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Da die Besitzverhältnisse zwischen den ehemaligen Gemeinden Ncu- kirch Stolpischen- oder kurz Amtsanteils und Neukirch, Steinigtwolmsdorfer oder, wie es nach dem Besitzer, dem Kurfürstlichen Sächsischen Obersteuerbuchhalter Andreas Beyer, genannt wurde, Beyrischen Anteiles sehr ver wickelte waren, mußten die Befugnisse, Rechte und Pflich ten der an der Dorfgrenze liegenden Häuser genau fest gelegt werden. So wurde in einem Prozeß 1657 festgelegt, daß der Müller der Brettmühle seinen Klötzerplan auf der Gemeindeane haben solle, die beiden Gemeinden zu glei chen Teilen gehörte. In einem 1751 mit aller Erbitterung zwischen den Gemeinden geführten Prozesse wegen eines bereits begonnenen Baues eines Armen- und Feuerlösch- hanses auf der gemeinsamen Aue trat auch der alte Müller Haaße aus der Oberneukircher Mühle Beyrischen Anteiles, der in der Buschmühle geboren war, als Zeuge auf. Von diesem alten 65 jährigen Greise berichtet das Schriftstück sehr herzlos: „Der alte Müller Haaße, der auf der Grube geht," das heißt, der bald sterben wird. 12. Die K l e pp e r mü h l e: Sie ist erst um 1800 von einem Besitzer Schäfer als Walke erbaut worden, deshalb nennt sie Oberreit die Schäfermühlc. Klcppermühle wurde sie vom Volksmunde getauft, weil man weit das Klappern der Rüttelsiebe hörte, als später aus der Walke eine ein fache Mahlmühle wurde. Gegenwärtig liegt der Betrieb still. 13. Die Pappmühle: 1820 errichtete hier der Groß vater des jetzigen Besitzers, des Herrn Garth, eine An lage zur Erzeugung von Pappe. Das alte Papier wurde zu allem Anfang mit der Hand gestampft. Erst später wurde die Wasserkraft zu Hilfe genommen, und ein Mühlrad treibt jetzt die Steine des Holländers, die das Papier zermahlen, und die Maschine, die die flüssige Masse zu Pappe preßt. Man kann hier heute noch die Entstehung des Papierstoffes auf einfachste Art sehen, die auf den modernen Maschinen zu einem komplizierten Vorgang geworden ist. 14. Die Loh mühle: Sie ist erst 1842 von dem Ger bermeister Berthold erbaut worden, der hier Lohe zum Gerben mahlte. 1880 errichtete der Vater des jetzigen Be sitzers, Herr Hensel, eine Tischlerei und baute später das Sägewerk. 15. Die Angermühle: Auch diese Mühle bestand schon um 1590 und hatte 3 Gänge. Zu dieser Zeit gab es in Neukirch zwei Rittergüter, nämlich den Niederhof, der nach seinem Besitzer „Hans georg marschalks hoff" genannt wird, und bei dem Niedergericht der Hof der Brüder Haug- wttz, die jetzige Bergtöpferei. Bon der gegenwärtigen Wehrbrücke erstreckte sich aber ein großer See, der bis in die Gegend des hentigen Bttrgerkasinos reichte. Darin hatte auf einer Insel Hans von Bolbritz ein befestigtes Haus stehen. Der Seegrund sowie das nördliche Ufer der Insel sind noch gegenwärtig zu erkennen. Am Rande des Sees stand die Angermühle unmittelbar beim Dorfanger, dem Dorfplatze. Bei dem späteren Bau des Rittergutes wurde die Insel durch Aufschüttungen mit dem Lande ver bunden, und der Mühlgraben ging als gedeckter Kanal unter dem Gute hin. 1626 wird der spätere Besitzer der Buschmühle Peter Lehmann als Pächter der Angermühle genannt. Auch heute noch ist sie als einzige Mühle an der oberen Weßnitz im Besitze der Gutsherrschaft, doch ist sie jetzt nur noch Schneidemühle. 16. Die Mittelmühle: Sie hat zum guten Teil noch den Charakter eines alten Sägewerkes bewahrt, ar beitet nicht mit Hilfe einer Dampfmaschine, was viele andere tun müssen, wenn sie nicht auf die Launenhaftigkeit des Baches angewiesen sein wollen. Das Wasser ist der Lebensnerv der Mühle und des Müllers, daher sagt ein altes Sprichwort: Wenn der Müller Wasser hat, so trinkt er Wein, hat er keins, dann trinkt er welches. Es will damit sagen, daß dann die schlechte Zeit für die Mühle be ginnt, und auch heute noch werden sich viele Müller nicht oft solche Sommer, wie den verflossenen, wünschen. Der Wassermangel war schon seit jeher auch der Grund zu Streitigkeiten und Prozessen zwischen den einzelnen Mül lern. So berichtet eine Streitakte vom Jahre 1735 zwischen dem Anger- und Mittelmüller: „wie sie dann beyeinander mit den Äxten gestanden, und einander zerhauen wollen". Wenige Jahre später entstand wieder ein Streit zwischen diesen beiden und dem Niedermüller wegen Wassermangels und auch wieder wegen Überschwemmung. Der Bach war und ist auch heute noch zu sehr überlastet. Jede Herrschaft nahm das Recht des Mahlens und Schneidens für sich in Anspruch, und da die Ritterhöfe Hier ziemlich dicht aufein ander folgten, so entstanden eben auch so dicht die Mühlen, nicht zu ihren Gunsten. Oeder bezeichnet die Mittelmühle als „müll mit 2 gengen". 1628 ist eine Ursula Försterin Besitzerin. Neben den Mahlgängen wurde eine Brettmühle, Olquetsche, Loh- unü auch Knochenstampfe eingebaut. 17. Die Niedermühle: Im Volke auch Lochmühle genannt,' denn dicht daneben befand sich das Niedergericht, das beim Volke wegen des dort befindlichen Gefängnisses oder „Hundeloches" die Lochschenke hieß. Oeder erwähnt sie noch nicht, das älteste Kirchenbuch nennt 1631 Jakob Leh mann als Besitzer. Darnach fällt ihre Erbauung in die Zeit von 1590 bis 1631. 1735 wurde die Mühle durch Brand zer stört. Da ihre Besitzer vielfach gewechselt haben, ist auch hier nichts von den weiteren Schicksalen zu ermitteln. 18. Weiter abwärts treibt der Bach noch das Mühlrad einer ehemaligen Loh- und Knochenmühle und späteren Gerberei. Dieses Grundstück gehörte einst zur Harthmtthle, daher lastete auch ein Teil des jährlichen Teichzinses vom Harthteiche auf dem Grunde. Darüber berichtet uns der Kaufvertrag: 2>L Mäder oder Binde Tag der Herrschaft ohne Kost zu thun: eine halbe Henne, zwey Eyer, sieben Groschen Erbzins worunter der Teichzins, einen Groschen neun Pfennige zu jeder Steuer, drei Groschen Gärtelgeld zu entrichten,' wie auch ein Viertel Korn, ein Viertel Hafer, Geistlichen Decem, und dem Schulmeister die Garben und Brod wechselweise zu liefern. Der Harthmüller Joh. Gott lieb Lehmann trennte das Grundstück von der Harthmühle im Jahre 1805 ab, er ist der Vorfahre des jetzigen Besitzers. Bis 1820 scheint es aber nur als Gut bewirtschaftet worden zu sein, bis dann Gottlieb Ehrenreich Lehmann als Loh gerber und Besitzer der Knochenmühle erwähnt wird. 19. Die Harth mühle: Ihr Mühlrad wird eigent lich nicht von der Weßnitz getrieben, sondern von dem klei nen Bache, der sein Wasser aus dem Gußborn und Gruben horn entnimmt, an den Steinhübelhäusern vorbei fließt und in dem Harthteiche zur Mühlenarbeit gestaut wird. Oeder nennt ihn Donat Richters Flösse!, während er jetzt kurz das Flösse! heißt. Auf der alten Karte erkennt man auch die Bedeutung des Namens Harthmühle,' denn bis an die Mühlengebäude reicht da noch der Wald, und der Teich, der viel größer und auch südlicher gelegen war, trug noch den Charakter eines stillen Waldweihers. Harth ist die alte Bezeichnung für Wald. Gleich nachdem der Bach seine Arbeit getan hat, mündet er in die Weßnitz, sodaß man auch diese Mühle zu den Mühlen des Wetznitztales rechnen kann. An den früheren Teich erinnern noch die ziemlich sumpfigen Teichwiesen an der Straße nach dem Bahnhof West, währen- -er gegenwärtige Teich beim Schlämmen