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Wir sehen also, daß die Markierung im westlichen und nördlichen Teile unserer Oberlausitz im vergangenen Sommer ein gut Stück vorwärtsgegangen ist, und wenn auch die Markierungen nach Kamenz durchgeführt sein werden, kann sich unser Markierungsnetz dem der Säch sischen Schweiz und anderer vom Wanderverkehr viel mehr ausgesuchten Gebiete ebenbürtig zur Seite stellen. Jeder Wanderfreund kann sich den bunten Zeichen auf weißem Grunde anvertrauen und sich von ihnen leiten lassen. Manchmal scheint aber ein solches Zeichen zu fehlen. Da wolle man bedenken, daß es bisweilen nicht möglich ist, an einer Wegekreuzung oder Abzweigung das farbige Zeichen daselbst anzubringen, oder Sträucher und Äste verdecken das Zeichen. Dann wolle man in der Nähe Umschau hal ten. Meist ist in geringer Entfernung das Zeichen zu er blicken, vorausgesetzt, daß es nicht durch Holzschlag oder Mutwilligkeit und Unverstand vernichtet ist. Nur-, Srts- und tzebüudenamen in md um Waltersdorf an der Lausche. Gesammelt von Rich ard^Mättig*). — (A Fortsetzung.) Auf dem Kamme ist der von der Lausche bis zum Ziegenrücken führende Gebirgszug. Z. Rev. 7 bis 15 und 20. Der Kammweg ist der mit dem Kammzeichen!_j_i_i markierte Weg: Nvnnenfelsen—Hohlstein—Lauscheweg und weiter Kohlhaustraße—Tollenstein, als Teilstrecke der Route Jeschken—Rosenberg; und der „Kammweg" am Dretecker. Kümmels Teich, ein Fischteich an der Straße neben Gasthof Saalendorf, zur Wirtschaft Nr. 14 gehörig. Unterhalb dieser ein zweiter Teich. Das Käsebrett, eine Lehne in „Richter-Friedels Busche" am Ostfuße des Gründer Buchberges. In Berts- dorf gibts auch ein Käsebrett. Der Kirchberg ist der Straßenberg nördlich unter halb der Kirche, auch „Schulzes Hübel" bezeichnet; die Brennerei und ehem. Bitterlich-Schmiede liegen an ihm. Das Kohlflössel besteht aus mehreren Wässer chen, die in der Nähe der Eisgasse in Z. Rev. 11 und 12 entspringen, sich bei der Sorge vereinigen und bald in den Sorgeteich münden. Als Bächlein fließt es dann durch ein hübsches Tälchen und wird an der Holzmühle vom Dorf bach ausgenommen; seinen Namen soll es von einst auf dem Gebirge gewesenen, vielleicht von Grund her gekom menen Kohlenbrennern haben. NB. An die Gründer Brenner erinnert die Kohlhaustraße am „Kohlhau". Das K ö h le r s lö sse l ist das Kohlflössel. Die Köhlerwiese ist wohl ebenfalls mit alten Kohlenbrennern in Beziehung zu bringen und liegt östlich vorm Geräumigt. Die K r e t s ch a m f e l d e r liegen an der Lehne des Butterberges südlich des Friedhofes. „1668" hat ein „Herr Johann Seiffert" nebst andern „auf des Richters Felde zu Waltersdorfs 2 Goldgänge, die daselbst kreuzen", gefunden. „Er hat auch befunden, daß man in Wenzel Pöppels Garthen am leichtesten darzu kommen können." Auf einem Teil der Wiesen findet alljährlich das Schießen statt. Das Kretschamtor ist das nach dem Kretscham zu gelegene Friedhofstor. Auf dem K r e t s ch a m st a ll e ist das neben dem Kirchturme stehende Kretscham-Nebengebäude. Die Krieche ist ein schöner, sehr begangener, von Oberlichtenwalde ins Etschtal führender Waldweg mit Stiege, 1,2 lern lang und die beste Verbindung von Wal tersdorf zum Eisloche und zu der Hammermühle. Der Kugelzippel, eine Waldecke beim Kachet- steinwege, schon 1557 genannt, erinnert an frühere Kriege, indem daselbst ein heißes Gefecht stattgefunden haben soll. Der nördlichste Zipfel des Z. Rev. 24. Die Landstraße läuft beim Wegweiser von der Gründischen Straße nordwärts und zumeist auf Groß schönauer Flur. Auch alte Landstraße oder Königstraße genannt. Das Lange-Holz auf dem Sonneberge südlich, im Z. Rev. 23, 38, 39. Der Lange-Holz-Steinbruch am südlichen Sonnebergabhange über dem Hohlsteinwege inmitten des Langen Holzes. Die beiden östlich gerichteten nördlichen Seitenwege des Hohlsteinweges führen zu ihm. Z. Rev. 38. Sehr bewachsen. Langs Häuser, auch Doktorhäuser, hinter dem Friedhöfe an der Jonsdorfer Straße, von der Fa. I. Lange erbaut. Zwei Doppelhäuser, Nr. 339—42. Langs Teich liegt am Anfänge der Arschkerbe hin ter Langs Fabrik. Die Lausche, der höchste Berg der Lausitz, eine auf Granit, Sandstein und Basalt ruhende, mächtige, schön ge formte Klingsteinkuppe mit Nadel- und Buchenwaldung und ferner einer feit 1822 bestehenden, 1882 in jetzige Ge stalt gebrachte, von einem Turme — dessen Plattform 800 m hoch gelegen — überragte Gastwirtschaft auf dem 793,1 rn hohen Gipfel, liegt zur Hälfte in Böhmen. Die sächsische Seite ist das Z. Rev. 20 und 21. Der Name Lausche, geschichtlich 1631 erstmalig erwähnt, soll nach Deu tungen der Sprachforscher von dem mittelhochdeutschen luz, luze" — ein Ort des Lauschens, der Lauer, herrühren (in Dornhennersdorf findet sich eine Flurbezeichnung Lausche), indes wird der Berg 1538 als Spitzberg bezeich net. Herr Professor Stöbe-Zittau legte im Zittauer Rund schaukalender 1920 unter Jonsdorfer Flurnamen „Lausche" als „lausitzische Kuppe" aus. (Lqusche-Kuppe, Lausche.) Der Lauscheborn, ein in Stein gefaßter, 665 rn hoch gelegener Quellenbehälter unterm Hickelsteine am Kammwege, Z. Rev. 20; gegenüber früher das Eishaus. Der Lauschebrunnen, nicht mit dem „Borne" zu verwechseln, befand sich über dem Hickelsteine, in viel leicht 775 m Seehöhe, in der Einsenkung zwischen Hickel- steinhübel und dem eigentlichen Lauschegipfel. Er wurde vom Lauschehausgründer (Fr. Matthes) 1824 an der Stelle des ehem. Lauschekraters gegraben, ohne jedoch Wasser zu geben; ein jetzt versunkener Stein dabei hatte die In schrift „17 Ellen grub ich ein, doch fand ich weiter nichts als Felsen und Gestein". In den nun verschütteten Brun nen soll der Sage nach einmal eine Köchin hinuntergestürzt — also ermordet — worden sein. Z. Rev. 20. Lauschehöhle. Der Sage nach befindet sich in der Lausche eine Höhle. Ihr Eingang soll an der Nordseite des Berges sein, doch ist bisher trotz mancherlei Suchen nichts gefunden worden. Ein altes Sagenbuch, die aller dings oft sehr romantische „Gallerte der merkwürdigsten und berühmtesten Ereignisse der Vorzeit; Zittau 1840" hebt, nachdem die Felsengipfel der Lausche angeführt, an: „Auf der nördlichen Seite des waldumgürteten Berges befand sich eine weite Höhle. In dieser hauste eine Zaube rin, zwei Wilde Katzen mit sprühenden Feueraugen hielten Wacht uff. Die Zauberin hieß „Vielwiese", und nun folgt die Darlegung derer Zauberbräuche Seite 27. Der Laufcheweg führt von der Wache am „roten Hübel" in drei Serpentinen auf den Gipfel und wurde 1892 vom Zittauer Rate angelegt. Z. Rev. 21 und 20. Der Lauscheweg auf böhmischer Seite führt von der Neuhütte—Lichtenwalder Straße bei der Schwefel quelle nach Jägerdörfel, westlich dem Stückeberg (663 m).