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erstmalig begangen nnd gegebenenfalls markiert werden, wenn die Grundstückseigentümer ihr Einverständnis geben. Der svg. „Weberweg" vvn Mittelcnnewalde nach Oppach- Eichen soll außerdem gekennzeichnet werden. Für das Früh jahr steht die Herausgabe einer werbenden Postkartenserie „Das schöne Cunewalder Tal" zu erwarten. Der Gebirgs verein tritt der Ortsgruppe im Verband für Deutsche Jugendherbergen als körperschaftliches Mitglied bei. Am 22. Marz fand in der Sachsenhöhe das Frühjahrsvergnügen unter dem Motto „Münchner Oktvberfest im März" statt. * Vie overlauritrer ra»a§ma»»rÄan iu llmren feierte am 22. Februar das Fest ihres 25jährigen Be - stehens. Der Vorsitzende, Herr Fabrikant Deckwerth, be grüßte die zahlreich erschienenen Landsleute und Gäste und gab einige kurze Mitteilungen aus der Geschichte des Vereins. Herr Schwung aus Leipzig als Gast und Mit begründer berichtete humorvoll über die Vorgeschichte zur Gründung. Herr Döring, früherer langjähriger Vorsteher, jetzt in Coswig bei Dresden, ermahnte zu weiterem treuen Zusammenhalten im Sinne der Heimatpflege. — An Dar bietungen vor und während der Festtafel war kein Mangel. Fräulein Hartig sprach einen von ihrem leider wegen Krankheit am Erscheinen verhinderten Vater Max Hartig lReichenau) gedichteten feinsinnigen Prolog. Fräulein Leu- polt sang ein von Paul Leupolt (Reichenau) vertontes Hei matlied „Mein Lausitzland", Dichtung von Maria v. Kön neritz auf Leutersdorf, später das „Nuöellied" von R. Gärt ner zur Laute und das „Carmenlieö" von Bizet „Ja, die Liebe hat bunte Flügel" in Verbindung mit einem spa nischen Tanz im Kostüm. Die Hauskapelle, verstärkt durch Vater und Tochter Leupolt (Bratsche und Violine) spielte Stücke Lausitzer Meister: „Krönungsmarsch" und „Eriks gang" aus der Oper „Die Folkunger" von Edmund Kretsch mer-Ostritz und die „Hans-Heiling-Ouvertüre" von Heinr. Marschner-Zittau. — Ein Teil des Abends stand unter dem Leitgedanken einer „A berlausitzer Huckst", nach dem Festspiel von Rudolf Gärtner. Einem aus der Mitte der Gäste gewählten Brautpaar (Herr und Frau König) über reichten originelle, z. T. kostümierte Oberlausitzer Gestalten allerhand Geschenke unter humorvoller Ansprache in Ober lausitzer Mundart. Der Gutsvvrsteher (Ob.-Stud.-Dir. A. Gürtler) ließ Brot und Salz überreichen. Der Leinwand mann aus Oderwitz (Kaufmann Geyer) brachte eine „zwee- menschige Ziche", handgewörkt, der Topfmann aus Kamenz (P. Deckwerth) eine „tönerne Blätsche", eine Bauernmagd aus dem Wendischen (Frl. Hartig) Butter und Quark, eine Bischofswerdaerin (Frl. Rönsch) einen Wollrock, eine Puls- nitzerin (Frl. E. Bernhardt) ein „Pfafferkuchenharze", ein Bautzener (P. Leupolt) „ane Worscht", eine Neustäüterin (Frau Hartig) „salbergemachte Hutblieml", de Gloathn- Rahel aus der Eibe (Frau Leupolt) als Pate die ca. 1 m lange „Poatnsamml", zuletzt sang „a Maidl aus'n Sproo- dorfe" das „Nndellied". Ein origineller „Huckstbitter" (Herr Wirth) sorgte für humorvolle Weitergabe der Geschenke an das Brautpaar. Herr Jährig war temperamentvoller An sager des gelungenen Abends. Nachrichten aus der Gberlausitz Lauban. A lt e r t u msf u n d eines Bauopfers. Beim Zementieren des Kellers auf dem Merkertschen Grundstück auf der Naumburger Straße stieß man auf mehrere innenglasierte Töpfe, die im Kellergrunde in einer Entfernung von 75 onr um eine in der Kellerwand ein gelassene Nische gruppiert waren. In den Töpfen scheint sich Speise befunden zu haben, iu einem derselben Mehl. Über den Töpfen lagerten Tierknochen. Es handelt sich bei dem Funde um ein Bauopfer, wie sie am Beginn und in der Mitte des IS. Jahrhunderts in der Oberlausitz und in Schlesien üblich waren. Man geht wohl nicht fehl, den Zeit punkt dieses mittelalterlichen Bauopfers auf das Jahr 1554 oder 1555, die Jahre nach dem großen Brande Lau bans zu legen. Ähnliche Funde, die über die mittelalter liche Keramik Kunde geben, hat man in Breslau auf der Dominsel und auf einem Grundstück der Schuhbrücke ge tan. Auch hier hat man im Baugrunde ähnliche Töpfe mit eßbarem Inhalt (Nüssen) entdeckt. Die sonderbar geformten Töpfe scheinen aus dem deutschen Westen zu stammen. In Frankfurt am Main bewahrt man im Museum ähnliche Bauopfertöpfe auf. In Schlesien sind keramische Funde dieser Art recht selten. Lauban. Eine Zi e t h e n r e l i q u i e! In der Nähe des Ziethensteines, den man zum Gedächtnis des Gefechtes bei Katholisch-Hennersdorf (am 28. Nvvbr. 1745) errichtet, hat der ackernde Pflug eines Landmanns eine ehedem stark vergoldete Fahnenspitze des ehemaligen sächsischen Regi ments Gotha zu Tage gefördert. Ziethen aus dem Busch — diese Bezeichnung brachte ihm gerade das obengenannte Ge fecht wegen eines blitzartigen Überfalles der Sachsen aus den umgebenden Büschen ein — eroberte am 23. November 1745 3 sächsische Fahnen vom Regiment Gotha, 3 Standarten, 4 Kanonen und die silbernen Kesselpauken der Sachsen. Außerdem nahm man 900 Feinde gefangen. Das sächsische Armeemuseum in Dresden hat festgestellt, daß es sich um eine Fahnenspitze des ehemaligen Regimentes Gotha han delt, die wahrscheinlich im Kampfgewtthl abgebrochen oder abgehauen worden ist. Sie zeigt die Initialen Friedrich August I. des Starken: F. R. A., die noch unter dessen Nach folger Friedrich August II, Kurfürst-König von Sachsen und Polen weitergeführt wurden. Im Frühjahre 174S erhielt das Regiment Gotha neue blaue Fahnen. Leider ist es nicht möglich gewesen, festzustellen, ob einer der drei Beute fahnen aus dem Jahre 1745 (vom Novembergefecht bei Katholisch-Hennersdorf) eine Fahnenspitze fehlt. Weder im Berliner Zeughause noch in der Garnisonkirche in Pots dam sanden sich die Beutefahnen aus friedertzianischer Zeit vor. Der ausgezeichnet erhaltene Fund wird einem Heimat museum übergeben werden. MßsM VHsre MEepaV gehe in das benachbarte Böhmen. Ein Reisepaß wird in den größeren Gemeinden bezw. den Amtshauptmannschaften ausge stellt. (3.— ÄM.; gültig für 5 ^iahre.) Z-SN kSesne Grenzausrvess ist nur bis zurldkin-Grenze und nur in dem betreffenden angrenzenden tschechoslowaki schen Verwaltungsbezirk gültig. Gehe nicht verbotene Wegel ZZen HSHMO-M-KperrM zeige bei dem Äbertritt in die Tschecho slowakei den beiderseitigen Grenzbeamten und lasse Dir von den deutschen Beamten eine 6iegelmarke auf den Apparat kleben. VeSenke alSer, Satz Sie deatfWen Grenz- KaMtätten auf SiiG warten! Besuche vor allem diese, denn diese bedürfen deine Änterstüßung.