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Der Weberborn, die Quelle des Pfarrflössels, liegt im Walde im Z.Rev. 7 unterhalb des Hickelweges. Der Weberweg auf böhm.j Seite führt anfangs steil von Nieöergrund auf den Buchberg, dann beim Weberberge auf den Kammweg. Von da in Z. Rev. 14 auf den Jägeröörfler Weg. Die Fichtenwälder Weber trugen auf ihm ihre Waren und Werften nach und von Warns dorf. Die Weberquelle auf böhm. Seite liegt westlich der steinernen Stiege am Abhange des Ziegenrückens. Beim Wegweiser, der eine an der Gründer und Landstraße, der andere an der Jonsdorfer und Bertsdorfer Straße. Wieder neu aufgestellt. (1927.) Der Weiche Hau, Waldbestand überm Grenzwege. Z. Rev. 32. Der Weiche Weg läuft vom Heidewege über den oberen Helleberg nach dem schwarzen Grabenwege. Z. Rev. 13, 14, 15 und 20. Der Weinkeller vorn unterm Geräumigt, jetzt zu und zur Waltersdorfer Wasserleitung geschlagen. Die Windgasse läuft von der Straße beim Peter- bornwege nach „Hinterm Butterberg". Von ihr prächtiger Blick auf die Lausche. Die Wolfsgruben am Bierwege und Garten wege nördlich des Einlaufes des Stellenweges in jene. Waldflur nördlich des Friedrichsberges. Wllnsches Loch ist Otts Loch. Der Besitzer hieß Otto Wünsche. Nr. 391. Die Zschuppe-Mühle ist die Obere oder Schiefer- Mühle. Nr. 150. Der Zwittebach entspringt zum Teil an der Lausche in 580 m Höhe unterm Jägerdörfler Wege, zum Teil östlich der Neundorfer Wiesen am Buchberge in eben falls 580 in Höhe. Beide Bäche vereinigen sich bei der Niederltchtenwalder Kapelle, durchlaufen Lichtenwalde, Julius-, Groß- und Klein-Mergthal, Kunnersdorf, Linde nau, Zwitte, Mellnitz, Reichstadt und münden zwischen (Dorf) Brenn und Hermsdorf bei Leipa in 225 in Höhe in das Polzenflüßchen. Durch die Freundlichkeit vieler Ortsbewohner wurde mir noch mancher wertvolle Bericht zu teil, ich danke hier mit zugleich allen nochmals. Ebenso fühle ich mich der Familie Gustav Kahlert Nr. 98, welche mir ein handschrift liches, von ihrem Vorfahr E. Kahlert verfaßtes Chronikon, das mir mancherlei historische Aufklärung brachte, gütigst zur Verfügung stellte, ganz besonders zu Danke ver pflichtet. Außerdem stellte mir auch Ortsrichter Herr A. Neu mann etliche Schöppenbücher gütigst zur Verfügung. Die alte Schule brannte 1744 oder 1746 bis auf die Stube ab, 1822 wurde die auf die Schulgassenseite zu gelegene Stube neugebaut. Bei dem Brande soll auch eine alte Ortschronik vernichtet worden sein. Der (alte) Turnplatz, vom Niederschenkwirt I. Goldberg angelegt, am 24. April 1865 geweiht, war mit Linden malerisch bepflanzt, mit einem Gerätehäusel ver sehen und bestand bis zum Fabrikbau von I. Lange 1888,- wurde dann, verkleinert, direkt hinter die Niederschenke verlegt und ist seit einem Jahrzehnt kassiert. Der 1863 ge gründete Turnverein hielt auf ihm früher seine Stunden ab. Die „B a a ch" ist der Dorfbach,- dieser trieb eine Zeit in Waltersdorf nicht weniger als 18 Wasserräder, und zwar in folgenden Häusern- Nr. 3, 7, 18, 22, 27. 32, 44, 58, 97 120, 159, 183, 201, 202, 209, 244, 252, 259. Doch ist gegen wärtig nur noch das in Nr. 3 (zum Treiben), Nr. 7 (zum Zwisten), Nr. 18 (zum Dreschen), Nr. 27 (Hauser-Drechsler), § Nr. 32 (Mangel), Nr. 97 (Weberei Byhain) und Nr. 201 (Holzmühle) im Betriebe. Die Birkelapotheke oder Gasthaus „Wald- schlössel", auch bei Preißens Antone (in Warnsdorf: Birkel- schänke), das am Buchbergwalörande unterhalb des Stäöt- ler Weges auf Niedergrunöer Seite gelegene Etnkehrhaus. Die „blaue Stube" in der Gartenwirtschaft Nr. 2 in Saalendorf — siehe auch „Kümmels Geburtshaus". Dieses Zimmer zeichnet sich durch eine wunderschöne weiße Leistentäfelung auf blauem Grunde, wobei jede Füllung anders geformt ist, aus. Neuerdings geteilt und mit Par kett. Zwei andere Zimmer, davon eines mit „gotisieren den" Wandschränken, sind ihres Tafelschmuckes verlustig gegangen. (Abgebildet bei Schorisch.) Die Brächelwiese, in Saalendorf, zu Nr. 1, nördlich der Zittau—Waltersdorfer Straße. Die Buschwiese, in Saalendorf, jetzt Acker, aus dem Kretschamgrundstücke, seit um 1890 zu Grundstück Saalendorf Nr. 3 gehörig, liegt westlich des Grenzweges, südlich der Jonsdorfer Straße. Der Butterberg. Nach Oskar Merker-Dresden (Mitteilungen des Sächsischen Heimatschutzes 1924, Band XIII, Seite 441) mag das Wort „butter" von „biunda", eingezäuntes Privatgrnndstück besagend, herrühren. In Hainewalde hat man beim „Buttermilchhofe" einen Butter berg, in Bertsdorf auf dem Viebche eine „Butte". Die Dörfel, vulgo „Doas (dieses) Derfl", ist Her- renwakde und „Jes (jenes) Derfl" ist immer Saalendorf. Der Ellweg, früher bekanntere Benennung eines Gebirgsweges, doch konnte ich bisher nichts Näheres er fahren. Die Engelmühle wurde 1792 erbaut und besitzt ein schönes Zopfportal. Die alte Mühle steht nur noch zur Hälfte, der westliche Trakt ward um 1900 als Zwirnerei der Fa. Carl Richter neuerbaut. Niedergrund, Niederecke. Mühl-Jakob oder der Engelmüller, jener im August 1800 in Wünsche-Bauers Hain gefangengenommene Räuber, ein Anhänger Karrassecks, besaß dieselbe. Das Försterhaus wurde 1792 erbaut. Die präch tige Rokokotür mit den reizvollen Gttterhausfenstern ist abgebildet in der „Zittauer Morgenzeitung", 19. Oktober 1930. A. Schorisch: Aus unserer schönen Heimat, XIX. Waltersdsorf. — Eine ähnliche Tür in Nr. 142. Das aller erste Försterhaus war in Nr. 164 (auf dem Berge) ge wesen. (Bericht von A. Jungmichel.) Den Ausdruck „Forst- hauS" gibts im Waltersdorfer Sprachschatze nicht! Die Glockengrube, bis kurz vor dem Weltkriege zu sehen, befand sich auf Jungemichels Garten, jetzt Saalen dorf Nr. 4,- der Gießer Johann Friedrich Zeißig wohnte in Nr. 9. Am 28. September 1801 wurde die große, 17 Zentner 20 Pfund schwere Glocke zum dritten und letzten Male gegossen (am 9. Oktober aufgehängt),- am 22. Juli 1802 wurde die kleine — noch auf dem Kirchturme hän gende — Glocke umgegossen und am 24. Juli aufgehängt. Sie wiegt 5 Zentner. — Die große wurde samt der alten von 1661 am 24. Juli 1917 dem Weltkriege geopfert. Das Glöckel, in Nieöergrund beim „Gotelschuster", seit 6. Oktober 1929 wieder neu und zumeist von den Gründer Evangelischen gestiftet, hängt in einem reizenden, von Jng. Wähner-Prag entworfenen „holländischem" Türmchen, welches die Inschrift trägt: Glauben wir nicht alle an einen Gott? Den schönen Platz schenkte die poli tische Gemeinde. Das 1917 dem Kriege geopferte Glöckel hing in einem am Stalle vom Engelmann-Bauer Nr. 134 stehenden - Gerüste. Göhls Fabrik wurde 1873 erbaut, daneben die „P la nie" zur Bleicherei angelegt.