücke Nr. 30 (Emil Hamann), 32 (Hermann Hofsmann) und 34 (Langes Fabrik, früher alter Kretscham) umfaßte. Nach dem Sandbusche, auf Zit tau zu, schlossen sich üppige Waldwiesen, die Hutungswiesen für das Vieh (jetzt Ortsteil Hutgwiese bei Bad Jonsdorf) an. Dieser unö noch andere Flurnamen lassen, nebenbei bemerkt, vermuten, daß der bereits erwähnte kleine Maier hof meist der Viehzucht diente. Noch heute heißt ein Flur stück gegenüber dem „Bad" hinter Nr. 26 (Baudir. Rudolph) „Schafstall", und vom Pferdeberg her führt heute noch der „Kuhsteg" über „Dreiberge" unö „Haberlehne" nach der „Hutgwiese". Im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts hatte der Zit tauer Sattlermeister George Bele, ein Bruder des da maligen Bertsdorfer Richters Franz Bele, bas „Vorwerch Pansdorfs" gepachtet. Als um jene Zeit infolge der Aus breitung der Reformation in und um Zittau die Cöle stiner auf dem Oybin das Ende ihres Klosters kommen sahen, beschloß „der letzte Prior anfm Oywien, Ottoman- nus" (Uttmann), neben anderen Besitzungen auch das Jonsdorfer Vorwerk zu verkaufen. Es scheint zu jener Zett sehr starke Nachfrage nach Siedlungsland gewesen zu sein: denn bald fanden sich mehrere Familien, nach und nach neun, die sich hier ankauften und anbauten und da mit den Grund zum Dorfe Jonsdorf legten. Die Ur kunde über diese erste Dorfsiedelung ist leider mit dem 1. Schöppenbuche verloren gegangen. Sie lautete nach To-