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mischen Beifall vom Publikum mehrmals vor die Rampe gerufen wurde. Möge das Werk und sein Verfasser auch anderorts gleiche Sympathien erwerben! — Am Neujahrs fest fand eine Wiederholung des Stückes statt. K. Schöne, Obercunewalde. Nachrichten aus der Gberlausltz Großhennersdorf, 23. Dezember. Ein SOOjähriges W e i h n a ch t s j u b i l ä u m ? . . . . Vor dem Eichlerschen Haus Nr. S auf dem Marktplatz steht ein schlichtes Granit kreuz. Früher stand es mitten auf dem Markt, mußte aber vor 80 bis 90 Jahren an den jetzigen Platz gebracht werden. Viele solche Stetnkreuze, in manchen Gegenden Morökreuze, in anderen Hussitenkreuze genannt, gibt es in Sachsen und den angrenzenden Gauen. Dr. Kufahl in Dresden hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kreuze und deren Entstehung zu erforschen. In den Mitteilungen des Sächsischen Heimat schutzes schreibt er: „Der einzige Ort, wo eine ernsthafter zu nehmende Erklärung der Bezeichnung Hussitenkreuz um läuft, ist Großhennersdorf. Die Bewohnerschaft schlug am Weihnachtstag 1430 (richtig 1429. D. B.) den Überfall einer Hussitenbanöe siegreich zurück, tötete 30 von den Feinden und setzte zur Erinnerung an diese glückliche Errettung des Dorfes auf dem Markt das steinerne Kreuzt Wenn die Forschung richtig ist, so würde Großhennersdorf in diesem Jahre ein seltenes Jubiläum feiern. Vie tzeiign (ttei Mn'ge Sahter die heilgn drei Klinge dort komm! Hoann die euch aber ann Tur unnernomm! Aus oaller Walt komm se hargerittn, Ond hoann gwieß moancherlee Unheel derlittn, Dr Bethlehemschtarn hoat se harbericht, Doaß se nu sinn an Schtoalle 's Licht! Do leit nu doas Kind, hoat oals Bette oack Schtruh, Ond do guckn Josef ond Moria su früh, Die Armlichkeet aber tutt die Küuge ne schtiern, Sie foalln uff die Kniee, tun oalle uirch iehrn, Ond gähn dann derzu, sie sein reicher oals Hirtn, 'n Christkindl Gold, Weihrauch ond Myrtn. Dann machn se wieder a die Fremde naus, Ond richtn derheeme 's Wunder dann aus! Richard Mättig. Buchbesprechungen In Heft 22 der Deutschen Bauhütte (Hannover) finden wir folgende Besprechung des bei uns erschienenen Buches unseres Mitarbeiters: Lausitzer gotische Baukunst und ihre Steinmetzzeicheu. Von Dr. Martin Jäkel. Verlag der „Oberlausitzer Hei matzeitung", Reichenau i. Sa. Der Verfasser, der durch Forschungsarbeiten auf dem Gebiete der Steinmetzzeichen bekannt wurde, hat in dem vorliegenden Bändchen der „Oberlausitzer Heimatstudien" den interessanten Versuch gemacht, die Steinmetzzeichen eines abgeschlossenen Gebietes mit Hilfe einer erweiterten Sip penforschung zu erfassen und zur Nachbarschaft in Bezie hung zu setzen. Bei diesem Versuch ist er zu einer Reihe wertvoller Aufschlüsse über die kunstgeschichtltche Entwick lung des Gebietes sowie über die führenden Bauhütten und Meisterschulen und zu einem Einblick in die Wirkungs kreise einzelner Meister gekommen. Die Arbeit beschränkt sich nicht auf die Steinmetzzeichen, sondern zieht auch in weitem Umfange die Formsprache der Steinmetzen, ins besondere die Art der Gewölbekonstruktionen, in Betracht und kommt so gleichzeitig zu einer Übersicht über die Ent wicklung des gotischen Gewölbebaues in diesem Gebiete. Günther, Fritz: „Im Herzen deutschen Landes". Wanderungen in deutschen Gäuen. Mit zahlreichen Illustrationen. 172 Seiten. Kartoniert RM. 2,50. Groß schönau, Verlag von Hermann Engelhardt. „Heimat ist nicht lediglich ein Stück Erde, sondern ebensosehr auch ein Stück Seele". So schreibt Emil Leh mann in „Der Suöetenöeutsche". Wo könnte man diesen schlichten, aber viel offenbarenden Satz besser anwenden als bei dem Büchlein Fritz Günthers: „Im Herzen deutschen Landes"? Man merkt, nein, man spürt förmlich, wie innig Günther das Stück gottgesegnetes Land, das er durchwanderte, seelisch durchdrungen hat. Sein Innenleben ist eng verbunden mit unserem Heimatland. Aber diese Bilder sind nicht etwa alltäglich gestaltet, er fahren keine gewöhnliche Behandlung, sondern sind dichte risch gefühlt und geistreich durchgebildet. Seine Wande rungen sind elementarste Zeugen einer einzigartigen Be obachtungsgabe. Aus dem Buche spricht das unmittelbare Erlebnis, das sich unwillkürlich auf den Leser übertragen wird. Lebendig und spannend wirken, um nur wenige aus den 3g Kapiteln herauszugreifen, die Schilderungen „Auf in Rübezahls Reich", „Der Große und der Kleine Teich", „Auf der Riesenkoppe, dem höchsten Gipfel Mitteldeutsch lands", „Im Reiche der Jser", „Die Talsperren bei Mark- lissa und Golüentraum", „Die Renaissancestadt Görlitz", „Ein Besuch bei Vater Jeschken", „Die Zittauer Bergwelt", „Die beiden Lausitzer Götterberge", „Pillnitz, das Märchen wunder", „Alte Stetnkreuze", „Karlsbad, die Perle des Egerlandes", „Die Klippen im Harze", „Die Wasserfälle im Harze", „Der Brocken, der König unter den Bergen Norddeutschlands" usw. Die Schilderungen erfahren eine sehr feine Veranschaulichung durch eine große Anzahl eigens hergestellter, bisher unveröffentlichter, Federzeich nungen des Studienrats Schorisch-Zittau und eine Menge ansprechender Rasteraufnahmen. Die ganz gediegene Art, die packende Darstellungskraft und die sprachlich aus gezeichnete Schreibweise mit ihrer großen Klarheit und Reife geben dem Buch eine überzeugende Wirkung. Hier ist ein Werkchen geschaffen worden, das uns verlockt, in den Zauber dieses schönen romantischen Fleckchen Landes tiefer einzudringen, als es gewöhnlich der Fall ist. w. * Rudolf Herzog: Jungbrunnen, Novellen, Preis in Halb leder 3.30 NM. Volksverbaud der Bücherfreunde, Wegweiser-Verlag G.m.b.H., Berlin-Charlottenburg 2. Der beliebte rheinische Dichter zeigt in diesen Novellen die ganze Liebenswürdigkeit seiner Erzählungskunst. In der gesegneten Ebene des Rheins findet er immer wieder köst liche Lebensfülle, in ihren Bewohnern immer wieder die Tugenden anspruchsloser Tüchtigkeit und innerer Aufrichtig keit. Durch . die individuell-künstlerische Ausstattung jedes V. d. B. - Werkes und durch die unerreicht niedrigen Buch preise ist der Name dieser ältesten und bekanntesten Buch organisation für jeden Deutschen ein Begriff geworden für Güte, Leistungsfähigkeit und geistige Verbundenheit. Selma Lag er lös: Gösta Berlins. Aus dem Schwedischen übersetzt von Margarethe Langfeldt. Preis in Halb leder 3.70 RM. Bolksverband der Bücherfreunde, Wegweiser-Verlag G.m.b.H., Berlin-Charlottenburg 2. Durch dieses Werk ist die kleine schwedische Lehrerin über Nacht zur berühmtesten Dichterin Schwedens geworden, es hat ihr die höchste literarische Anerkennung der Presse der gesamten Welt und den Nobelpreis eingetragen, und ist in die meisten lebenden Sprachen übersetzt worden. Aus alten Berichten und Erzählungen, die sie mühevoll sammelte, hat Selma Lagerlöf eine Romandichtung von wundervollster Romantik geschaffen. Auch diese Ausgabe zeichnet sich wieder durch eine vorwiegend schöne Ausstattung und durch den er staunlich geringen Preis aus. Sie NWkiMW M -le MevMk von ZovsW. 3v beziehen durch unfern Verlag sowie jede Buchhandlung. Preis -,5O RM.