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6. Wieviel Prozent der Einwohnerschaft unterstützen durch Zugehörigkeit zum Verein die Volksbildungs arbeit? (Angehörige mttgerechnet.) 7. Wieviel Prozent der Einwohnerschaft unterstützen durch Besuch der Veranstaltungen die Arbeit des Vereines? 8. Wird der Verein von der Gemeinde oder einer ande ren Seite finanziell unterstützt? Frage 6 und 7 sind sehr wichtig, denn je höher diese Prozentsätze sind, desto größeren Nachdruck können wir unseren Gesuchen verleihen. Diese Statistik bitte ich mir mit den Fragebogen über die Vortragstätigkeit bis spätestens 10. April zu zustellen. Mit Heimatgruß Otto Hentschel, Vortragswart. ArWahrstaglmg des Verbandes Wat» Die alljährliche Hauptversammlung des Verbandes Lusatia, für die gewöhnlich ein sehr reichliches Arbeits pensum vorliegt, fand am 21. März im Schützenhaus zu Bischofswerda statt. Obwohl der Ort der Zusammen kunft für viele Berbandsvereine einigermaßen entlegen ist, hatte doch deren reichliche Hälfte insgesamt 37 Ver treter entsandt. Sehr erwünscht wäre es übrigens, wenn die an der Beschickung der Tagung verhinderten Vereine noch häufiger von der durch die neuen Satzungen gegebe nen Möglichkeit der Stimmenübertragung Ge brauch machen würden. Der Verbandsvorsitzende Dr. Heinke eröffnete die Sitzung mit begrüßenden Worten und gedachte zunächst eines unermüdlichen und treuen Mitarbeiters aus dem Sudetenlande, des kürzlich völlig unerwartet verstorbenen Ambros Wolfram aus Aussig, in einem tief empfundenen Nachruf. Die Versammlung ehrte das Andenken des lieben Gefährten durch Erheben von den Plätzen. Dann richtete Herr Konditormeister Lange aus Bischofswerda im Namen des dortigen Orts vereins freundliche Willkommensworte an die Versamm lung, indem er der Tagung gute Wünsche auf den Weg gab. Der Vorsitzende berichtete sodann, daß der noch nicht lange bestehende, aber schon bemerkenswert ersprießlich arbeitende Verein „Gesellschaft der Heimatfreunde in Her- wigsdorf bei Löbau" um Aufnahme in den Verband nach gesucht hat. Dem Antrag wurde einstimmig entsprochen. Ein hocherfreuliches Bild von der gemeinnützigen Ar beit des Verbandes im Dienste des Heimatgedankens lie ferten die satzungsmäßigen Jahresberichte. Über die Ver bandstätigkeit, die namentlich schätzenswerte Fortschritte auf organisatorischem Gebiet vermelden konnte, sprach der Vorsitzende. Im Hinblick auf die hervorragende Werbe kraft der trefflichen Ausführungen wurde beschlossen, den Bericht drucken zu lassen und nicht nur allen Verbands vereinen, sondern auch anderen zielverwandten Körper schaften und den in Betracht kommenden Staats- und Ge meindebehörden zu übersenden. Auch die Jahresstatistik, die Köhler-Großschönau vortrug, stellt der Arbeit des Verbandes ein sehr ehrenvolles Zeugnis aus. Der Vor tragswart Hentschel-Seifhennersdorf konnte über sein Sondergebiet noch nicht abschließend berichten, da verschie denes Unterlagenmaterial noch aussteht. Gelegentlich der am 18. April in Eibau angesetzten Vortragsbesprechung hofft er, das Erforderliche nachholen zu können,' er bittet aber dringend um sorgfältige und erschöpfende Beantwor tung der ausgesandten Fragebogen, da davon die Bewilli gung staatlicher Beihilfen abhängig ist. Bezüglich der Mar kierungsarbeiten in der Westlausitz berichtete Herr Fren- zel-Bautzen allerlei Erfreuliches. Besonders erwähnt seien die Pläne zum Anschluß der Wege im eigenen Ge biet an die großen durchgehenden Wege in der Sächsischen Schweiz. Es folgte der Kassen- und Rechenschaftsbericht des Herrn Kittel. Die erheblich gewachsenen Verbandsauf- gaben bedingen naturgemäß auch eine wesentliche Steige rung der Ausgaben und die Bemühungen um die Erschlie ßung neuer Einnahmequellen. Eine Erhöhung der Ver bandsbeiträge kommt bei den meisten Vereinen unter Be rücksichtigung der allgemeinen Wirtschaftslage vorläufig nicht in Frage. Die Kassen- und Rechnungsprüfung ist von zwei Herren aus Bischofswerda bewirkt worden,' ein von ihnen zur Sprache gebrachter Punkt findet restlos Klärung.. Dem Schatzmeister wird unter dem Ausdruck des Dankes für seine zuverlässige Tätigkeit Entlastung erteilt. Der neue Haushaltplan sieht u. a. größere Mittel für die Be schaffung neuer Wegzeichen vor. Die auch für 1931 geplante Pfingstsammlung, von deren allerdings vom Wetter und anderen Zufälligkeiten in hohem Maße abhängigem Er trägnis der Voranschlag einen beträchtlichen Zufluß von Geldern erhofft, wurde der Anlaß einer zeitweilig ziemlich hitzigen Aussprache. Doch gelang schließlich die Besänfti gung der erregten Gemüter. Die Vorstandserneuerung ergab die einstimmige Wiederwahl der satzungsgemäß ausscheidenden vier Herren Dr. H einke, Hentschel, Kittel und Köhler, was mit allseitiger Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde. Hierauf trat eine kurze Verhandlungspause ein. Nach Wiederaufnahme der Beratung begrüßte Dr. Heinke den inzwischen erschienenen, nicht früher ab kömmlichen Bürgermeister Müller aus Bischofswerda, der der Versammlung ein herzliches Willkommen und gute Wünsche von Seiten der Stadt übermittelte. Hinsichtlich der bereits festgelegten Veranstaltungen des Jahres sind keine Änderungen eingetreten: die Wanderversammlung findet am 17. Mai in Reichenau, die Kottmardoppelfeier am S. September, die Herbstvertretertagung am 7. November in Zittau und die gesellige Winterversammlung an einem der ersten Januarsonntage in Kottmarsdorf statt. Zur Neuauflage der Berbandswanderkarte wird anheimgestellt, die erstrebte Preisermäßigung durch möglichst zahlreiche Bestellungen zu fördern. Bezüglich der Verbandsfahrt nach Wien wird von verschiedenen Setten beklagt, daß der be fremdlich zeitige Anmeldetermin vielen Interessenten eine rechtzeitige bindende Erklärung unmöglich macht. Sehr er wünscht wäre es ferner, wenn die Rückfahrt nicht an den Sonderzug gebunden wäre, sondern u. a. gegen entspre chende Nachzahlung auch die Benutzung eines anderen Zuges nachgelassen würde. Am Vorstandstisch wird die Be rechtigung dieser Wünsche anerkannt, aber auch auf die entgegenstehenden Schmierigkeiten hingewiesen und der Standpunkt vertreten, daß die vorläufigen Bestimmungen nicht wesentlich geändert werden können; doch soll den ge äußerten Sonderwünschen nach bester Möglichkeit ent sprochen werden. Die seinerzeit in Erwägung gezogene Haftpflichtver sicherung würde wegen der außerordentlichen Verschieden heit der in Betracht kommenden Risiken für den Verband als Gesamtheit der Vereine undiskutabel kostspielig wer den. Es ist aber den Vereinen angelegentlich zu empfehlen, im Bedarfsfälle von sich aus derselben näher zu treten. Es folgten Mitteilungen über das Verbandsorgan, das demnächst in etwas veränderter Form erscheinen wird. Es wurde von verschiedenen Seiten angeregt, die Festsetzung des Bezugspreises auf jährlich 5 Mark zu betreiben; der Vorstand soll in diesem Sinne mit dem Verlag verhandeln. Hinsichtlich der Vereinsberichte macht sich verschiedentlich eine gewisse Ungleichmäßigkeit geltend. Behufs stärker be tonter Zusammenfassung des Wesentlichen in den für die OHZ. bestimmten Vereinsberichten sollen diese künftig grundsätzlich durch die Hand des Pressewarts und Schrift führers gehen. Das vom Verband in Aussicht genommene Oberlausitzer Jahrbuch kann nur dann Anwartschaft auf möglichste Vollständigkeit erheben, wenn ihm sämtliche