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W Gberlausiher Heimatzeitung Ar. 7 dann brüllt er: „Sagen Sie Ihrem L'Arronge, daß ich nur einmal in meinem Leben verrückt war, nämlich heute, da ich Sie empfing!" Sprachs und ließ den erschrockenen Be sucher im Zimmer allein." Frau Wilhelmi lächelt: „O wenn er auch alt war — meisterhaft blieben seine feinen wunderschön gesprochenen Dialoge! Hier der Dresdner liebe Dettmar, mit dem ich sehr befreundet war." Ich frage die Dame, wie sie die Wandlung ertrug aus der Welt des Rampenlichtes in die Klarheit der Bergetnsamkeit. „Anfangs wohl schwer. Thea terblut läßt sich nicht so schnell totschweigen. Und ich darf wohl ohne Überhebung sagen, daß ich gefeiert wurde, wie es heute nur noch schwer möglich wäre. Aber es ist alles gut so geworden, trotzdem ein langes Leben mit manchem Leid hinter mir liegt." Ich betrachte aufmerksam ihr immer noch hübsches Gesicht, das schneeweiße Haar und greife be hutsam nach ihrer Hand. Wohl war es schwer, mitten aus der gefeierten Jugend, aus Glans und Ruhm sich sum Bergeremiten zu wandeln, aber gerade zu diesem Zeit punkt war es auch groß und schön. „Wen die Götter lieben, lassen sie jung sterben!" Diese alte Schauspielerin würde sich nicht mehr zu dem heutigen Ton und der heutigen Kost zurückfinden. Sie war aus der alten Schule der großen Pauline Ulrich,' diese ihre Meisterin war ihr Vorbild und unvergleichliches Ideal. Eine andere Kunstrichtung und Kunsterziehung kann sie nicht mehr verstehen. Und so be geht hier oben in der stolzen Unabhängigkeit der freien Berge Caroline Wilhelmi den Feierabend ihres Lebens, überglänzt und durchwärmt von der Fülle reicher Erinne rungen, des Paradieses, aus dem sie nicht vertrieben werden kann. Aus den Keimatveremen Verband „Lusatia" Anläßlich der 266-Jahrfeier der Kottmarschenke wurde die füllige Vorstandssitzung der Lusatia in der Jubelstätte abgehalten. Des verstorbenen 1. Schriftführers, Telegra phendirektors i. R. Bruno Reichard, gedachte der Ver bandsvorsitzende in herzlichen Worten und die Anwesenden durch Erheben von den Sitzplätzen. Die einzelnen Teil nehmer berichteten über die Versammlungen, Sitzungen und Feiern am Mönchswalder Berg, Dresden, Großröhrs dorf, Sohland, Hutberg, Berlin und Schreiberhau. An erkennung hat die Vortragstätigkeit von feiten der Ge sellschaft für Volksbildung gefunden, der Verband durch die Ernennung seines Vorsitzenden zum Pfleger der Bodenaltertümer, das Jahrbuch in Besprechungen im „Firgenwald" und „Glückauf" und das Wanderkartenhest durch einen reißenden Absatz. Beihilfen an schwächere Ver eine werden wieder gewährt werden, ein gefährdetes naturgeschichtliches Denkmal wird unter die Obhut des Verbandes genommen werden, die Schaffung einer Licht bilderserie der Lausitz in die Wege geleitet, die Raum und Platzfrage bei Versammlungen behandelt und die Schaffung eines Schildes für Gebirgsvereinsgaststätten er wogen werden. Die Anregung zur Schaffung einheitlicher Wegweiser wird einer Wegmeisterversammlung vorbehalten. — Die Lusatiavereine um den Hofebusch: G po ßlsch ö n a u, Hai^newalsde und Spitzkun- nersdors, hielten am Sonnabend eine gemeinsame Be sprechung im Forsthaus Großschönau ab. Der Lausitzer Weg wird innerhalb der Ortschaft Hainewalde bis zum Friedhof verlegt werden, beim Bahnhof wird ein Weg weiser aufgestellt und auf der Haselhöhe, die gegenwärtig einen prächtigen Ausblick gewährt, wird eine Ruhebank errichtet. Spitzkunnersdorf will versuchen, den Weg ab seits der Autostraße über den „Großen Stein" (Goethe- kopf) zu führen. Die Änderungen sind geringfügiger Na tur, so daß diese auf den Karten nicht zum Ausdruck kom men. Der Kreuzungspunkt des grünen Kreuzweges mit dem roten Balkenweg und dem Lausitzer Weg wird durch eine besondere Wegetafel hervorgehoben werden. Ferner wird der grüne Weg vom Hutberg zum Warnsdvrfer Spitz berg neu markiert werden. „Globus"-Zittau 4. Wanderung. Der Frühzug ab Zittau 6.56 Uhr brachte den Verein, der diesmal liebe Gäste unter seine Reihen vermischt sah, bis nach Eibau, über den Wiesenweg und Walddorf ging es zur höchstgelegenen Sprcequelle, die das Ehrenmal des Verbandes Lusatia schmückt. Bereits um 9 Uhr ward der Kottmargipsel erreicht. Der Führer, Herr Kittel, begrüßte hier in warmen Worten den Grvt- tauer Gebirgsverein auf Lausitzer Boden, feierte die Tat sache einer offiziellen gemeinsamen Wanderung und gab der Hoffnung Raum, daß dieser wohlgelungene Anfang auch in den folgenden Jahren eine Fortsetzung finden möge. Herr Haft, der Vorsitzende des Grottauer Bruder vereins, erwiderte in mindestens ebenso herzlichen Worten. Der Abstieg erfolgte über die Kvttmarhäuser nach Herrn hut. Herr Beck vom Gewerbe-'und Verkehrsverein Herrn hut übernahm nun die Führung zur Besichtigung der Stadt. Sie währte zwei volle Stunden. Dem Museum wurde gleichfalls noch eine weitere halbe Stunde gewid met. Die hochinteressanten Ausführungen dieses Herrn wurden, insbesondere von den Grottauer Teilnehmern, mit vollem Interesse ausgenommen. Dem gelben Wegzeichen nach ging es nun auf schattigen Wegen bis zur Batzen-' Hütte, die man um 18 Uhr verließ, um von Niederoderwitz aus mit dem Zuge an Zittan 19.86 Uhr die sehr gemüt liche, bequeme und allgemein Beifall findende Wanderung zu beschließen. Gebtrgsveroili Stzbln 6. Wandernng 1932. Am Mittwoch, 15. Juni, fand der alljährliche Autobusausflug statt, der dieses Jahr die Teilnehmer nach dem Jser- und Riesengebirge führte. Bei wenig versprechendem Wetter fuhren 56 Personen in zwei Autobussen von Hain ab über Gabel, Kratzau, Haindorf, nach dem Wittighaus. Von Weißbach an setzte Nebel ein, der immer stärker wurde. Nach der Kaffeepause ging es weiter entlang der Darre-Talsperre nach Polaun und durch das Jsertal abwärts. Nach teilweiser Aufklärung bis vor Hohenelbe, mußte über Spindlermtthle bis zur Spindler- baude die Fahrt im Nebel fortgesetzt werden. Die vor gesehenen Wanderungen zur Prinz-Heinrich-Baude bezw. Peterbaude mußten unterbleiben. Bereits um 14 Uhr kehrte man dem unfreundlichen Gebirge den Rücken, um über Spindlermühle, Hohenelbe und Hochstadt nach Gablonz zur Schwarzbrunnwarte zu gelangen. Gegen abend klärte es sich jedoch auf und bei leidlicher Fernsicht ging es nach Reichenberg weiter und von dort in schneller Fahrt über Kratzau, Grottau, Zittau der Heimat zu. „Globus"-MchfM Hirschselde. Der „Globus" von Hirschselde und Um gegend hielt am Montag, 13. Juni, abends bei Raspes im Neißetal seine M o n a ts v e r sa m m lu n g ab, die gut be sucht war. Nach Genehmigung der letzten Niederschrift be richtete der Vorsitzende, Kantor Michel, über die Tätig keit der Gesellschaft für Volksbildung, deren Mitglied der Verein ist. Herr Spiegler gab den Bericht über die Lusatia-Wanderversammlung auf dem Bieleboh. Auf die abermalige Ablehnung der Wegemarkierung ist dem Kloster