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294 Gbsrlausitzer Heimatzeitung Nr. 24 Flur-, Srts- und Seböudrnamen in und um Waltersdorf an der Lausche Gesammelt von Richard Mättig*). — (5. Fortsetzung) Das Psarrgasse<l läufk hinter der Pfarre von der Gründer Straße zum Pfarrflössel. An seichem An>- fange ein prächtiger Blick auf die hochstehende Kirche und alte Schule. Das Pfarrflössel ist das Hintere Floß (siehe dieses) und lief vordem geradewegs in die Lausur. Die Pfarrfelder gehen von der Pfarre bis an den Gründer Buchberg, früher als die Wiedemuth be zeichnet. „1ß25 ist Balthasar Würfels halber Garthen um 140 Silber Marck zur Wiedemuth gekauft worden gut geld baar." Das Pfarrlehn — Pfarrfelder. Ende des 19. Jahr hunderts wurde hinter der neuen Schule ein Friedhof an gelegt, doch nach einiger Zeit infolge der denkbar schlechte sten Schneeverhältnisse wieder sakuläristert' die Särge wurden wieder ausgegraben und über Mittag wieder auf den alten Friedhof gebracht. Die Leute nannten dies die „Auferstehung"! Die Pfockwiese am südlichen Buchbergwerge über der Neundorfer Wiese. Z. Rev. 39 und 40. Philipps Teich in Saalendorf bei Nr. 1. Philipps Gut, ein stattliches lausitzer Fachwerk gebäude mit schönem Türstocke in reicher barocker Auf machung von 1769 und interessanter (diagonaler) Stuben decke. Philipps Gut oder Garten, in Saalendorf Nr. 1, zum Unterschiede von Kümmels Gut, nebenan (Nr. 2), da beide Wirtschaften je einem Kümmel gehörten. Karl Phi lipp Kümmel besaß den ursprünglich 20 Scheffel großen Garten bis 4. Januar 1850. Die schönen altlansitzer Ge bäude stammen von 1769. Außen reiches Barockportal, innen gewölbt und in der Stube eine prächtige (diogonal- gelegte Bretter-) Decke, ähnlich wie in Waldersdorf Nr. 178. Der Pilz, eine ehemalige, jetzt wieder verschwun dene, in der Nähe des Ziegenrückens auf böhmischer Seite bestandene Aussichtswarte. Pippel Joahns Lustgarten, eine jetzt nicht mehr bestehende Anpflanzung längs der Eisgasse im Z. Rev. tl. Johann Pippel, nach anderem Friedrich Pippel — Friedrich Pippel spendete 1779 zwei Altarleuchter der Kirche — pflegte diesen Waldbestand ganz besonders. Da her auch die ortsübliche Bezeichnung bei reichen, gut in Stande gehaltenen Gärtchen „es sieht aus wie in Pippel- Joahns Lustgarten. Die Planie, ein vom Jägerdörfel auf die Neu hütte—Lichtenwalder Straße und westlich vom Nesselsberge gehender Weg. Der Plitz en oder Blitzenberg, ein IMS be waldeter, südlich von Oberlichtenwalde sich erhebender Phonolith-Berg. 58l,5 in. Poikens Weg führt bei Nr. 48 aus dem Dorfe und läuft auf die Gründer Straße am Wegweiser. Posselts Wiese, unter den Obern Lauschewiesen. Posselts Hiibel, der steile, bei den Nr. 329 und 330 in Neu-Waltersdorf gehende Straßenberg. Das Pulverhaus an der Lausche,' früher wurde zum „Schießen" auch im Neudorfe geböllert. Das Ouarkdörfel, Spottname für Saalendorf. Bei Quärgelkummern, weit und breit be kannte Bezeichnung für das durch seine guten Quärgel- käse beliebte Gasthaus Saalendorf. Ein lausitzer Haus mit Tttrstock von 1822 und hübschen barocken Dachluken. Die Radstube, eine raumühnliche Bertiefung — wohl auch künstlich hergestellt — am nördlichen Buchberg hange unterm Sandwege. Z. Rev. 30, 29. Rehztegendörfel,! Spottname für Herrenwalde, besonders das obere Dörfel Rengers Born bei Nr. 208, aus dem vor dem Bau der Wasserleitung die Nachbarschaft ihr Wasser holte, jetzt zu. Rengers Gruben, stehe an den Gruben bei Nr. 208, auf welchen vor einigen Jahren ein Waltersdorfer leicht einbrach. Rengers Kuppe ist der Ottoberg. Richter-Friedels Busch am Buchberge mit dem Käsebrette, jetzt anderem Besitzer gehörig. Richter-Friedels Garten am Güterwege, lausitzer Buntwerkhaus mit statt lichem Rokokotürstock und hübscher Tür von 1762. Nr. 142. Der Rinneborn in Richter-Friedels Busche, jetzt zur Herrenwalder Wasserleitung, am Osthange des Buch berges, unterm Bornwege. Am roten Hübel, an der Lausche, nach dem rot leuchtenden Basalttuff am Nordhange der Lausche benannt,' zwischen den zwei ersten Kurven des Lauscheweges. Z. Rev. 21. Die Rote Schmiede, früher an Stelle des nach derem Brande neu errichteten Geschäftshauses Nr. 153. Der Run dH au, Waldgelände am Sauborne nörd lich. Z. Rev. 32. Der Saalborn, unterhalb der Jonsdorfer Straße vor Abgang des Kachelsteinweges auf einer Wiese, doch jetzt zu. Das Wasser von ihm läuft in Mylius' Teich bei Nr. 8 in Saalendorf. Saalendorf, Ortsteil von Waltersdorf, mit 16 Häusern und einer Scheune. „Anno 1557 den 17 ten Augusti hat E. Wohl. Edler und Hochweiser Rath der Stadt Zit tau und zwar Herr Lic. Conradus Nesenus hl. M. Wen- zeslaus Lankisch Notarius, hl. Coelestinus Henning Rich ter hl. Georg Andreas und hl. Vitus Blasko Saltz-Herr das Dörflein Salendorff abgestecket." 7 Garten. Jetzt 17 Nummern und eine Scheune. Die Saalendvrfer Seite, die nach dem Orts teile zu gelegenen Fluren. Der Sandweg am Nordhange des Buchberges läuft vom Buchbergwege über die Radstube nach Jons dorf. Z. Rev. 31, 30 und 29. Die Sängerhöhe ist der Unglückstein, sollte auch „Henrietten Ruhe" getauft werden. (Fran Henriette Lange, Fabrikbesitzerin.) Der „Sankt Johannisberg" scheint der jetzige Hauserberg zu sein. Der „Sankt I v h a n n i s st v l l c n" wohl der hin ter den Nr. 151 und 152 befindliche Stollen. Der „Sankt M a r t t n u s st o l l e n", vielleicht der Hinterm Kretscham gewesene Stollen. „1559 ist das Berg werk noch brauchbar gewesen d. sonderlich der Färber (oder Schwarzfärber) Stollen am Kirchberge, der St. Johannis stollen am St. Johannisberge, der Martinus Stollen am St. Johannisberge, der St. Paulus Stollen. Herr Johann Scherffing hat auf 5 Stollen Zubuße gegeben, Herr Zacha rias Schnitter ist Bergschreiber gewesen." Sänzes Gässel oder bei Sänzen auch Mylius' Gässel läuft zwischen den Nr. 198 und 199 vom Sorgewege nach Schwarzbauers Gutwege. Der Sankt Paulus st ollen war vielleicht der jetzt seit einigen Jahren vermauerte Stollen bei den Nr. 227 und 235. Der Sauborn oder Säuborn, zwischen Sonne- und Buchberg am Rundhau,- sein Wasser läuft durch die