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Lichtenberg, bey Reichenau auf einem Berge, da- hin es zum Gottesdienst gewiesen. Lubtin, liegt gleich unten bey dem herrschaftlich Ullersdorsischen Hofe und bestehet nur aus zwey Gütheru, woselbst es auch eingepfarrt. Zittel, nahe bei Friedersdorf, welches nur durch eine Brücke bey der Schäferey unterschieden wird, hat Kirche und Prediger in dem benachbarten Ullersdorf." Das Nlld melner Mutter! Zum Andenken an ihren Todestag Den Platz über meinem Schreibtisch ziert Ein Bild, das beste im Zimmer! Und wer den Blick auf das Bild verliert, Dem bleibt es erhalten für immer. — Das Bild einer Frau — ein Greisengesicht —, Aber mit Augen voll Güte und Licht, Die mir in vergangenen Tagen Viel Gutes wußten zu sagen! — Die grauen Haare, mit Sorgfalt gepflegt, Die Hände ineinander gelegt, Als wollten nach Arbeit und Hasten Sie kurze Zeit ruhen und rasten; Hände, die schon am frühesten Morgen Emsig schafften in Kummer und Sorgen, Die sich bis in die Nacht hinein regten Und schützend aufs Haupt der Kinder legten. — Das Bild meiner Mutter! So oft ichs betrachte. So oft es mir Frieden und Ruhe brachte: Diese zwei Augen und diese zwei Hände Bleiben mir Heiligtum bis an mein Ende, Weik sie für mich sich sorgten und bangten, Bis sie nach der ewigen Ruhe verlangten; Die unserm Vater in allen den Jahren Hilfe und Kameradschaft waren. Nun schläft meine Mutter, mit ihm vereint, Die mit ihm lachte, die mit ihm geweint. — Von allen Müttern im Erdenwallen War meine die allerbeste von allen! Oskar Rolle, Löbau. „Friede auf Erden und den Menschen eia Wohlgefallen" Von Fritz H. Pflug Diese alte Verheißung, sie tönt auch in diese Tage wieder hinein, ihren Zauber ausbreitenö über Mensch und Natur. Wohl haben sich die Zeiten geändert und des Ge schickes Wankungen haben unser armes Deutschland, unsre Heimat schwer heimgesucht. Innere und äußere, physische und psychische Nöte haben unserm Vaterland den Stempel aufgedrttckt, unter dem sich dasselbe windet und plagt. Zer rißen bis, man möchte sagen ins kleinste, sind wir weit entfernt, Frieden zu finden. Und doch — auch in der klein sten Hütte kann Liebe wohnen und ihre Strahlen leuchten lassen, weithin unbegrenzten Fernen zu. Möge unsre Einstellung politisch sein wie sie will, wir alle sind diesem Zauber des Festes verfallen. Keiner widersteht diesem Fluidum, welches gerade dieses Fest ausströmt. Es gibt nur ein Weihnachten und das ist das deutsche Weihnachten. Nur der kann es und hat es recht verstehen und schätzen gelernt, der fern der Heimat dieses Fest beging. Es liegt jetzt 14 Jahre zurück, zur Zeit des großen Völkermordens. Es war Heiligabend. Wir lagen in Ruhe im elsässischen Winkel. Klar war die Winternacht und die Sterne fun kelten über uns. Fern der Heimat, im fremden, im Fein desland, waren die Gedanken doch daheim bei den Lieben und der Blick bohrte sich sehnsuchtsvoll in die Ferne. Viele meiner Kameraden schrieben ihren Angehörigen, wieder andere saßen vor Photographien in stiller Betrachtung, jeder mit sich und seinen Gedanken beschäftigt. Die letzte Post war verteilt, welche noch viel Freude ausg'elöst hatte. So war die zehnte Abendstunde herangekommen. Ich las noch bei einer Kerze in einem Buch, mit welchem mich meine Angehörigen daheim noch in liebevoller Weise mit bedacht hatten. Da zupfte mich jemand am Ärmel. Ich wollte mich schon, unwirsch ob der Störung, dem Ruhe störer zuwenden, da horchte ich auf. Leise und weich er tönte auf einer Mundharmonika das herrliche, aus Rein hards „Stern von Bethlehem", Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Seltsam griff es nach dem Herzen und vielen meiner Kameraden liefen die Tränen über die bärtigen Wangen. Wie gewaltig die alte Bot schaft wirken kann, dort haben wir es erfahren und man cher unter den Lesern wird Ähnliches durchlebt haben. Nur dem, der die Fremde geschmeckt hat, weiß was ein deutsches Weihnachten wert ist. Ihm wird auch die rechte Liebe innewohnen, Freude und Trost zu bereiten, dort, wo es dunkel und trüb ist. Groß ist die Not und die Herzen sind leider verbittert und verhärtet, dennoch laßt uns mit helfen, Liebe und Freude auszustreuen, wie es uns als Mensch von Kindheit an gelehrt wurde. Laßt auch in die kleinste Hütte den Schimmer des Lichtes dringen zum Segen und Dank, daß wieder werde Friede und Freude auf Erden. Heilige Nacht Es rauscht wie Engelsschwingen Hin durch den Weltsnraum, And zu den Menschen nieder Henkt sich der Weihnachtstraum. Durch weiße, weiche Flocken Tönt altvertrauter Hong; Es jubelt durch dis Lande Der Glocken froher Klang. And Freuds füllt die Seele Mit ihrer Haubsrmacht — Den Hauch der ew'gen Liebs Spürst Du in heil'gsr Aacht. Gehst Du dann in das Leben Wohl manchs Strecke weit, Ho nimm Dir einen Schimmer Der Weihnachtsseligkeit! W-!t-r Fl«ck. Lbrenmitglisd der <DborlaiM-r D-r-inigung m SroV-Ssrlin