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An Fretge Nomittg gings derno as Aberdurf und as Walddurf hausiern. Mir hvattn do schune unsere feste Kundschoaft, do goabs moanchmoal o a Schalchl Kvffee. An Simböe fuhrn die Eltern ufn Gierschöurfer Moarcht. Do kvamn se irscht Nomittg wieder. Mir Kinder mußtn uns derheeme kimmeru. Do blieb mir nischt andersch ibrig, n'enn mer woas zu assn und ane woarme Stube hoan wulltn, do mußt'ch abu salber foiern und kochn. Und 's ging o ganz gut, der Mensch larnt oalls, a muß ock opackn. 's dauerte goar ne lange, doa kunnt'ch, wenn Voatr nud Mutter mide und Hungers heemkoam, a Assn ufn Tisch setzn> woas'n o geschmückt hoat. Jech hoa's o hoite no ne nerlarnt und meine Kinder sen a dieser Beziehung o ne aus der Oart geschloin. Jech hoa meine Mutter moanch moal bedauert, wenn se derno o no 's Hans und de Stube fern Sunntg virrichten mußte. Aber an Sunntge woar valles blitzeblank. 's Gezehe, 's Spul- und Treiberoad hoattu mir ja vurneweg schune reene gmacht. Do brauchte derno ock no 's weiße Tuch üribergedackt zu wardn. Wenn's o a der Wuchs wie an Schnirl gihn mußte, an Sunntge woar Ruhe. Jech hoa später moanchmoal su drieber noach- gedoacht, wie meine Eidern trutz dar vielen und schweren Oarbeit su zufrieden sein kunnten. 's koam wühl doahar, doaß se su tief christlich woaru. Do goabs wühl kenn Tag, dar ohne 'n Murgnsaign oagefangn und ohne 'n Oabd- saign beschlussn wurd. Wenn der Voater frih hindersch Ge zehe ging-, do stimmte a a Murgenlied oa, und mir oalle soangn mit. Trutzdem gings an Hause früh und lustg zu. Mir Kinder woarn v keene Christkindl. Ben Voatr und o bei dr Mutter soaß de Hand ne feste. De Nutte stackte hin dern Bilde und tanzte o moanchmoal im de Beene. Aber imsunft woar doas o ne. Mir gerieten uns o oab und zu a de Hure, 's goab moanchmoal Rangstreitigkeeten, be- sundersch wenn de Eltern ne derheeme woarn. Aber mir hoan uns o wieder vertroin. Ees aber hoan mer schune oals Kindern larn missn: oarbeten. Und doas dankn wir unfern Eltern hoite noch. Selmalnlllselim für Geologie und Vorgeschichte, Zittau Der verflossene Zeitraum (März 1830 bis März 1931) brachte eine reiche Ernte an Erwerbungen heimatkund licher Art, ein Beweis, daß die Natur unerschöpflich ist und daß, wenn eine Quelle versiegt, anderswo eine neue hervorsprudelt. An Funöobjekten wurden dem Museum überlassen: Ein Trilobtt (Krebs) aus silurischem Kalk, den das Eis des Diluviums aus dem hohen Norden in unsere Hei mat verfrachtete, von Oberlehrer Schwarz, Markersdorf. Die ältesten versteinerungsführenüen Schichten unserer Nachbarschaft lieferten einige tadellos erhaltene vererzte Ammoniten, Cheiloceras und Tornoceras, die ersten Stücke ihrer Art im nahen Kalkberg, gefunden und ge schenkt von I. Sitte, Grottau, und E. Zöllner, Olbersdorf. Dazu als Ergänzung das Bild eines Tornoceras und eine geologische Karte des Jeschkengebietes nach den neuesten Forschungen von Gallwitz (I. Sitte,Grottau). Gefaltete Schiefer aus dem Christophsgrund (angeschliffen von E. Zöllner, Olbersdorf) und eine große prächtige Gra nitplatte mit Grauwackeneinschluß (durch O. Mießlers Ver mittlung von der Firma Kumpf, Löbau), sowie Ganggra nite lassen einen Blick tun in die Werkstatt der Natur; desgl. Grünstein mit Kalkspat und Kupferkies aus Kun- nersdorf bei Bernstadt (Kantor Jrmscher, Burkersdorf). Aus dem Gebiet von Radl-Liebenau: Tonschiefer, Mela- phyrmandelsteine mit Mineraleinschlüssen von Achat, Ame thyst, Aragonit u. a.; Porphyrtuffe, die Versteinerung einer Krebsschere (Callianassa) aus dem turonen Sand stein; Basalt-Plänerkontakt und dergleichen durch Mit glieder der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Zittau. Ge waltig im Ausmaß sind zwei Platten mit Kern und Ab druck eines Riesenschwammes (Spongites) aus dem Sand stein des Grenzgebietes (gefunden und gestiftet durch Stephani und Hoster, transportiert durch die Fa. Jentschs. An kleineren Versteinerungen gingen ein: RHyn- chonelia vom Trögelsberg, desgleichen das erste bisher ent deckte Exemplar einer (?) Seelilie (I. Sitte, Grottau), kleinere Kieselschwämme, eine Stockmuschel, eine Avicula (Baurat Kühn), wabenartige Verwitterung im Sandstein (Baumeister Roth). Einzigartig ist eine Riese nbrek- zie aus Sandsteinbrocken, durch Eisenverbindungen ver kittet, vom Töpfer (E. Zöllner, Olbersdorf). Zu den schon vorhandenen Mineralien und Erzen des Jeschkengebietes sammelten I. Sitte und E. Zöllner Flußspate, Spateisen stein und Phyllit-Erzbrekzien aus Kriesdorfer Schächten. Ergänzt wurden die verkieselten Hölzer vom Steinberg bei Ostritz durch Tröger, Realgymnasium IV u, und Fritsche, Realgymnasium VI. Zittavit, Rhetinit von Hirsch felde schenkten Dipl.-Jng. Dr. Ehlers und Obersteiger Päßler, Markasitknollen Lorenz O III; einen hanöspanncn- langen Rauchquarz aus dem Neißetal (?) überließ Kantor Bauer, Jonsdorf. Erworben wurde ein Schenkelknochen und Untestkiefxr vom Wildpferd aus Pethau (durch O. Mießler aufmontiert). Eine große Masse Feuersteine wur den gesammelt, um an ihnen Wesen und Form der Ver witterung, Pressung, Rollung usw. studieren zu können. Sie zeigen vielfach Artefakten ähnlichen Charakter. Zufäl lig waren auch ein paar wirkliche Werkzeuge (Artefakte) des Urmenschen darunter. Ein 28 arn langes Steinbeil (oder Pflugschar) aus Schlesien überließ Zollinspektor Wiegelmann. Als Vergleichsobjekte fünf Speerspitzen aus Tennessee in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (Scholze ist II b). Am ergiebigsten war die Tongrube Hartau. Dort wurde ein drei Meter hoher Rumpf eines Riesen der Braunkvhlenzeit (wohl Sequoia — Mammutfichtc) mit samt den Wurzeln freigelegt und dank dem Entgegenkom men des Pächters Görling und des Steigers Neumann durch Vermittlung des Heimatschußes Dresden an Ort und Stelle als Naturdenkmal erhalten. Toneisensteinknollen offenbarten ein ganzes Herbarium von Zweigen, Blättern, Früchten, Samen usw. Neben mancherlei unbestimmbaren Resten konnten festgestellt werden: Sumpfzypresse Taxodium, Sequoia — Mammutfichte, Glyptostrobus Wasserfichte, Weide, Balsampappel, Walnuß (eine Platte mit über zwanzig großen Blattabdrücken, Flügelnuß — Ptero carya, Erle, Haselnüsse, Buche, Ulme, Feige, Lor beer, Zimtbaum, Liquidambar, Vlattkuospen von Platane, Leguminosites, Ahorn, wilder Wein, Linde, Büttnerin, Flügelfrüchte der Esche, Anona, Schilf u. a. m. Näheres darüber ist in der „Zittauer Morgen-Zeitung" vom 24. August 1930 zu lesen in dem Aufsatz „Neue Zeugen aus der Braunkohlenzeit in unserer Heimat". Um die Bergung des zentnerschweren Materials mach ten sich besonders verdient O. Mießler und I. Sitte; ebenso um die Bestimmung und zeichnerische Wiedergabe. Photographien von Fundplatz und Baumstamm liefer ten der Sächsische Heimatschutz Dresden, Lehrer Gabler, Kleinschönau, .Kaiser sen.; angeschliffenes Braunkohlenholz und Dünnschliffe: Kaiser sen., Apotheker Mäkler, Seif hennersdorf. Vom gleichen Fundort stammen: Säulenbildung in Toneisenstein (durch Frittung hervvrgerufen); zu Holz kohle umgewandelto Braunkohle in Ton. Prächtige Terra kottafriese und Simse (Weinlaub-Greifmuster usw.), Bei spiele einer vor einem halben Jahrhundert blühenden hei mischen Kunst stiftete Tongrubenbesttzer Görling, Eich graben. Eine wertvolle Ergänzung zu den Hartauer Versteine rungen stellen solche ans den gleichaltrigen Ton eisen-