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den Nachweis hervorragenden Könnens. Der Wunsch des Ansagers, daß die Jubelfeier des Humboldtvereins allen Teilnehmern in der Erinnerung hasten möchte, dürfte sich ohne weiteres erfüllen! Bruno Reichard. Flur-, SM- und SebäudeuuMN in und um Wallersbvrs an der Lausche Gesammelt von Richard Mättig. (Schluß.) Saalendorf wurde 1587, den 17. August, an der Pocheseite zu bauen begonnen,' die sieben ersten Gärtner hießen: George Kahlert, Peter Großer, Matthias Schu bart, Martin Kunze, Wenzel Eichler, Valentin Linke, Hanns Schneider. In Saalendorf Nr. 6 verlebte ihre Jugendzeit die am 17. April 1866 in Großschönau (Apo theke) geborene, jetzt in Bühlau bei Dresden wohnende Schriftstellerin Rosa Springer, pseud. Käthe Dorn. (Bekanntes heimatliches Werk von ihr: „Frührot", eine Oybiner Mönchsgeschichte.) Bei „Samt-Richtern im „Grunde", 1816 von Ignaz Richter gegründet, 1846 erstmalig bedeutend er weitert, hat sich diese Sammetweberei infolge ihrer be sonderen, durch einen Engländer, namens Holland, ein gerichteten Herstellungsmethode zu einer Weltfirma, die in Grund allein gegen 1000 Leute beschäftigt, entwickelt. Das alte Stammhaus wie die Hauptfabrik mit ihrem 1926 an Stelle dreier alten Essen erbauten 61 ru hohen Kamine, liegen an der Lausur,- die zweite, 1878 erbaute Filialfabrik und das Wohnpalais am Niedergrunder Bahnhofe. Die Warnsdorfer Fabrik ist verkauft, die Leipaer aufgelassen. Außerdem ist je eine Samtschneiderei in Lindenau am Ur teilsberg und Blvttendorf am Kleis. „Gründscher" Samt ist noch heute bei vielen südlausitzer Grenzleuten beliebt. Die Scheibe, ein zu Nr. 1 in Saalendorf gehören des, nördlich der Jonsdorfer Straße gelegenes Wiesenstück. Die Schießwicse,' auf ihr wurde am 5. Juli 1888 das erste Königschietzen der noch bestehenden Schützen gesellschaft, mit Weihe des neuen Schiitzenzeltes verbun den, abgehalten. — 1861 ward ein größeres Zelt aufgestellt, die Schützen traten erstmalig uniformiert auf. Die Schieß wiese wurde aber bereits 1872 infolge der Kirchhofserweite rung etwas verlegt. (Das allererste Waltersdorfer Schie ßen fand bereits am Sonntag nach Peter und Paul 1835 statt!) Schiffner-Bauers Hain (um 1800 Wünsche- Bauers Hain), ain Buchberge östlich unterhalb des Born weges, zu Gut Nr. 114 gehörend. In diesem Haine wurde im August 1800 der zur Karrasseckschen Bande gehörende Mühljakob gefangen genommen. Schiffner-Gärtners Rodeland, ein Flur stück, westlich der Gründer Straße unterhalb des Pfarr floßes, zu Nr. 95 gehörend. Die Schiffnerhütte oder -Baude an der Lausche, von A. Schiffner im Riesengebirgsbaudenstil (sie erinnert im besonderen durch Lage und Gestalt an die Alte Schle sische Baude) 1928—29 errichtet und am 19. Mai 1929 ge weiht. Im Innern altlausitzisch eingerichtet. — A. Schiff ner erzeugt seit 1915 die allseits anerkannten charakteristi schen Lauscheansichtskarten (und auch Bilder) und trug so nicht unerheblich zur künstlerischen Erziehung auf dem Ge biete heimischer Postkartenindustrie bei. Die Schinderwiese, eine der Lauschewiesen; noch 1885 gebräuchlich, gegenwärtig unbekannt. Der Schlund oder Schlung, am Butterberge, hinter Nr. 225. — Ein Flurstück. Nr. 225 ist eine Garten wirtschaft mit alten, aus dem Anfänge des 18. Jahrhun derts stammenden Gebäuden (besonders beachtenswert der hohe gewölbte Stall). Am Hause barocker Türstock. S ch mie d e b a u e rs Berg ist der jetzige Hauserberg. S ch n e k k e n d o r f, siehe Grund, Niederecke. Das Schneiderdenkmal wurde am 23. Juni 1889 eingeweiht, die auf einem Syenitsockel ruhende Büste von Hofbildhauer Hans Schubert in Dresden modelliert und von der Fa. Franz <L Pirner in Dresden gegossen. Schneiders Geburtshaus, Alf-Waltersdorf Nr. 66, daselbst eine Gedenktafel: In diesem Hause wurde am 3. Januar 1786 geboren Friedrich Schneider, gew. Herzog!. Anh. Dessauischer Hofcapellmeister, Doctor der Philosophie und der Tonkunst, sowie Ritter mehrerer Orden. Er starb am 23. November 1853 in Dessau. — Im Innern des altlausitzer Hauses ein schönes, von Schneiders Sohne 1874 hierher gestiftetes Ölporträt des Künstlers. Das Schul stück oder der Schulacker, von 3 Schef feln Größe, der (alten) Schule gehörig, liegt neben der Pfarrwiedemut und dem Mühlstücke. Die Schwartelwiese, bis vor drei Jahren Per- tinenzstück zu Nr. 225. Vor 100 Jahren besaß ein Schwerdt- ner dieselbe, und aus dessen Namen — auf Waltersdorffch: Schwartner — entwickelte sich die Bezeichnung „Schwartel wiese". Das Schwedenkreuz, an der Zittauer Straße auf Bertsdvrfer Flur, gegenüber dem Großschönauer Kachelsteine stehend, mag, wie Dr. Kuhfahl in seinem Buche: Die alten Steinkreuze in Sachsen — allgemein — annimmt, sicher älter, als aus der Zett des 30 jährigen Krieges sein. Das Chronokon von Haake (1823) berichtet hingegen: „Daselbst liegt ein schwedischer Kriegsmann aus dem 30 jährigen Kriege begraben, welchen man zum An denken ein steinernes Kreuz auf sein Grab setzte." Das Kreuz ist auch in Moraweck: Hundert Denksteine, 1854, Seite 23, erwähnt. Bei Seifriede. Gasthaus zum goldenen Hirsch, Nr. 35. Hübsches lausitzer Gebäude mit Ausbau und barocker Tür, bez.: 1773. § DerSilberberg. Leske nennt in seinem Werke >Seite 524 einen solchen: „Das Gestein des Orts (Otts) Berges und des weiter nach Norden gelegenen Silber berges ist gleich dem des Unglückssteines in Ansehung der schwarzen Schnörkelkristall ser änlich, nur ist die Haupt masse nicht so dunkel, sondern fast helgrünlichgrau, im Übrigen halbhart und im Bruche splitrich. Der Fus bei der kleinen Anhöhen besteht aus Granit." Wahrscheinlich die nördlich des Unglückssteines gelegene Anhöhe. Die Sonnebergbaude, seit September 1927 die „offizielle", sich schnell eingebürgerte Bezeichnung für Gasthof zur Lausche, dem eigentlichen Oberkretscham. Die „Sorge Mühle", Nr. 209. Folgende wechsel reiche Geschichte hat — nach Kahlerts Chronikon — das Gebäude: Vom Steinbruchpächter Zscherlich kaufte es ein Schmiedemeister Gottlieb Hofmann, von diesem Fabrikant Julius Lange, von dem ein Müller, der eine Papiermühle darin einrichtete — daher Lumpenmühle —; diese Einrich tung übernahm Ed. Gulich, der darin eine Musterschläge rei aufmachte, aber bald wieder zur Papiermacherei über ging, das Gebäude, nachdem er zu dem vorhandenen Wasserrade eine Lokomobile setzte, aber wieder, und zwar an einen Oppelt aus Zwickau in Böhmen, verkaufte. Letz terer richtete eine Zündholzfabrik darin ein, die jedoch bald einging. J.J. Gulich setzte nun einige Webstühle, bis Gulichs Fabrik fertig wurde. Ernst G. Lange richtete nun eine Zwisterei darin ein, verkaufte das Haus aber 1878 an Ernst Wagner für 3400 Taler. Wagner baute die steinerne anstelle der hölzernen Stube und machte aus der Zwiste rei eine Brettmühle und richtete (seit 1878) eine gutbesuchte