Volltext Seite (XML)
nicht erwerbstätige, der Schule entwachsene Kinder der Mitglieder zahlen nur eine Mark Jahressteuer, müßten dann auf das Dreifache gesteigert werden. Man befürchtet einen starken Mitgliederrückgang, wenn der Zwangsbezug der Zeitung durchgeführt würde und beauftragte die Ver treter, auf der nächsten Vcrtretersitzung gegen den Plan zu stimmen. Die Hauptversammlung, die diesmal stärker als früher besucht war — sogar zwei Damen waren erschienen —, schloß nach reichlich zweistündiger Beratungsdauer. yvrrlauzitrrr vereinig»«- in «ro;r°8erlin Am 11. Januar d. I. fand im Vereinsheim „Alter Askanier", Anhaltstraße 11, die Jahreshauptversammlung statt, zu welcher sich eine ansehnliche Zahl Mitglieder ein gefunden hatte. Nach der üblichen Begrüßungsansprache des 1. Vorsitzenden, Ldsm. Herm. Scholze, wurde sofort zum geschäftlichen Teil übergegaugen. Es folgten die Verlesun gen des Jahres- und Kassenberichts durch die betr. Vor standsmitglieder. Bei der Neuwahl des Gesamtvorstandes wurden wieder- resp. neu gewählt: zum 1. Bors. Ldsm. Herm. Scholze (Zittau), zum 2. Bors. Ldsm. Reinh. Lange (Neugersdorf), zum 1. Schriftf. Ldsm. Friedr. Frömter (Bischofswerda), 2. Schriftf. Ldsm. M. Mühlpfort (Bautzen), I. Kassierer Ldsm. Alfred Schmidt (Neugersdorf), 2. Kas sierer Ldsm. Rich. Gruuewald (Seifhennersdorf), zu Bei sitzern die Landsleute Alwin Dutschke (Neugersdorf), Rich. Knobloch (Löbau) und Reinh. Pietsch (Reichenbach), in den Vergnügnngsausschutz die Landsleute Osw. Krohe (Neu gersdorf), Frieda Peter (Reichenbach), Lisbeth Wille (Zit tau), Haus Baier (Penzig), Oskar Klaus (Lauban), Rud. Träger (Reichenbach). Aus dem Jahresbericht ist zu ent nehmen, daß die Oberl. Vereinigung im verflossenen Jahre eine größere Anzahl Neuaufnahmen zu verzeichnen hatte und der Kassierer konnte mitteilen, daß sich der Kassen bestand, trotzdem die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht besser geworben sind, erheblich vermehrt hat. Die Mitglie derzahl muß aber noch weiter steigen. Hierzu ist die Mit arbeit der Heimatgemeinden sehr erwünscht durch Angabe von Adressen der in Berlin wohnenden Landsleute. Die selben erbittet der Schriftführer Ldsm. Fr. Frömter, Ber- lin-O. 112, Boxhagenerstr. 29. Die monatlichen Zusammen künfte finden nach wie vor jeden 2. Sonnabend im Monat im Vereinsheim (s. o.) statt. Der 1. Vors. Herm. Scholze, Berlin-Neutempelhof, Burgherrnstr. 11, und der 1. Schrift führer sind zu weiteren Mitteilungen über die Oberlausitzer Vereinigung gern bereit. * Schirgiswalde, 28. Januar. Die Gesellschaft für Geschichte und Vorgeschichte der Oberlausitz zu Bautzen, Zweigverein Schirgiswalde, Kirschau und Crostau, hielt im „Erbgericht" zu Schirgiswalde die dies jährige Hauptversammlung ab, die von Lehrer Steude eröffnet und geleitet wurde. Als Redner des Abends war Studienrat D r. Sieber-Löbau erschienen, der einen interessanten Vortrag über „Die Grundlagen der heimischen Volkssagen" bot. Mit tiefster Aufmerksamkeit verfolgten die Anwesenden die Führung durch die Geschichte der Ent wicklung unseres Volksglaubens. Nach einer kurzen Pause wurden von den Herren Steude und Stoy die üblichen Jahres- und Kassenberichte vorgetragen. Die Wahlen er gaben einstimmige Wiederwahl der bisherigen Vorstands mitglieder. Heimatschutz-Aufqaben Zn den umfangreichsten und zeitraubendsten Aufgaben der Heimatschutzbewegung gehören die Aufzeichnungen von Denkmälern und Naturdenkmälern, die in Sammelwerken veröffentlicht werden. Der erste Schritt zur Sicherung eines Denkmales, sei es nun ein Bau-, Kunst- oder Naturdenk mal, ist immer die photographische Aufnahme. Wenngleich heute durch die Zunahme der Liebhaber-Photographen manches ausgenommen wird, wovon hundert Aufnahmen bereits vorhanden sind, so ist doch die Aufnahme mit großen, mit neuzeitlichen Einrichtungen versehenen Apparaten immerhin noch kostspielig und wird nur in solchen Fällen getätigt, wo es sich tatsächlich um „Werte" handelt, die der photographischen Aufnahme würdig sind. Der Photograph des Heimatschutzes, der uun schon jahrelang in seinen Diensten steht und dem Heimatschuh zu seinen prächtigen Aufnahmen verhilft, ist gewissermaßen der erste, der zur Sicherung dieser Denkmäler beiträgt. So mancher sagt, was photographisch ausgenommen, gemalt, gezeichnet wird, muß einen Wert haben, und darin liegt schon die erste Sicherung solcher Denkmäler. Die Bilder werden dann in Sammelwerken veröffentlicht, von hervorragenden Fach leuten gewürdigt. Sv ist bisher in Sachsen aus dem weiten Gebiete des Heimatschutzes vollständig abgeschlossen das Inventar der Steinkreuze und das Inventar der Post meilensäulen, beides Werke des unermüdlichen Dr. Kuh fahl. In Vorbereitung befindet sich das Inventar der Windmühlen und der sogenannten kleinen und kleinsten Denkmäler, wie wir sie in den Jagddenkmalen (Wolfs säulen, Luchsstetnen), wie wir sie in den Denkmalen von verunglückten Jägern und Forstleuten usw. im ganzen Lande finden. Diese Inventare werben wahrscheinlich 1981 erscheinen. Einer Bestandsaufnahme hervorragender geologischer Urkunden gleich kommt bas neueste Werk des Heimatschutzes „Erdgeschichtliche Natururkundeu aus dem Sachsenlande" von Professor Dr. Paul Wagner. Dort sind in selten ver ständlicher Weise — ganz ausgezeichnete Aufnahmen sind beigegeben — die wichtigsten geologischen Ausschlüsse ab gebildet, und ein Verzeichnis macht die Verwaltungsbehör den auf diese geologischen Schätze aufmerksam. So ist auch auf dem Gebiete der Erdkunde in Sachsen ein hervor ragendes Sammelwerk erschienen, das, wenn nicht erschöp fend, so doch die wichtigsten geologischen Naturdenkmäler in Wort und Bild festgehalten und so ihre Erhaltung ange regt hat. Diese sammelnde Tätigkeit des Heimatschutzes, die mehr im Stillen vor sich geht und doch mit das wertvollste ist, was die Hetmatschutzbewegung schaffen kann, wird immer weiter ausgebaut. Man beabsichtigt, Sammelwerke der Dorfkirchen, beachtenswerter sächsischer Portale, Erker, überhaupt von allem herauszngeben, was kunstgeschichtlich und naturgeschichtlich bemerkenswert uud erhaltenswert er scheint. Jedes Inventar wäre natürlich leblos, wäre nur Papierarbeit, wenn man sich nicht andauernd um die inven tarisierten Gegenstände kümmern würde. Gar bald würde dieses und jenes Denkmal verschwinden. Um dem vorzu beugen, wird jährlich, manchmal auch aller zwei Jahre, an alle Gemeinden, die Steinkreuze, Postmeilensäulen und erdgeschichtliche Urkunden aufweisen, geschrieben, ob sich diese Denkmäler, diese Urkunden noch in guter Beschaffen heit am alten Orte befinden bezw. welche Gefahren etwa drohen. So behält ein solches Inventar Leben. Die Besitzer werden immer wieder daran erinnert, daß sie etwas Wert volles haben, die Gemeinde wacht, viele Augen wachen, und so werden große Werte unserem sächsischen Vaterlande ohne allzu viel Kosten erhalten. Meine LvüvrvLrvL sinck von bieibenckern ^Vert.