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Nr. 1 Gberlausitzer Hsimatzeitung S rühmtheit? In der Tertiärzeit, die manches Gebirge in Deutschland bilden half, brachen entlang einer ungeheuer tiefen Erdspalte, die wir in der Richtung Jeschken—Töpfer — Lausche — ^illmatt — Daubitz— Zeidler — Hantschberg — Hohnstein—Borsberg—rechtes Elbufer bis Meißen suchen müssen, die Granitschollen etwa 280 m ab und sanken in die Tiefe. An ihre Stelle trat das Sandsteinmeer und mit ihm die ganze Wunderwelt der heutigen Sächs.-Böhm. Schweiz. Sie ist es, auf die man gerade von der Schweizer krone aus einen berühmten und umfassenden Blick hat. Und für den Geologen mag er auf die Reste des ungeheu ren Bruchfelöes nicht minder wichtig und schön erscheinen (Zeidler, Wolfsberg!). So ist das Ende dieses wunder vollen Wanderweges ein herrlicher Abschluß für den, der mit suchendem Auge den köstlichen Reizen der Landschaft rechts und links gefolgt war. Es mag bei uns höhere Berge und solche mit um- , fallenderer Fernsicht geben. Aber auch diese Höhe hat, wie hier schon einmal ausgeführt wurde, ihre eigenen Reize. Sind wir doch hart an der böhmischen Grenze, die immer ihren Reiz austeilt. Denn uns packt in der Gegenwart entbehrungsreicher Zett doch die Sehnsucht mit unwider stehlicher Gewalt nach den böhmischen Brüdern, die die Schätze ihres Landes, ihre schönen, zackigen Berge, ihre stillen, tiefen Täler, ihre heimlichen Dörfer hüten und nicht zu vergessen: ihre ganze leichte Art zu leben, mit wissender Hand. Und dann ergreifen uns geheime Wünsche wieder. Und der Sehnsucht Quelle strömt reicher, wenn wir an alle die stillverträumten Orte denken, an heilige Stätten von großen, inneren Erlebnissen. An Blumenduft auf sonnigen Bergeshalden) an Vogelsingen im lichtdurch fluteten Laubwald. An all das, was uns einstige Wander tage froh und leicht machte und uns selige Wunder schauen ließ und in uns Landschaftsbilder schönster Art unver gänglich eingrub. Das alles ist es, was uns Lausitzern das warme, innere Empfinden für unsere Heimat und das noch schönere Nachbarland wachruft und immer wieder steigert. Das ist auch etwas, was uns die schwere Zeit zum Teil durchleben läßt. Denn die Heimat bleibt uns doch trotz allem; sie bleibt auch denen in der Ferne. Wie vielen die ser Gedanke Trost in mancherlei Schicksal des Lebens ist — wir wissen es nicht. Das aber bleibt in uns fest und sicher: daß unserer Heimat eine ungeheure stärkende Krajt innewohnt, die der immer spürt, dem einst einmal die Lausitzer Berge das Wiegenlied sangen. Und wenn er sie — nach echter Lausitzer Art — auch flieht, um auf fremdem Boden, gewollt oder gezwungen, sein Glück zu suchen: Immer wieder wird ihr Bild am fremden Strand vor seinen Augen aufleuchten. Und oft mag das Rauschen der heimatlichen Wälder und das Plätschern des Heimatbachcs in seinen Träumen nachklingcn. Und es wird ihn immer wieder locken und rufen, bis er endlich wieder „daheim" ist. Tausenden unserer Landsleute ist es so ergangen. Aber nicht zu ihrem Schaden. Sie sahen sich wohl mit in der Welt um, aber meist bloß, um zu erkennen, wie ungleich schöner doch ihre Heimat ist. Aus ihnen erwuchsen dann die eifrigsten Vorkämpfer und unsere Heimatfreunde in den zahlreichen Heimat- und Gebirgsvereinen. Möchten sie doch recht viele begeisterte Anhänger finden! M. Lehmann. „Wie s daheim einst war De noie Loampe Von A. Elka Hoammersch ne eine schiene ötzt, mit unsn Elektrisch«? Gegn friher? Woas woar doas fer anne gottsdrbarntlche Gokelei! 's mignr wuh nemmi goar vill do sein, die's hoan mit durchmachn missn. Und mar nu noa wörkn sollte ba su ennr oarmsalchn Riebiälfunzl! Und noa sich schwoarz Zoig, off Leckerschdorf zu Kroizchern! Hoitzetage wöß mrsch goar ne, wie mrsch hoan. 'ch hoa nischt örgegn, böllchr woarsch ju salt, 's Geloaichte. Doas bösst Jäle woar zu drschwing, su a Lampl hielt ewg, wenns ennr ne groade mutwöllch zr- demolliern toat, de Dochte macht merch salwr, und 'n ganzn Summr ibr wur kee Licht gemacht. Wenns abr derno öm de Driähe vu dr Heenewäldr Körms röm ging, do wurn de ganzn Loampm an ganzn Hause a en rajcht grußn Toop gestackt und ausgekocht, doaß se wiedr a bösst repetterlrh aussahn larntn. „Su, nu koann dr Wintr komm!" soajte drno oallemol meine Mottr. Abr a elendetlich Licht bleebs. Vale stackte de Dochte zu weit a dr Dölle drönne, doaß se mit'n Fingrn ne rauszekriegn woar und mit keenr Nole o nicht, derno reechrtse wiedr war weeß wie sihr, de Loampe, derno woar wiedr ammol oalls vuhlr Knöspl. Anne Ploge woarsch, anne grüße Ploge, und sahn toat ees nischt drbei. Abr war konnts ändern, 's ging 'n Oarmn wie 'n Reichn und 'n Dichtr wie 'n Bauer. Doaßch vu dan muß oafang, abm vun Dichtr. Wößtersch ne aus dan schirm Liede, woas mer ömmr den Soldoatn sing toatn, wenn mr derno 'nnandr nömmi drkenn konntn: „Steh ich in finstrer Mitternacht" und wies wettr gitt. Darsch gedicht Hot, abm doas hibsche Lied, dan seine Liebste Hot o ock missn mit su en klenn Lampl schloffn giehn, surrst wiärsch ne heeßn: „Jetzt bei der Lampe Dämmerschein geht sie wohl in ihr Kämmerlein". Ba en sichn hibschn jungn Weibsn is moanchmol goar ne su unrajcht, wenns ne goar su sihre Halle is ban Asbettegiehn. Abr war derbei oarbeitn soll, doas is derno wiedr ganz woas andrschr. Dr Koppkyschustr und dr Möllrschneidr, die hoattn min- nandr anne Eirichtche getroffm, doaß se a bössl bessr sohgn. Die soatztnch anne grüße Gloaskugl, wu Woassr drönne woar, vör ihre Loampe hie, do mochts ihre giehn. Aber ibrsch Gezehe ließch döa su a Geschperre ne boammln! Abr woart ock a bössl, do wördch schurre a Licht ufgiehn! Vun „Doampfschiffe", woas dr Postbote oaller vörz Tage men Grußvoatr brvchte, hoajch ju schurre ammol oagefang. Doas eene Mol, 's woar a en Sunntche vermittche, koam a röm a unse Schtube mit sen Blaatl. Vu ennr noi'n Loampe woar drönne de Riäde, die's su Halle machn tiäte, doaßch kees kenn Begröff machn könnte. „Do wördch eene kooft!" fing mei Vvatr oa. Wie abr de Mottr horrte, woas sr a Haufm sich Geriedr und Geradr dröm röm woar öm anne siche Loampe, do meent sc: „Na, die mag abr wuh v ne ganz su böllch sein! Woas ock schurre alleene dr Zillindr kost, und derno dr Ballong und dr Brennr und de Ard- iäle odr 's Petroleum, wie's wuh hecht — 's brängt se ennr goar ne orscht raus, die villn srerndn Wiärtr —, und anne Dochte und a Schörm wörd o sein missn!" Und sr woase ock a Zillindr sein mißte ba er Loampe? wollt se wössn meine Mottr. Do drkliärt fer dr Voatr, doaß wiär kee richtchr Zillindr, erne su ennr, wie se zun Oamtmohle uf- setzn odr ba er Leiche. Do woarsche befriedgt derweile. Glei'n Morgn druf zug dr Voatr lus, a de Schtoade nei machtr, und richtch o, a brochte anne noie Loampe heem- geschloappt. De Mottr woar örch dribr. „Hast mr ock liewr en Borschtbisch mitgebrocht fersch Geld, dan känntch nut- wendchr brauch»!" soit se ibrn. Dr Voatr ließ se beißn. A fing oa mit dr Auspackerei, lütte oalls hibsch dr Reihe noach öffn Ttcsch, guhß Jäle a'n Ballong — „drängst en schinn Geschtank a de Schtube," redte de Mottr drzwischn uei —, zng de Dochte nei, ließ ausn Kann! a paarchl Troppm druf foalln, schraubte 'n Brennr nei, roatzte a Schtreichhälzl an Hosn oa, hielts a de Dochte, soatzte 'n Zillindr druf — knack! — Ne erne sihr laut, ock su, oas wenn — oas wenn — wie selltch denn glei sprech«? — 's woar abm ane ganz noie Tonoart, wu mer noa kenn Ver gleich drfier hoattn, abm su, oas wenn — abm a Zillindr ploatzt. „Woas woar 'n doas?" wollte de Mottr wissn. „Nischt!" koams vun Tische har. 's woar gutt, doaßch dr