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unsere Lusatia zu Tagungen der Lausitzer Landsmann schaft aus Dresden auf dem Kottmar, des Vereins für die Sächsische Schweiz nach Sohland, des Erzgebirgsvereins nach Buchholz; der nordböhmischen Vereine nach Grottau, Hainspach, Tetschen-Bodenbach und Joachimstal,- ferner zu Sitzungen Lausitzer Verkehrsvereine in Hain, Schirgis walde und Bischofswerda. Der Zusammenschluß zu den höheren Organisationen sand statt in Chemnitz bezw. Warmbrunn. Vertreten war endlich die Lusatia auf den Vortragsbörsen in Eibau und im Volksbildungsverein in Berlin und Leipzig. Rein geschäftlicher Natur waren unsere Her bst - tagung in Leutersdorf (die den bisher stärksten Besuch aufwies) und unsere heutige Frühjahrs Vertreter tagung in Bischofswerda. Sie wurden jedesmal durch besondere Vorstandssitzungen, zu denen außerdem die beiden aus dem Kottmar zu rechnen sind, so vorbereitet, daß die Behandlung des umfangreichen Programms rasch von statten ging. Das 50jährige Bestehen unseres Verban des wurde als Wanderversammlung gemeinsam mit dem Gebirgsveretn Bautzen abgehalten,- die Wander versammlung im Winter führte der Gebirgsverein Jonsdorf durch. Anteil nahm unser Verband an der 50- Jahr-Jubelfeier des Gebirgsvereins Oybin, an der 30- Jahrfseier des Gebirgsvereins Lückendorf, der 60-Jahr- feier des Humboldtvereins Seifhennersdorf und an den Reichenbacher Heimatspielen. — Uber all diese Tagungen und Veranstaltungen ist in den Tageszeitungen und in der OHZ. eingehend geschrieben worden. Überhaupt wurde die Presse stärker als bisher in den Dienst unserer Hei matbestrebungen gestellt. Uber Vortragstätigkeit, Wegemark/ie- rung, Kasse usw. wird dann noch getrennt berichtet wer den. Aus alledem ist eine immer größere Entfaltung der Berwaltungsarbeit ersichtlich. Für diese ungewöhn liche Arbeit, die unbekümmert um Opfer von Zeit und Geld geleistet worden ist, danke ich den Herren des Vorstandes und den Herren Vorsitzenden der einzelnen Verbands vereine. Mögen auch viele Arbeiten im verflossenen Jahre zum Abschluß gebracht worden sein, das neue Jahr bringt neben den laufenden Geschäften eine nicht minder große Zahl um fangreicher Aufgaben. So sollen z. B. Vereine, die unserem Verbände noch abseits stehen, gewonnen und die bislang immer betonte Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein soll zur Tat werden. Fragen der Versicherung wollen wir klären und unfern Verband durch das Lausitzer Jahrbuch auch über den Rah men der engeren Heimat hinaus bekannt machen. Neben den jahresüblichen Veranstaltungen wollen wir eine Ge denkfeier am Kottmar abhalten und die Aufführung eines musikalischen Werkes eines . heimatlichen Tondichters in unseren Kreisen fördern. Wir werden unser Ziel erreichen, wenn wie bisher die gleiche Arbeitsfreudigkeit, derselbe Opfersinn und die gleiche Einigkeit in unserer Mitte herrschen, in der Leitung des Verbandes und bei den Vorsitzenden und Vertretern der einzelnen Vereine. Dazu befähigen uns der unerschütter liche Glaube an Deutschlands Zukunft und die Liebe zur Lausitzer Heimat. — Lusatia-Heil! Dr. Heinke. Die gegenwärtigen Mitglieder des Verbandsvorftandes: 1. Studienrat Dr. Heinke-Zittau, Komturstraße 5, 1. Vorsitzender, 2. Beruffsschulleiter Martin Eb!ert - Eibau, 2. Vor sitzender, 3. Telegraphen-Direktor a. D. Bruno Reichard-Zit tau, Görlitzer Straße, Schriftführer, Presse- und Werbewart, 4. Lehrer Martin Köhler-Großschönau, Schrift führer, Presse- und Werbewart, 5. Kaufmann Kurt Kittel-Zittau, Friedrich-Schnei- der-Str., Kassenwart und Wegemeister für den Ostbezirk, 6. Oberlehrer i. R. I. Fr e n z el-B a u tz en, Jägerstr. 3, Beisitzer und Wegemeifter für den Westbezirk, 7. Töpfermeister Karl K l e tz s chB tsch o fs w e r d a, Beisitzer und Vertrauensmann für die nordwestlichen Vereine, 8. Lehrer Ofto Hentschel-Seifhennersdorf, Bortragswart. Bericht der Berbandsverelne 1. Oktober 1029 bis 30. September 1930 (Vergleiche dazu die Statistik in Nr. 7 der OHZ.) Wie der Verbandsvorstanö von erfreulichen Erfolgen berichten kann, so haben auch die meisten Verbandsvereine eine überaus eifrige Tätigkeit zum Wohle, unsrer Lau sitzer Heimat entfaltet. Die Lusatia umfaßte am Schluffe des Berichtsjahres 43 Vereine (st-3 gegen das Vorjahr) und 2 Lands mannschaften. Alle Vereine mit Ausnahme von Reichenbach liegen in der Kreishauptmannschaft Bautzen. Freilich gibt es in dem Verbandsgebiete noch große Lücken. Sv hat z. B. die Lusatia in sechs Städten noch nicht Fuß fassen können, obwohl gerade diese ein dankbarer Boden für die Verbandsbestrebungen sind. Außerdem gibt es noch 14 Landgemeinden mit über 2000 Einwohnern ohne Lusa tia- oder besser gesagt Heimatverein. Damit soll nicht ge sagt sein, daß nicht auch kleinere Orte fruchtbare Arbeit im Sinne der Lusatia leisten können. Im Gegenteil, die Stati stik weist acht kleinere Orte mit zum Teil recht tüchtigen Vereinen auf. Möchte der vorliegende Bericht mit helfen, Haß in jenen Städten und Dörfern unserer Oberlausitz die Lusatia bald Einzug halten kann. Die Mitgliederzahl der 45 Vereine betrug am 30. September 1930 etwa 8800. 12 Vereine mußten leider Rückgang infolge der wirtschaftlichen Lage melden, sieben konnten dagegen die Mitgliederzahl mehr oder weniger erhöhen. Den stärksten Verein besitzt zur Zeit Seif hennersdorf mit 870, den schwächsten Walddorf mit 40 Mit gliedern. Das Alter der Vereine schwankt zwischen 6 und 81 Jahren (Großschönau). Der Gebirgsverein Oybin feierte im Berichtsjahre sein 50 jähriges Bestehen. Die Mitglieds beiträge betragen im Durchschnitt 3—4 RM. Man sollte meinen, daß sich bei dieser eigentlich zu geringen Steuer niemand aus wirtschaftlichen Gründen abzumelden brauchte, denn 30 Pfennig monatlich müßte jeder für seine Heimat übrig haben. In fast unglaublichem Gegensatz zu diesen geringen Opfern stehen die Leistungen der einzelnen Vereine. 31 Vereine veranstalteten zusammen 208 Vorträge mit über 50 000 Besuchern. Redner von internationalem Ruf waren bei uns zu Gaste und waren erstaunt über das rege geistige Leben selbst in kleineren Orten. Einzig stehe in dieser Beziehung die Süölausitz da. Über alle Wissens gebiete wurde in den Vorträgen gesprochen, vor allem aber wurden die Schönheiten unsrer engeren Heimat immer wieder gezeigt. Und zu den schönen Punkten der Lausitz und der benachbarten Gebiete führten auch die Wande rungen. 2 5 Vereine melden zusammen 163 halb-, ganz- und mehrtägige Wanderfahrten mit 4618 Teilnehmern. Die Wanderungen sind ein wertvolles Bindeglied zwischen den einzelnen Vereinen (auch jenseits der Verbandsgrenze) und bilden auch einen wirtschaftlichen Faktor. Der Weg bereitung dient die Gebirgsvereinsarbeit, die von 30 Ver einen gemeldet wird. Markierungen wurden aufgefrtscht,