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472 ÜSberlaujitzer Heimatzeitung Nr. 41 man kein Neißewasserbad wünschte, da das Wasser des Flusses hygienisch nicht einwandfrei sei. Der nächste Vor trag des „Globus" findet am 4. November (Hauptmann Köhl) und die nächste Versammlung am 14. November bei Linke (Rosenthal) statt. „Saxonia Großschönau „Heimatromantik" nannte sich der am 10. Oktober von der „Saxonia" im vollbesetzten Weinhaussaal veranstaltete Vortragsabend. Es gibt wohl wenig Menschen, die unsere engere Heimat mit so viel Liebe durchwandern und beob achten, wie es der Vortragende, Lehrer Hans Wunderlich aus Langenhennersdorf bei Pirna, tut. Wie er aber erst das Geschaute auf die Platte bannt und es mit feinstem künstlerischem Empfinden koloriert, das gehört zu den Spitzenleistungen der Lichtbildkunst. An der Hand ganz ein facher Motive aus dem Gottleuba- und Bielatale, die ebenso gut in jeder anderen Gegend zu finden sind, zeigte der Redner die Schönheiten der Heimat vom Frühling bis zum Winter. Allem weiß er seine Liebe abzugewinnen, und wenn es ein am Wegranöe schlafender Handwerks bursche oder eine Regenpfütze aus der Landstraße ist. Es dürfte ein vergebliches Unterfangen sein, einzelne Bilder besonders hervorheben zu wollen, jedes strahlte ein großes Erleben aus. In kurzen: Begleitwort unterstrich der Vor tragende den Stimmungsgehalt der Bilder, wobei er es am nötigen Humor nicht fehlen ließ. Schlichte Volkslieder und Kindergedichte, von einer größeren Mädchenklasse vor getragen, erhöhten den weihevollen EirMuck. So wurde der Abend ein Heimaterlebnis im tiefsten Sinne des Wortes. — Es sei hier jedem Heimat- und Gebirgsverein dringend empfohlen, Lehrer Wunderlich zu diesem präch tigen Vortrag einzuladen. GebirgMxeln Äaltenberg Der Verein hielt in diesem Jahre erstmalig seine Hauptversammlung im Herbste, und zwar am Dienstag, 11. Oktober, auf dem Valtenberge ab. Herr Jähnichen gab einen ausführlichen Bericht über (erledigte Arbeiten im Vereinsgebiet,' seine Vorschläge für 1033 wurden geneh migt, ebenso der neue Wanderplan. Der Kassenwart, Herr Knüpfer, konnte trotz verschiedener Feste und sonstiger Ausgaben im letzten Jahre von einem erfreulichen Kassen bestand berichten. Dem Jahresbericht des Vorsitzenden ist zu entnehmen, daß die äußerst schlechte Wirtschaftslage die Mitgliedcrzahl um 16 verringerte, während die Jugend gruppe einen erfreulichen Zuwachs zu verzeichnen hatte. Die abgehaltencn 12 Versammlungen erfreuten sich eines guten Besuches, während die Teilnahme an den 12 Wande- rnngen zum Teil etwas zu wünschen übrig ließ. Zu Wal purgis hatten sich viele Mitglieder und Gäste auf dem Valtenberge zum fröhlichen Hexenbrennen eingefunden Dagegen war das Fest der Sommersonnenwende vollstän dig verregnet. Der Verein konnte im alten Vereinsjahre auf sein 2g jähriges Bestehen zurückblicken und beging die ses Jubiläum ganz unter sich in einfacher schöner Weise Das Fest des 75 jährigen Turmbestchcns wäre fast dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen, aber noch zur rechten Zeit zerteilten sich die Wolken, so daß auch dieses Jubel fest einen schönen Verlauf nehmen konnte. 14 Mitglieder konnten für 25 jährige Treue ein kleines Geschenk als An erkennung erhalten,' Oberlehrer Israel wurde außerdem noch für seine unermüdliche Tätigkeit zum Nutzen des Vereins die Ehrcnmitgliedschaft verliehen. Die Jugend gruppe nahm an einigen Bereinswanderunacn teil und führte auch einige mehrtägige Wanderungen dMch. Im Winterhalbjahre wurden fünf Lichtbildervortrüge im An schluß an die Versammlungen abgehalten. Diese wurden i stets gern besucht, so daß auch für das kommende Jahr I wieder für Borträge gesorgt wird. Der Gebirgsverein hat auch in diesem Jahre seinen Arbeitsplan vollständig er ledigt und sein Gebiet in bester Ordnung. Vom Verband „Lusatia" hat er wertvolle Anregungen erhalten,' dessen Veranstaltungen, vor allem die Vertrctertagungen, wur den regelmäßig besucht. Der Jahresbeitrag beträgt auf einstimmige« Beschluß hin weiterhin 3 Mark. Der 2. Vor sitzende, Herr Höfgen, wurde wiedcrgewühlt, ebenso Herr Jähnichen als Wanderwarll Als 1. Schriftführer wurde Lehrer Jtze, als dessen Stellvertreter Herr Schalter ge wühlt. Die Wahlen erfolgten einstimmig. Nach schneller Erledigung verschiedener anderer Punkte konnte der Vor sitzende noch einigen Herren für ihre 25 jährige Mitglied schaft danken und ihnen mit den besten Wünschen ein klei nes Ehrengeschenk überreichen. Mreshaupttmlammlung des Erzgeblrgsverelnö ln Geising am 8. und 9. Oktober M2 Die im üblichen Rahmen gehaltene Tagung brachte für die zahlreich erschienenen Zweigvereinsvertreter und auch für die geladenen Gäste svon der Lusatia cvaren der Vor sitzende und Schriftführer zugegen) wieder mancherlei An regungen. Der Tätigkeitsbericht ließ die ungeheure Fülle von Arbeit erkennen, die der Verein für das Erzgebirge und seine Bewohner leistet. Mancherlei Erfolge sind im letzten Jahre trotz wirtschaftlicher Nöte erreicht worden. Der Stolz, freilich mitunter auch das Sorgenkind des Vereins, sind seine drei großen Berghäuser. Größter An erkennung nnd Beliebtheit erfreut sich die Vereinsztit- schrift „Glückauf". Die Jahresrechnung schloß mit 136 000 RM. in Einnahme und Ausgabe ab, die Vermögenswerte werden mit 455 000 RM. angegeben. Mit diesen Summen stellt der Erzgebirgsverein eine ziemliche wirtschaftliche Macht dar. Ein wahrer Redewettstreit entspann sich um die Wahl des nächsten Tagungsortes. Fünf Orte hatten sich schriftlich beworben. Als Sieger ging schließlich Oberschlema hervor. (Der Vorsitzende von Oberschlema versicherte, daß alle Besucher dieses Badeortes um 10 Jahre verjüngt nach Hause zurückkehren würden!) — Der Begrüßungsabend, der sich der Teilnahme hoher Regierungsvertreter erfreute, brachte bodenständige Darbietungen: alte Bergmanns märsche, Erzgebirgöltedcr und einen schönen Film: „Häns chen fährt ins Spielzcugland". Zugleich hatte der Direk tor der Spielwarenschule in Grünhainichen, Prof. Seifert, eine sehenswerte Ausstellung aufgebaut, die er durch einen Vortrag näher erläuterte. Erzgebirge — Spielwaren — Weihnachten! Das sind ja drei unzertrennliche Begriffe. Unter diesem Dreigestirn schloß der Vorsitzende, Ober- stndiendirektor Grundmann, unter starkem Beifall die Tagung. K. Eröffnung des Heimatmuseums der Stadt Neugersdorf Am 16. Oktober wurde das Heimatmuseum der Stadt Neugersdorf eröffnet. Damit ging ein seit vielen Jahren gehegter großer Wunsch des Naturwissenschaftlichen Ver eins in Erfüllung. Nun können die reichhaltigen Samm lungen des Vereins, die weit länger als ein Jahrzehnt in einem tiefen Dornröschcnschlafc verharren mußten, der Öffentlichkeit gezeigt werden. Sie ruhten bisher in Kisten und Kästen verpackt und in Schränken verstaut auf Haus böden oder in Ztmmerwinkeln, für niemanden zugäugig. Das ist nun durch das Entgegenkommen der Stadt Neu gersdorf anders geworden. Sie hat einige geeignete Räume für die Sammlungen Herrichten lassen und damit die Sammlungen in ihren Schutz genommen. — Gleich beim