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Vattelmaöelsloch, böhmische Seite, am Südfuße des Friedrtchsberges, an der Straße Neuhiitte—Lichten walde, nächst „Leinerts Bilde". Eine Vertiefung. Der Bauerweg am nördlichen Sonnebergfuße führt von den Angstkorbhäusern nach Christels Ecke und auf den Saubornweg, Z. Rev. 34 und 33. Auf dem Berge, in Waltersdorf zwischen Hauser berg und Postamt. In dem dort stehenden Hause wohnten dann eben „Jungmichels auf dem Berge",' der Weg führt Hinterm Postamte hoch. Nr. 164. Das Berghaus oder das alte Berghaus stand in öer Gegend des Bauerngutes von Schwarz Nr. 208. „1599 ist ein groß Sterben gewesen, der Bürgermeister und Ver walter Ritmer saus Zittau) haben sich in dem alten Berg hause, so in Ottens Garthen gestanden, Aufgehalten" und „1609 ist das alte Berghaus Hanns Gulichen und die Schmiede Georg Schonfeldern verkauft worden." Das Ge bäude war ein Überbleibsel von den Bergwerken der ersten Periode. 1500—1600 nach dem Abbruche desselben ist auch allmählich die Bezeichnung verloren gegangen. Die Bertsdorfer Straße zweigt am Wegweiser von der Jonsdorfer ab, führt an Saalendorf und Jäger wäldchen vorbei nach Bertsdorf und Zittau. Die Birkenschnetse, ein freundlicher, von der Jonsdorfer Straße an der Mühlwtese und den „Stümpfen" nach dem Kachelsteinwege zu führender Weg. Der Vornweg, siehe Oberer und Niederer Vorn weg. Die Brennerei, auf der Brennerei, das durch eine außen hochgehende Treppe charakteristische Neben gebäude des Gutes Nr. 90 am Kirchberge. Früher soll hier ein Vorwerk bestanden haben, aus dem noch die Brennerei rechte hervorgegangen sind. Früher Obere Brennerei, zum Unterschiede der niederen, wohl in den 60 er Jahren des vorigen Jahrhunderts abgebrochenen, ebenfalls durch einen äußeren Aufstieg gekennzeichneten bei Nr. 57 gegenüber der Nieder-Mühle. Der Bruchweg läuft zwischen Neu-Waltersdorf und Sonneberg vom Peterbornwege zum Hohlsteinwege auf der Wache. Zumeist die Grenze zwischen Ort und Stadtwald, Z. Rev. 35 und 36. Der Buchberg-Weg nimmt seinen Anfang als -weiter Weg innerhalb des an die Straße heranreichenüen Waldes rechts an der Jonsdorfer Straße und führt beim Hinteren Buchbergc" auf den von Jonsdorf kommenden Sandweg. Z. Rev. 22 und 31. Der Buch berg, siehe Jonsdorfer und Gründscher Buchberg. Die Burg, Nr. 169, ein hohes schmales neueres steinernes Wohnhaus neben dem ehem. „Gärtner Gulich- schen Gute", beide der Fa. Lange gehörend. (Fortsetzung folgt.) zur Geschichte der alten Mauer Schule. Von Kurt Rädel Die älteste Schule in Zittau bestand wohl schon vor 1310. In einem Verzeichnis der Ratsherren der Stadt wird schon 1312 ein Cunradus als Magister scelas erwähnt. Der Mann ist auch wiederholt noch in den Jahren 1319, 1327 und 1330 zu finden und würde noch mehr auftreten, wenn das Verzeichnis nicht am Anfang so große Lücken aufwies. Die Schule war eine rein städtische Anstalt, wenn auch der Rat dem Johannitercomthur die Wahl, Beratung und Beaufsichtigung des Schulmeisters überließ. Über Lehr plan, Lehrstoff und Lehrziele ist nichts bekannt, sicher ist aber, daß die lateinische Sprache gelehrt wurde. Ebenso wenig ist festzustellen, aus welchen Gesellschaftskreisen die Schüler stammten und für welchen Beruf sie vorgebildet wurden. Daß der Unterricht, soweit er Lesen, Rechnen und Schreiben betraf, bis zur Erfindung der Buchdruckerkunst außerordentliche Schwierigkeiten zu überwinden hatte, ist verständlich. Daß aber die Schule immer mehr kirchlichen Charakter erhielt, der Komtur hatte ja das Aufsichtsrecht, geht daraus hervor, daß die Schüler zum täglichen Kirch gang nach St. Johannis verpflichtet waren, und es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß wenigstens die Ober klassen zur Diözesanschule aüsgebaut wurden. Die Zittauer Diözese erstreckte sich von Schönlinde und Rum burg bis Röchlitz bei Reichenberg und vom Kottmar bis Zittau und weiter bis Ostritz. Sie umfaßte 21 lausitzische und 10 böhmische Kirchspiele. Zittau hat jedenfalls wie andere Dekanatschulen junge Männer für den geistlichen Stand vorbereitet. In Böhmen herrschten im 15. Jahrhun dert in der Kirche die Hussiten und diese hatten römische Kirchen, Klöster und Schulen zerstört, so daß einer, der dem römischen Priesteramte sich widmen oder die Universi tät besuchen wollte, sich in einer außerhalb Böhmens lie genden Schule vorbereiten mußte. Zittau zu wählen, emp fahl sich deshalb, weil die aus Prag geflüchteten General vikare des erzbischöflichen Stuhles hier ihren Wohnsitz ge wühlt hatten. Böhmische Studierende, die in Zittau die Schule besuchten, konnten auch hier gleich ordiniert wer den. Im 9. und 10. Buche der Confirmattonen des Prager Erzbistums sind die Namen junger Männer enthalten, die der Bischof von Garden am 21. März 1433 ordiniert hat. Wir dürfen die 20 Ordinierten, worunter sich auch böh mische Jünglinge befinden, unbedenklich als Schüler der Zittauer Schule betrachten. Genannt sind dort: Johannes, Sohn des Bogenmachers Nikolaus von Ausigk an der Elbe: Franziskus, Sohn Michaels Lybings,- Nikolaus, Sohn Nikolaus Jungnikels,' Nikolaus, Sohn Peter Neumanns: Erasmus, Sohn Peter Foydlenders,- Lanrenztus, Sohn Johann Weißbeckers: Sohn Viricentius: Johannes, Sohn des Hausierers Nicolaus Lange: Johannes, Sohn des Ratsherrn Peter beim Borne: Johannes, Sohn des Rec tors (Kettenknüpsers an den Webstühlen) Procopius: Sohn des Nikolaus Syssel in Prag: Nikolaus, Sohn Johann Coettners: Johannes, Sohn des Johannes Caesar in Kratzau: Nicolaus, Sohn des Nikolaus Sperling: Georg, Sohn des Nicolaus Koer,- Johannes, Sohn des Nikolaus Kepper: Petrus, Sohn Hermann Holsteins: Laurenzius, Sohn Caspers: Johann, Sohn des Barbiers Georg,- Jo hann, Sohn des Johann Fleyel,- Petrus Jacobi von Leipa: Nicolaus Paul von Zittau. Daß Andreas Waldegar aus Löbau, Mönch im Peter-Paul-Kloster zu Zittau, der zum Unterdiacon, Nicolaus Johannis von Zittau, Cölestincr vom Oybin, der zum Diacon und Priester, Nicolaus Jo hannis von Leipa, Johann, Sohn des Johann Noeter von Zittau, und Petrus, Sohn des Peter Lemann von Zit tau, die zu Priestern ernannt wurden, Zittauer Schüler waren, steht wohl außer Zweifel. Zu Anfang des 16. Jahr hunderts gehörte der Schule auch eine Zeitlang Lorenz Heidenreich an, der Sohn des Tuchmachers und Kirch vaters zu St. Johannis Paul Heidenreich. Als nun die reformatorischen Bestrebungen in Zittau einsetzten, war man auch mit dem Geiste und den Zielen der Schule als fast kirchliche Anstalt nicht mehr einverstanden und berief 1535 einen Schüler Luthers und Melanchthons, Andreas Maskus aus Bunzlau, zum Rektor. Die Anstalt nahm einen unerwarteten Aufschwung, zumal auch Dornspach (1536) ihr seine besondere Fürsorge zuwandte und Cölestin Hennig, der Kantor und Geschichtsschreiber, ganz im Sinne des neuen Rektors arbeitete. Auch nach Eintritt von Mas kus in den Rat entwickelte sich die Schule unter Franz