Volltext Seite (XML)
von Rudolfstal zum Volksgarten gebaut, der von den Wintersportlern aber bisher befahrene Fußweg für den Sportverkehr gesperrt. Die von Herrn Matvuscheck zn- sammengestellte Spezialkarte des Daubaer Berglandes (1 :40 000, fünsfarbig) ist erschienen. Die Tafclfichte hat einen Erweiterungsbau der Wirtschaft zu verzeichnen. Die Pfingstsammlung hat im Gesamtvereine einen Ertrag von 28 897 Kronen ergeben. Sämtliche Ortsgruppen klagen über die starke Belastung, welche sich durch den Zwang der Be hörden ergibt, nun alle Wegweiser in zweisprachige um wandeln zu müssen. Einer staatlichen Beihilfe von 21090 Kronen für diesen Zweck stehen bereits gehabte Auslagen von 60 000 und weiteren 80 000 Kronen gegenüber. Aus allen Berichten klang starke Heimatliebe und Vertrauen für die Zukunft. Herr Schmidt (Retchenberg) gab seiner Entrüstung über den nun doch durch den Drahtscilbahnban erfolgten brutalen Angriff auf die Schönheit des Jeschkengipfels Ausdruck. Ser Landesverband Sachsen der im Reichsverband zusammengeschlossenen Sebtrgsvereine hielt seine 6. Tagung am 29. Oktober auf dem Jeschken ab. Veranlassung zu diesem außerhalb des Landes gelegenen Treffpunkt bildete die für den gleichen Abend angcsetzte Tagung sächsischer und nordböhmischer Gebirgsvereine. Ne gierungsrat Professor Dr. Karl Lampe, der Landesverbands vorsitzende, begrüßte die als Gäste erschienenen dcntfchböh- mischen Vereine, ferner den 2. Vorsitzenden des Rcichsver- bandes deutscher Gebirgs- und Wandcrvereine, Pfarrer Löscher, die erschienenen Vertreter der „Lnsatia" mit einigen ihrer Einzelvereine, den Erzgebirgsverein, den Gebirgs verein für die sächsische Schweiz und den Vogtländischen Gebirgsvereinsverband. Vom gleichfalls geladenen Niesen- gebirgsverein lag ein Entschuldigungsschreiben vor. Weiter wurden begrüßt Dr. Jäger (Leipzig) und von Planitz (Dresden) als Vertreter des sächsischen Verkehrsvcreins- verbandcs. Obcrstudiendircktvr Dr. Grnndmaun (Eiben stock) verlas die letzte Verhandlungsniederschrift, die geneh migt wurde. Daraufhin erfolgte eine bemerkenswerte Neue rung, das Borstellen aller Anwesenden durch Selbstnen nung. Aus der Fülle der Besprechungen, Anregungen und Beschlüsse seien hier hervorgchoben: das Wandertresfen der deutschen Gebirgsvereine, das im ganzen Reiche am Him melfahrtstage stattsindet, wird fiir Ostsachsen in Stolpen abgehalten. Auf Anregung der „Lnsatia" (Köhler, Groß schönau) ist der Reichsverband zu ersuchen, mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse in der Lausitz für 1934 einen anderen Wandertag zu wählen. Derselbe Sprecher trat auch für eine Erweiterung der Vergünstigungen in den Groß städten ein, welchem Wunsche stattgegeben werden soll. Herr Emmerich (Sebnitz) berichtete über den Deutschen Wander weg Saar—Schlesien. Herr Schnabel (Jonsdorf) gab seiner Verwunderung Ausdruck, daß dieser nicht durch das Zit tauer Gebirge führe. Der dafür Verantwortliche, Herr Kittel (Zittau), erklärte dies durch den Umstand, daß das Zittauer Gebirge bereits durch den Kammweg als großen Fernweg durchschnitten werde, der Lausitzer Weg hier ende, eine Häufung von Markierungen nicht erwünscht sei und auch die übrige Lausitz an Fernwcgen teilhaben müsse. Über den freiwilligen Arbeitsdienst im Nahmen der Gebirgs- vcreinstätigkeit berichtete Dr. Lampe (Dresden) über die Arbeiten im Potenzial, Oberlehrer Frenzel (Bautzen) über solche im Bantzner. Gebiete. Es wurde das diesbezügliche Merkblatt des Neichsverbandes empfohlen. Unter den Ver- kehrsfragcn wurde der Wunsch laut, auch Kindern von 10— 14 Jahren wiederum mit dem Vorteil der Kinderkarte Reisen zu ermöglichen. Pfarrer Löscher dankte dem Vor sitzenden für die dem Landesverbände durch zwei volle Jahre geleistete aufopfernde Tätigkeit im Namen des Reichsverbandes und aller sächsischen Gebirgsvereine. Sie Tagung sächsischer und lior-Wmischer Gebirgsvereine auf dem Jeschken wurde am Abend des 29. Oktober nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Hauptver bandes deutscher Gebirgs- und Wandervereine in der tschechoslowakischen Republik, Herrn Wünsch (Reichenberg) mit einem Lichtbildervvrtrag, „Heimatklänge aus Nord böhmen", eingelcitct. Lehrer König (Reichenberg), ein be kannter Sammler uralter Volkslieder, führte die zahlreiche Zuhörerschaft ans der Leinwand von Liboch an der Elbe, der Sprachgrenze folgend, nach dem Jeschken und bis ins nördlichste Böhmen. Herr Lammel (Reichenberg), durch den Vortragenden dabei am Piano begleitet, sang die auf dieser Wanderung auffallenden Volkslieder mit reiner, klar ver ständlicher Stimme. Allerlei Sagen und Erlebnisse durch woben diese gleichzeitig unterhaltende und sehr belehrende Darstellung. — Am Sonntag morgen begrüßte Herr Wünsch außer den bereits unter der Tagung des Landesverbandes Sachsen erwähnten Herren noch Guido Rotter (Hohenelbe), den Gründer der deutschen Schüler- und Studcntenher- bergen, Prof. Dr. Schneider vom Nicsengebirgsvercin Hohenelbe und Herrn Nutte (Zittau) als Vertreter des Zittauer Verkehrsvereins. Bon den „Lusatia"-Vcreincn waren erschienen: Bautzen, Beiersdorf, Großschönau, Jons dorf, Mittelherwigsdorf und Zittau. Als Erwiderung dank ten: Dr. Lampe (Dresden) für den Landesverband säch sischer Gebirgsvereine, Plärrer Löscher für den Reichsver band, gleichzeitig Guido Rotter als Begründer des deutschen Jugendwanderns feiernd, der dann seinerseits wiederum das Wort ergriff. Dr. Heinke (Zittau) sprach für die „Lu- satia", bezeichnete den Jeschken als gemeinsames Zeichen der Heimat, verwies auf die gleiche Volksabstammung und die gemeinsame Kultur mit den Dcutschböhmcn. Dr. Jäger begrüßte im Namen des sächsischen Berkehrsvercinsverban- dcs die Zusammenarbeit zwischen Gebirgs- und Verkehrs vereinen, Herr Nutte überbrachte die Grüße von Grenz stadt zur Grenzstadt im Namen des Zittauer Verkehrs vereins. Herr Planer (Ncichenberg) verlas dann die Ver- handlnngsniederschrift der letzten gemeinsamen Tagung am Fichtelberge, welcher nicht widersprochen wurde. Begreif licherweise wurden dann die Markiernngsfragen eingehend besprochen. Auf Anfrage von Oberlehrer Hanel (Warns dorf) erklärte der Gebirgsverein für die sächsische Schweiz, daß unter gewissen Voraussetzungen der gelbe Rautcnwcg von Liboch zum Tanzplan durch das Polcnztal bis Schan dau weitergcführt werden könnte, während die „Lnsatia" die Ergänzung bezw. Verlängerung der grünen Raute, die von Liboch über Bösig und Roll den Hochwald erreicht, ent lang der Neiße nach erfolgter Regulierung bis Hirschselde ins Auge faßte und eine Verlängerung des von hier be reits bis Kloster Marienthal sertiggemarktcn Weges ein leiten wolle, sobald in Ostritz ein Heimatvcrein, der ge willt sei, auch zu markieren, bestehen werde. Oberlehrer Frenzel (Bautzen) beklagt sich über eine wilde Skimarkic- rung in seinem Gebiete, die weder den Regeln der Winter markierungen gerecht werde, noch auf den Wanderverkehr Rücksicht nehme. Nach lebhafter Aussprache, an der sich die meisten Vereine und Verbände beteiligten, einigte man sich dahingehend, dieses Beispiel zu benutzen, um geeignete Schritte vorbeugender Art durch die Spitzenverbände zu unternehmen, diese Störung des Wegenetzes aber zu be seitigen. Herr Emmerich (Sebnitz) besprach Kartenmaterial, Herr Schmidt (Dauba) wünschte eine besondere Wegmeister- Sitzung, die für die nächstjährige Tagung in Aussicht ge stellt wurde. Direktor Wagner (Aussig) veranlaßte eine Be sprechung über das Wegcrccht des Wanderers, das in den Wanderschutzpfadcn seinen Ausdruck findet. Der gleiche Sprecher berichtete auch über einen Fall der Ausbeutung des Wanderers, durch superlative Anzeigen in der Presse