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der alle Jahrgänge vorhanden sind. Alle oberlausitzer Hei matdichter, die Natur- und Volkscharakter der Lausitz wurzelecht und- humorvoll gestalten, würden sich freuen, ihre Geschichten und Gedichte im fernen Zwickau von Stu dienrat Max Kern (Cunewalde) ganz „grußoartig, wie ons der Schnoabl gewachst! ös", vorgetragen zu hören. Alle oberlausitzer Landsleute, die den Anschluß an die Vereinigung noch nicht gefunden haben oder Zwickau erst als künftigen Wohnsitz wählen, werden zu den Zusammen künften herzlichst eingeladen. ZI. Hauptversammlung -es Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz am 17./18. September in Rabenau. In der üblichen Weise hielt der Sächsische-Schweiz- Verein in dem gastfreundlichen Stuhlbauerstüdtchen seine Jahrestagung ab. Der Begrttßungsabend erfreute sich stärkster Anteilnahme der Bevölkerung und besonders der Behörden. U. a. waren anwesend Kreishauptmann Buck, der Direktor der Landesaufnahme, der Vertreter der Landesforstdirektion, der Direktor des Sächs. Verkehrsver bandes. — Selbstverständlich fehlten auch die befreundeten Gebirgsvereinsverbände nicht (Erzgebirgsvereiu, Vogtl. Verband, Lusatia, Sudetcndeutscher Hauptverband). Ge boten wurden als bodenständige Darbietungen ein Licht bildervortrag: „Rabenau im Werktags- und Festgewande" und ein sehr ansprechendes Heimatspiel: „Rabenau in Ge schichte und Sage". — Der Svnntagmvrgen war dem Be such städtischer Gebäude (neue Volksschule mit Heimat museum) und des Gottesdienstes gewidmet. Gegen ^-11 Uhr begann die dreistündige Hauptversammlung mit der üblichen Tagesordnung. Die Beratungen verliefen in schö ner Harmonie. Der Jahresbeitrag wurde einmütig auf 8 RM. (Lusatia 15 Pfennige!) festgesetzt. Große Projekte sind für die nächste Zeit geplant, u. a. Anlegung bezw. Ausbau von Wanderwegen im Sebnitz- und Polenztrl durch den freiwilligen Arbeitsdienst. Hierzu stellt auch Ser Bezirksverbanü Pirna, dessen Amtshauptmann v- Thüin- mel ein großer Gebirgsvcreinsfreund ist, eine sehr hohe Sumue zur Verfügung. Allen Gebirgsvereinlern wurde der Besuch des Latzheims am Königstein und die Bootfahrt auf der Obern Schleuse dringend empfohlen. Beides sind Unter nehmungen des Gebirgsvereins. Der Jahresbericht hob die erfreuliche Wandertütigkeit im Gebirgsverein hervor. Be sonders gedacht wurde auch der eifrigen Tätigkeit der Jugendgruppen. — Mit einem ortskundlichen Vortrag wurde die Hauptversammlung beschlossen. Dem gemein samen Mittagsmahl in der schön gelegenen Nabcnaucr Mühle schloß sich ein Spaziergang durch den Rabenauer Grund nach der Spechtritzmühle an. Anmerkung des Berichterstatters: Immer wieder wird d. U. bei solchen Tagungen gefragt: „Wann hält denn die Lusatia eine derartige Veranstaltung ab? Wir würden gern in die Lausitz zu Gaste kommen." Leider muß bis jetzt dar auf eine wenig befriedigende Antwort gegeben werden: Wir haben überhaupt keine derartig großzügig aufgezoge nen Tagungen, wie sie sämtliche andern sächsischen Ge birgsvereine abhalten! — Und doch ist dies dem Ansehen der Lusatia dringend nötig. Trotz der Zeitennöte müßte also ein Weg zum Ausbau der Lusatiaversammlungen ge funden werden. Vielleicht läßt sich bei der Vertretersitzung in Herrnhut darüber reden. Martin Köhler. Aus -er GeblrssvereilisaMt in -er Mechoslowaket Der Hauptverbaud deutscher Gebirgs- uuö Wander vereine in der tschechischen Republik (H. D. G. W.) hielt am l8./l9. Juni in Bilin den 5. sudeteudeutschen Wandertag ab. Aus dem Jahresbericht sei folgendes wiedergegeben: Der H. D. G. W. umfaßt zur Zeit 51 Verbandsvereine mit 56 556 Mitgliedern. Das sind trotz der Zeitnöte 2372 Mit glieder mehr als im Vorjahr. — Der Verband beteiligte sich mit gutem Erfolg an der Staatsausstellung für Sport und Körperkultur in Pardubitz. Zur Deckung der Unkosten bei der Ausstellung gewährte das Handelsministerium in Prag 15 60g Kronen Beihilfe. — Außerdem aber gab das selbe Ministerium für Markierungsarbeiten und dergl. eine Unterstützung von 8 5 660 Kronen (!). — Der Jahres etat betrug 90 000 Kronen in Einnahme und Ausgabe. — Der derzeitige Obmann des H. D. G. W. ist Gustav Wünsch in Reichenberg. Die Geschäftsführer sind Direktor Ed. Wagner und Oberlehrer Brechensbauer in Aussig (Kanz lei: Dn-Weißstr. 12). Allen Berg- und Wanöerfreunden auch im Reiche sei die Verbandszeitschrift „Deutsches Bergland", Hohenstadt in Mähren, bestens empfohlen. Der tschechische Touristenklub umfaßt in 336 Orts gruppen 76 000 Mitglieder. Zu seinem Eigentum zählt er 13 Burgen, 43 Berghäuser und Schutzhütten, 745 Wander herbergen mit 11021 Schlafstellen und 354 sta Boden. Anmerkung: Angesichts dieser Zahlen, staatlichen Unter stützungen und Besitztümer können die reichsdeutschen Ge birgsvereine nur mit einem gewissen Neid ins Nachbar land hinüberblicken. Kö. Deutsch bleibt -ie Saar, deutsch immer-ar! 4l. Deutscher Wandertag zu Mettlach an der Saar Der Reichsverband der deutschen Gebirgs- und Wau- dcrvereinc, der heute mit 60 Verbandsvereinen eine Viertelmillion deutscher Wanderer umfaßt, hielt vom 2. bis 5. September 1032 seine Hauptversammlung zu Mettlach an der Saar ab. Der Tagungsort war mit Absicht in das Saargebiet verlegt, um den deutschen Brüdern und Schwe stern im Saarland die innere Verbundenheit aller deutschen Wanderer vor Augen zu führen. Mit herzlicher Freude begrüßten sich die Vertreter aus allen deutschen Gauen, die vom Bergischen Land bis zum Bodensee, von der Schwä bischen Alb bis zum Erzgebirge herbeigeeilt waren. Aus dem reichen Programm sei hervorgehoben der Abschluß einer Haftpflichtversicherung, die Schaffung von Wanderer schutzpfaden unter Einstellung Arbeitsloser im freiwilligen Arbeitsdienst, das Verhältnis zu Verkehrsvereinen und Naturfreunden und manches andere. Am Abend versam melten sich die Gäste der Stadt mit der Einwohnerschaft zu einem Heimatabend. Alle hierbei gehaltenen Ansprachen standen im Zeichen der Zusammengehörigkeit der Deutschen über alle trennenden Grenzen hinweg. In der am Sonn tag, dem 4. September, abgehaltenen Hauptversammlung machte der Vorsitzende zur Einleitung des Jahresberichtes grundsätzliche Ausführungen über die allgemeinen Ziele der deutschen Wandervereine und die Bedeutung des Wan derns, an dem Deutschland genesen solle. Seine Ausfüh rungen steigerten sich zu einem Treugelöbnis den Saar ländern gegenüber und fanden ihren Niederschlag in fol gender einstimmig angenommener Entschließung: „Die zum 41. Deutschen Wandertage im schönen Saarland, in Mett lach, zusammengekommenen Männer und Frauen als Ver treter von über einer Viertel Million deutscher Wanderer im Reichsverband deutscher Gebirgs- und Wanderveretne, fühlen sich mit den Brüdern an der Saar in Treue ver bunden. Sie sind der festen Zuversicht, daß die Abstimmung im Jahre 1935 das abgetrennte Stück alten deutschen Bodens wieder für immer unverlierbar zum deutschen Vaterlande zurückbringen wird: Deutsch bleibt die Saar, deutsch immerdar!" Als Tagungsort für den 42. Wander tag wurde Frankfurt a. M. bestimmt. Am Montag, dem 5. September, fand die Tagung mit einer Wanderung durch das Saartal und einem Aufenthalt in Trier ihren Abschluß.