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deckung und Austrocknung der genannten Kapellen auch aus diesem Grunde notwendig ist. Schließtich läßt auch die Herbeiführung eines geschlossenen Gesamtbildes, das unseren Friedhof vor allen anderen Grustanlagen in Ost deutschland auszeichnen kann, die Abdeckung der Nord reihe mit dem ringsum noch vorhandenen Ziegeldach wünschenswert erscheinen. Im übrigen ist noch die Anlage eines festen Weges zu empfehlen, auf dem die Museumsbejucher bei schlechtem Wetter vor den sehenswerten Grufttoren entlanggehen können, ohne im nassen Grase oder im tiefen Schnee zu versinken. Nicht vergessen sei der Grüne Born von Michael Fröhlich, dessen vorläufige Aufstellung ohne Wasserkasten recht bald in eine endgültige auf dem grünen Klostervor platz umgewandelt werden möchte! Er würde dort wegen der hohen Schönheit seines schmiedeeisernen Gitterwerkes prächtig zur Geltung kommen und einen Anziehungspunkt für den Fremdenverkehr abgeben. Es sei nur an den ähn lichen „Schönen Brunnen" in Neisse und an den Markt brunnen in Bruck an der Mur erinnert, die mit Recht als Sehenswürdigkeiten bekannt sind. Eine andere wichtige Ausgabe der heimischen Denkmal pflege ist die stilgerechte Erneuerung des ehemaligen Fran ziskanerklosters, das zwei Jahrhunderte lang als Frauen hospital der Gotteskastenstiftung diente und erst seit 1926 dem Stadtmuseum allmählich angegliedert wird. In Er gänzung der letzten Borrichtungsarbeiten im Erdgeschoß wurde jetzt die flache Holzdecke der großen Hinteren Haus flur nach altem Borbild erneuert und zugleich die feuchte Westwand desselben Raumes nach einem neuen Verfahren trvckengelegt. Nach dem Austrocknen des dicken Isolier-, putzes wurden hier die zwei größten Holzepitaphe des Museums (aus der Frauenkirche) und eine Baugeömk- tafel von der Weberkirche aufgestellt, die infolge ihrer un gewöhnlichen Größe und Zerbrechlichkeit seit Jahren un- anbringlich gewesen waren. Gleich ihnen wurde ein Teil der geschnitzten und bemalten Familiendenkmäler in der Museumswerkstatt ausgebessert und durch Tränken mit Konservierungsmitteln zur Aufhängung im oberen Kloster flur vorbereitet. Im Heffterbau gegenüber bildet die aufsteigende Mauerfeuchtigkeit der ehemaligen Barbarakapelle schon seit Jahren eine Quelle von Unzuträglichkeiten, die den dort untergebrachten Altertümern sehr nachteilig sind. Da eine waagerechte Isolierung der dicken Mauern wegen ihres Gehalts an harten Basaltsteinen kaum möglich ist, wurde versuchsweise die stark angegriffene Ostwand mit dem oben erwähnten doppelten Jsolierputz verkleidet. Alle diese Ausbesserungsarbeiten in den zusammen hängenden Grundstücken Kloster—Klosterkirchhof—Heffter- bau wurden von heimischen Firmen unter verständnis voller Aufsicht des städtischen Hochbauamtes ausgeführt. Sie erfreuten sich außerdem der wohlwollenden Förderung durch das staatliche Landesamt für Denkmalpflege, dessen Leiter, Herr Regierungsrat Dr. A. Bachmann, wiederum die Bewilligung eines Baukostenbeitrages beim sächsischen Ministerium des Innern bewirkte. Für diese Unterstützung spricht der Stadtrat zu Zittau auch an dieser Stelle seinen aufrichtigen Dank aus — in der Hoffnung, daß es ihm trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten dieser Zeit ge lingen möge, das begonnene Werk auch weiterhin mit staatlicher Unterstützung recht bald zu Ende zu führen! Neuerwerbungen Die Aufgabe des Museums, wichtige Altertümer des öffentlichen und privaten Lebens aus unserer Stadt und ihrer Umgebung zu erwerben, konnte im vergangenen Jahre aus verschiedenen Gründen nur in geringem Um fange gelöst werden. Dagegen wurden dem Museum zahl reiche mehr oder weniger kunstvolle Gegenstände geschenk weise überwiesen. „Wie s daheim einst war!" De Inbeleumsriäde Mei Voatr toat wörkn, iech soaß nabm sen Gezehe und mißte Neegl oabtretbm. Do kloapprts as Fanstr. Dr ale Voglschustr, unsr Nobbr, woarsch. Dan treebs moanchmol, wenn 'n drheeme 's Kroize nemmi su raicht haln mochte, off an Sprung zu uns avier. „Hosts denne o schune gehorrt, Ernst?" fingr oa, „hoier soll, denkch, 's Schissn wühl ganz vurnahme warn; 's fömfmzwanzgjährge Jubeleum welltn se, gleebch, feiern, unse Schötzn, und do kämm de ganzn Schötznvereine vun ganzn Nobbrdärfern uff unsr Dorf ge- zvin, und su a Stickr zwanzg Jhrnpfurtn jvürn gebaut, und Richter-Gottlieb mißte anne Riäde haln." Najchtn, a hättch schune hoalb ausgezoin gehoat, do wiärsch 's Lumpmrusl noa oagerockt komm, a selltr glei fix noa a Seitnfleckl off ihrn linkn Schuhch flickn; 's kiämr ömmer glei su erschrecklch nvaß nei, wenns an klenn Dreesch machte, die hoatts ör- zahlt, abm 's Lumpmrusl. „Na, und die, doäs wörd wühl erne a jeeös wössn, die is ibrsch Gierschöorfr Blaatl." Woas mei Voatr woar, dar woar ju ben Schötzn, abr dar soajte ibru Schuftr: „Su fix schissn de Preißn ne. Morn- zobm hoammr ju oarscht Versoammlge an Kraatschn, do warn mer ju hiern. „Na, horschte du, mei Ernst, off unsr Dorf warn se wühl ne goar su haufinweisg komm, de fremdn Schötznvereine, dan warn mer ammende ne grußoartg ge- nung sein" meente dr Schustr noa, a oalln Giehn. A dr Schötznversoammlung brochtn se 's Jubeleum offs Dvabbeet. Do wurü nu oallsminnandr durchgehechlt: Wan se welltn eiloadn, wan se welltn 's Schötznzelt verpacht«, weche Musekantn se welltn blosn loassn, vun Jhrnpfurtn, vun Jhrngästn, vun Jhrnjumpfrn wurd geredt und war weeß vu woase oalls. Nu woarn se su weit as Geschicke mit'n Griäbstn; 's handlich oack noa öm de Riäde, war de Riäde haln sellte. A dr örscht wurd vun Pfoarrn geredt, dar mißts machn. „Na, do würn mer abr ftiehn könn, ba dan aln Mahrsaake!" fing dr Golbrgbauer oa. Kee Mentsch soajte nischt druf. Woas abm dr Golbrgbauer woar, dar hoatte abm anne kleene Bieke offm Poastr, noa vu salt har, wie 's örschte Majdl komm woar ba sennr Froon. Sech hoattrch anne Refermande oahiern miss», weil de Koar- line oas Kränzlbraut woar gang ba dr Troie, und 's woar ju goar keene mi gewast. Doaß se hin a ihrn Mörtnkranzl a klee Lickl offe geloassn hoatte, woar kenn Mentschn uf- gefoalln. Unsr Poastr is ju finstern kee ganz unrajchtr Karle, abr su a Moan a dan Range koann o ni ömmr, wie'r» garne Mächte, ba sichn Loitn kömmts noa vu wettr hubm har. Golbrgkoarle hoatsn abr ne vergass« könn. Hoite toatsn groade poassn, do konntrsch oabreng. Chröftliebs Leberecht wollte groade oafang: „Wie wiärsch denne, wenn mer tiütn en Schummeestr oagiehn?," aber a koam ne su weit. Dr Armlchschneidr stoand off emol do — urndlch groade a de Hieht woar'r gehuppt — und sing off emol oa: „Wenn mir eben — a redte ba su woase garne vurnahme —, was unsn Verein oabelangt, gewissrmaßn unsr 25jährges Jubeleum feiern wolln, und daß mir eben auch in unserm Orte sozusagn ver den Fortschritt sein müssn, bin ich gewissrmaßn da drvor, daß der Verein so zusagn die maßgebende Person selbst sein tust und ebn der Hauptmann selbst der Mann ist. Ich habe gesprochen!" Abr woas do off emol fr anne Tutnstölle wurd a dan Soale. Urndlch de Wörmr konnte ees knoapprn hiern an Bank benn. Oalls guckte off Nichter-Gottliebe, woas dar wür fr a Gesichte machn. 's konntsn a jeds oasahn, doaßrch ne erne vill drömhärmte öm su woase. „Geckrjoanzl, mußt oack du riädnl" fing off emol dr Baachfriedlschustr oa. Do lachtn se oalle. Abr Geckrjoanzl toat, väs wenn nischt wiär, dar fing oa: „Nb — nu — nee, fr su woas bi — bi — biech ne ge — ge — gesch — oaffin. I __ i — i iech hoa abr gehorrt, Sch — Sch — Sch —