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Gbsrlausitzsr Hs!matzs!tung so Nr.S ängstigten Bewohner unserer beiden Orte hatten sich größtenteils im Waldesdicktcht des Klosterberges verborgen, von wo aus man das Kampffeld gut übersehen konnte. Am 22. September abends vernahm man von hier aus im rus sischen Lager Signale, die zum Rückzüge aufforderten, und bald war der ganze Platz bis auf die Nachhut geräumt. Nachdem sich das Hauptkorps in aller Stille bis Göda und hinter Rothnaußlitz zurückgezogen hatte, blieb im Lager scheinbar alles beim alten. Noch standen die Baracken, Rauchsäulen stiegen empor und Wachtfeuer wurden unter halten. In den nahen Gebüschen im Tale aber lagen rus sische Vorposten und die Nachhut versteckt. Am Vormittage des 23. September stiegen noch mächtige Rauchsäulen aus dem Schornsteine der Thumttzer Mühle, wo die Russen eine Bäckerei errichtet hatten. Als die Feinde im Laufe dieses Tages ankamen, fanden sie einen Backofen voll frischen Brotes vor, wovon sie natürlich ohne weiteres Besitz er griffen. Der Führer der westfälischen Infanterie, der diesen französischen Vortrab zu befehligen hatte, ritt einen Schimmel und war der Hauptmann Wilhelm Waldeck. Kaum waren die Westfalen hinter den Gebäuden des Rittergutes angelangt, als man Schüsse vernahm, die von den in dem Gebüsche versteckten Russen herrührten und seitens der Feinde erwidert wurden. Nur ganz kurze Zeit hatte dieses Gefecht gewährt, als der Schimmel des Füh rers sich aufbäumte, seinen Reiter abwars und in schnellen Sätzen davongaloppierte. Der Hauptmann Waldeck war tödlich getroffen zu Boden gesunken und hauchte in den Armen seiner Leute, deren großer Wertschätzung er sich erfreute, sein Leben aus. Dann brachte man ihn in den Rittergutshof und bat um ein stilles Plätzchen zum Be gräbnis für den geliebten Toten. Diesem Wunsche wurde auch bereitwilligst nachgegeben. In eine zu einem Sarge umgewandelte Krippe wurde der Gefallene gebettet und dort der Erde übergeben, wo sich heute das einfache Denk mal erhebt. Dasselbe hat, wie schon gesagt, 1825 seine Mütter errichten und mit folgender Inschrift versehen lassen: „Hier ruhet die Asche von Wilhelm Waldeck, der als Hauptmann im vormal. westphältschen Heere in einem Gefecht am 23. September 1813 ein frühen Todt fand; ge liebt von Allen, die ihm nahe standen. Diesen Stein setzte seine trauernde Mutter, deren Thränen nach 12 Jahren noch nicht versiegt waren." — Nach einem kurzen Gefecht verließen die französischen Truppen und mit ihnen auch die Westfalen unsere Gegend in westlicher Richtung, und zwar für immer. Vorher hatten letztere noch das von den Bewohnern von Thumitz versteckte Vieh — wie man sagt durch Verrat — ausfindig gemacht und als willkommene Beute mit weggenommen. O. Sch. Ein Sonntag in -er Setmat. Gereift an Jahren bin ich heimgekommen In Mein geliebtes, stilles Heimattal. Die Liebe, die ich jung hab mitgenommen. Glüht noch in mir, im Heimatsonnenstrahl. Das Kirchlein rief mit Hellen Glockenklängen Mich, alle Frommen, zum Gebet hinein. Zu lauschen in den Lüstern Kirchengängen Der Lieder, Worte, seelenvoll und rein. In tiefer Andacht fühlt ich Gottes Walten, Den Segen, den mir meine Heimat gab. Den Glauben meiner Väter zu erhalten, Sei meines Lebens Ziel, bis hin zum Grab. Vom lieben Gotteshaus bin ich gegangen Ins Heimatdörfchen, das nicht ferne lag. Gestärkt in Hoffnung, frei von Sorgen, Bangen, Dir, Heimat, dank ich diesen Sonnentag! Wilh. Fischer, Zittau. - -««e - vttten »vtr um ^«ferivvvg vor, 3 Adressen - ar» vrelkHk vtkQvrrlousitzrer K>etma«,»»«»»ns vkr »orauofetmnq »uvkruver» D — versanvt Ivervrn »ovn. s Vrovenunnnern verfenvet leverzeti ver Verlag ver DverlauMer Heimatzettung WIii, !!!>»...».> Vettyenau Verschiedenes. Wvvenspiele in Ebersbach. Künstlerische H a nd p u p p e üs p i e l e. Es ist etwas Schönes um die Erhaltung des alten Volksgutes, zu dem auch das Kaspertheater, das alte lustige Spiel der hölzernen Puppen gehört, das in neuerer Zeit im Volke, insbesondere aber in der Jugend wieder mehr Beobachtung und Pflege findet. Sonntag, 18. Januar, war ein bedeu tender Förderer dieses Puppenspieles, Max Jakob aus der Jugendburg Hohnstein (Sächsische Schweiz), mit seiner Spielschar hier zu Gaste, um im Rahmen einer Veranstal tung des hiesigen Humbolötvereins und der Ortsgruppe für Deutsche Jugendherbergen seine gediegene Kunst dar zubieten. In der Nachmittagsvorstellung reichte der kleine Kretschamsaal kaum aus, um die wohl über MO Kinder zu fassen, die Kaspers Ruse Folge geleistet hatten. Mit wel chem Eifer und großem Interesse waren sie dann bei dem Spiel, zwei Stücken „Kasper als Mäuseminister" und „Kasper kauft ein Haus", und Helle Begeisterung sprach aus den Augen der frohen Jugend, als das Theater vor über war. Die Abendvorstellung für Erwachsene erfreute sich ebenfalls eines verhältnismäßig guten Besuches; allerdings hätten sich die Veranstalter noch mehr gefreut, wenn der Saal ebenfalls gefüllt gewesen wäre, schon mit Rücksicht auf den Zweck der Veranstaltung, den Reinertrag der Sächsischen Nothilse zuzuführen. Wohl alle Anwesen den wurden von dem Spiel voll befriedigt. Geboten wurde „Das alte Puppenspiel vom Dr. Faust" und „Irrende Seelen", eine Satire auf die Romanschöpfungen H. Courths Mahler. Gern schaute man den lustigen Begebenheiten, dem Spiel mit den Teufeln mit Blitz und Donner und den flotten Tänzen der Puppen zu. Es ist bewunderns wert, mit welcher Fertigkeit die Spieler ihre Aufgaben meistern, aber auch so manche innere Wahrheit spricht aus den in humorvoller Weise oft dem Leben und der Zeit an gepaßten Handlungen und Äußerungen Freund Kaspers. Es zeigte sich, daß die Hanöpuppenspiele durchaus geeignet sind, auch vom erwachsenen Menschen besucht zu werden, sie zu erfreuen und gut zu unterhalten. Mögen die Be sucher aber auch die warmen Werbeworte Lehrer Friedes, des Vorsitzenden der Ortsgruppe für Deutsche Jugend herbergen, beherzigen und durch Beitritt zur Ortsgruppe das für Volksentwicklung und Volksgesundheit wertvolle Jugendherbergswerk unterstützen helfen. Eröffnung einer Son-erausstellung in -er Sberkaufftzer Se-enktzalle in Görlitz. Am 18. Januar wurde in der Oberlausitzer Gedenk halle eine Sonderausstellung von Werken des Oberlausitzer