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pode, die bereits von Ändert aufgezählte Terebratula phaseolina Lam. In ihrer Gestalt verschieden (länglich bis rundlich oval) zeigt sie eine glatte Schale mit nur wenig gewölbten Klappen. Der Wirbel ist an den vorliegenden Exemplaren zumeist niedrig, wenig gekrümmt. Außerdem läßt sich an jedem Fossil die für Terebratula phaseolina eigentümliche, zweifache, ziemlich stark ausgeprägte Einbuchtung am Stirnrand beobachten. Gleichfalls als Steinkern erhalten wurde im Trögels- bergquader auch eine Seeigclart, Pygurus Lampas de la Beche, geborgen. Seine Kennzeichen sind: Grundfläche rnndlichoval, Gehäuse in Richtung der langen Achse halb kugelig, in Richtung der kürzeren nach oben spitz, fünf Zentimeter der Oberseite sternförmig auseinandergehende, sich anfangs verbreiternde, dann schmäler werdende Strei fen (Ambulakralfelder), die sich auf der Unterseite in den wenig vor dem Mittelpunkt liegenden Mund vereinigen. Lage des Afters undeutlich, ist jedoch durch einen kleinen Vorsprung zwischen zwei Ambulakralfeldern (^c) ange- dcutet. Die beschriebene Art gehört daher den unregel mäßigen Seeigeln an. Ein für unseren Kreidesandstein bezeichnender Ver treter der Ceratospvngien (Hornschwämme) konnte auch für deu Kariuatenquader des Trögelsberges nachgewieseu werden. Auf einer der unteren, stark angewitterten Bänke im mittleren Bruch fanden sich zylindrische, mittelgroße Wülste der als Spvngites saxonicus bezeichneten Horn- schwammart. Ein Fragment einer, nach der einen Seite spitzer zugehendcn Muschel dürfte in die Reihe der Steck muscheln gehören (Pinna), eine genaue Bestimmung steht jedoch noch aus. Bor einiger Zeit konnten vom Verfasser an der Sttd- westflanke, südlich der Paßstraße, drei Versteinerungen auf gefunden werden, deren Deutung infolge der mittelkör nigen Beschaffenheit des Sandsteins an dieser Stelle schwie rig ist. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um drei am Stiel sitzende Kelche von Seelilien. Feinheiten sind nicht zu erkennen, doch spricht die Form deutlich dafür. Uber einem kurzen, wahrscheinlich abgebrochenen Stiel sitzt ein einfach gebauter kleiner Kelch, der wiederum zahl reich verästelte Arme trägt. Auch der Stiel scheint Neben ranken gehabt zu haben (Furchen, die vom Stiel ausgehen und bald enden). Zwei der aufgesammelten Abdrücke zeigen noch offene Kelcharme, während der dritte geschlossen ist. Treibholz, das für die Lebensweise der Seelilien äußerst geeignet ist, findet sich gleichfalls im Sandstein eingeschlos sen. Für die Bestimmung wichtig erscheint ein Stielglied, das, anfangs als Spvngia angesehen, deutlich drei Einker bungen zeigt, während das restliche Rundstück ausgebrochen ist. Die Form des Abdruckes, der wahrscheinlich kleine Kelch um die Gestalt dieses Stielgliedes, das unzerstört fünf Einkerbungen besessen haben mag, deutet auf Pen- tacrinus. Sollte sich diese Deutung bewahrheiten, so würden diese Funde sicher ein größerer Wert sein, da für den Kreidesandstein derartige Tiere meines Wissens noch nicht bekannt sind. Für die Sandsteinschichten des Trögelsberges kann demnach zusammenfassend gesagt werden, daß es sich, nach den gezeitigten Fossilfunden zu schließen, um die Stufe der Ostrea carinata des Cenomans (Kariuatenquader) handelt. Bis vor kurzer Zeit galt die Südwestslanke des Ber ges als alleinige Fossikfunösteile. Erst Gattiviy war es ver gönnt, bei seiner Kartierung des Ieschkengeöirges in den an der Südostflanke anstehenden kalkigen Schiefern eine Fauna aufzuschließen, mit deren Hilfe er, gestützt auf wei tere Fuudpunkte weiter im Süden, den exakten Nachweis des Alters dieser Gesteinsserie erbringen konnte. Die am Hang auftretenden Lesesteine aus duuklem Schiefer sind es, die die für das Oberdevon leitenden Fossilien in sich schlie ßen, und zwar sind es die Arten Spiriser Verneuili, Cera- tophyllum lindströmi und Pleuroüictyum dechenianum, wobei erstere zu den Brachiopoöcn, die zweite zu den Te trakorallen und die letzte zu den Tabnlaten gehört. Der Wortlaut der Bestimmung ist der von Gallwitz angegebene. Spiriser Verneuili. Abdruck und Kern einer Stiel klappe sind erhalten, die trotz ziemlich starker Verdrückung noch alle wesentlichen Einzelheiten zeigen. Die Schale ist durch einen deutlichen Sinus, der sich gegen den Stirn rand verbreitert, in zwei Hälften geteilt. Die gesamte Schalenoberfläche ist gerippt. Aus den seitlichen Flächen befinden sich mindestens 10 Rippen, die ohne Gabelung vom Stirnrand bis zum Wirbel zu verfolgen sind. Im Sinus (Vertiefung der einen Schate entsprechend einer Wulst der anderen) gabeln sich die Rippen, so daß am Stirnrand acht zu zählen sind. Über Umriß und Gestalt läßt sich wegen der Verdrückung nur vermuten,. daß die Area (dreieckiges, abgeplattetes Feld) ziemlich hoch ist, jedenfalls aber die größte Schalenbreite darstellt. Eine ge ringe flügelartige Verlängerung der Schalenenden ist vor handen, die wenig divergierend bis zu etwa einem Drittel der Schalenlänge den Sinus begleiten. Sie beweisen, daß kräftige Zahnsttttzen vorhanden waren, was im Verein mit anderen Merkmalen die Zuweisung des Fossils zu oben genannter Art rechtfertigt. Cerathvphyüum lindströmi Frech. Es ist eine zylindrisch geformte Einzeltoralle von durchschnittlich ein Zentimeter Durchmesser. Ihre Länge ist selten vollständig erhalten. Schon vor ihrer Einbettung scheinen sie mehrfach zer brochen worden zu sein, so daß jetzt die Stücke auf beiden Seiten gleich dick, ohne spitze Endigung und selten länger als 4 Zentimeter sind. Der Kelch ist ziemlich iief eingescnkt, die Schalen erreichen nicht ganz seine Mitte. Querböden sind vorhanden. Pleurodictyum dechenianum. Sie liegt nur als Stein kern vor einer Größe von 12 Millimetern. Zahlreiche radial angeordnetc Röhrchen — durch die Erhaltung als Steinkern erscheinen sie als feine Aste — strahlen von einer Basis aus. Sie sind unregelmäßig gekrümmt und nur bis 0,5 Millimeter dick. Nach außen schalten sich wei tere Röhrchen ein. Alle sind untereinander durch feine Ka näle verbunden, die unregelmäßig in Abständen von höch stens 1—2 Millimeter zu beobachten sind. Außerdem ist eine sehr feine Punktierung vorhanden, deren Anordnung in Lüngsreihen sich stellenweise erkennen läßt. Zweifellos handelt es sich um die Gattung Pleurodictyum und die ge ringe Dicke der Röhren läßt vermuten, daß die vorlie gende Art mit dem von Frech aus den unmittelbaren Hangenden der Cypridinenschiefer von Geigen bei Hof be schriebenen Pleurodictyum decheuianum identisch ist. Als Bestätigung der Gallwitzschen Untersuchungen konnten vom Verfasser mehrere für das Oberdevon typische Fossilien in den Graphitschiefern des Kalksteinbruches am Kalkbcrg nachgewicscn werden, und zwar die von Gallwitz bereits erwähnten, Goniatiten Cheiloceras subpartituin, CH. verneuili, CH. intermedium, weiter Orthoceras gra- cilis und eine Terebratula. Das Vorhandensein eines Tornoceras simplex Buch, gleichfalls vom Verfasser auf-