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Nr. 18 Gbsrlausitzsr Hslmaizsitung Buchbkivrechunsen. Hexenmeister in der Lausitz. Volkssagen, erzählt von Hans Steglich, erschienen als Nr. 386 der Deutschen Jugendbücherei im Hermann-Hillger-Verlag, Berlin. Preis 0,15, 0,20, 0,40 M., je nach dem Umschlag. Mit großer Freude greift mau nach dem hübschen Heft, das dieser Tage unter den neuesten Veröffentlichungen der D. I. B. erschienen ist. Nicht, daß die Sagen, die unter der Überschrift gemeint sind, noch unbekannt und eben dem Schoße der Vergessenheit entrissen worden wären. Krabat und Pumphut sind uns in den letzten Jahren, die ein so bemerkenswertes Aufleben des Interesses an Heimischer Sage und Geschichte brachten, ziemlich vertraute Gestalten geworden. Ohne Zweifel sind die Sagen von Krabat und Pumphut wertvoll genug, daß man sie liest und in sich ver arbeitet. Krabat ist nicht mit Unrecht schon der Lausitzer Faust genannt worden: er ist wirklich eine ringende, zum Besseren strebende Natur,- seine Zauberkünste dienen meist edlem, uneigennützigem Zweck. Ganz anders Martin Pumphut, der Müllerbursche aus Spohla. Er ist ein lustiger Springinsfeld und treibt landaus, landein ergötzliche Eulenspiegeleien aus keinen anderen als rein persönlichen Gründen. So holt ihn, den Unerlösten, schließlich der Teufel. General Sybilski, der Dritte im Bunde der Hexen meister, ist jedenfalls wieder Krabat, nur unter anderem Namen. Alle diese Geschichten erzählt Hans Steglich in einer trefflichen, schlichten Sprache, die in lobenswerter Weise an die mündliche Überlieferung anklingt, aber auch aus Eigenem hier und da vertieft und deutet. Man liest sie gern und kann sie so ohne weiteres auch Kindern bieten. Zu den Ausgaben X (0,20 M.) und L (0,40 M.) hat Walter Karge ein sehr kindertümliches Umschlagbild gemalt. Jedem sei also das schöne, geschmackvolle Heft angelegentlichst empfohlen. Theoder Schütze, Hainitz. Meyers Nciscbiicher: Dresden, Sächsische Schwerz, Böh mische Schweiz, Östliches Erzgebirge, Böhmisches Mittel gebirge, Prag. 12. Auflage 1930. Klein-Oktav. H, und 282 Seiten. Mit 12 Karten, 7 Plänen und 4 Rundsichten. In Leinen 4,50 RM. Verlag Bibliographisches Institut AG. in Leipzig. Bei der vorliegenden Neuauflage ist der beliebte Füh rer durch die schönste Stadt und das schönste Gebirge Sach sens, der auch die angrenzenden böhmischen Gebiete und das östliche Erzgebirge behandelt, durch eine eingehende Beschreibung von Prag bereichert worden. Die gründlich erneuerte kartographische Ausstattung entspricht der Güte des Textes. Neu ausgenommen sind die Sta'otpläne von Prag und Meißen. Die beiden Pläne von Dresden und der Plan von Prag sind mit übersichtlichen Straßenverzeich nissen versehen worden. Nach alledem stellt die Neuauflage eine wesentliche Verbesserung dieses altbewährten prak tischen Führers dar. Tharandter Wald. Um den Tharandter Wald in seiner erhabenen, anmutigen und geheimnisvollen Schönheit den wandernden und fahrenden Natur- und Heimatfreunden, den Sommerfrischlern und Wochenendlern zu erschließen, hat der Verkehrsverein „Tharandter Wald" 32 der schönsten Spazier- und Wanderwege farbig gekennzeichnet. Hierdurch werden die Kurorte und waldumrauschten Sommerfrischen des Tharandter Waldes — Tharandt, Hartha-Hintergers- dorf, Herzogswalde mit dem Landberg, Mohorn-Grund, Herrndorf-Hetzdorf, Niederschöna, Naundorf, Grillenburg, Kltngenberg-Colmuitz, Dorfhain, Edle Krone — nach allen Richtungen durch herrliche Wanderwege miteinander ver bunden und der breiten Öffentlichkeit erschl ossen. Zur Orien tierung hat der Verkehrsveretn eine neue farbige Wander karte des Tharandter Waldes herausgegeben, in der die Wander- und Autostraßen, die Höhenme,rken, Wasserläufe, Verkehrsverbindungen usw. übersichtlich dargestellt werden. Der Preis einer Karte beträgt nur 28 Pf. Dieselben sind Iss durch alle Buchhandlungen oder durch die Geschäftsstelle des Verkehrsvereins „Tharandter Wald", Rathaus Mohorn, durch Voreinsendung des Betrages zuzüglich 10 Pf. Ver sandkosten zu beziehen. Aus den KMatvereinm. Gebirgsverm Sybin mit Sain. Der Gebirgsverein Oybin mit Hain trat am Himmel fahrtstage im Hotel am Bahnhof zur letzten Monatsver sammlung vor dem Saisonbeginn zusammen. Der Be ratungsstoff war sehr reichhaltig, sodaß entgegen der son stigen Gewohnheit die Versammlung bis gegen Mitternacht dauerte. Für die Vereinsbücherei wurde eine neu erschie nene Beschreibung der Mühlsteinbrüche in Jonsdorf und die Museumsschrift des Herrnhuter Altertumsmuseums er worben. Der Bücherei soll auch ein Exemplar der 50-Jahr- Feftschrift des eigenen Vereins und des Verbandes „Lu- satia" einverleibt werden. Vom Erwerb weiterer Fest nummern der „Oberlausitzer Heimatzeitung" wurde ab gesehen. Der Bekanntgabe der Niederschrift über die Gene ralversammlung durch den Schriftführer Ewald Richter folgte die allgemeine Aussprache über die am 8. April ab gehaltene 50-Jahrfeier. Der Vorsitzende, Herr Hotelbesitzer Ernst Byhahn, konnte aus den ihm zugegangenen Äuße rungen der Teilnehmer an der Jubiläumsfeier feststellen, daß die Ausgestaltung und Durchführung allenthalben an gesprochen hat. Eigene und befreundete Kräfte haben wett eifernd zusammen gearbeitet, sodaß dann das Ganze ein drucksvoll und harmonisch wirkte. Der Vorsitzende dankte deshalb in öffentlicher Versammlung dem Festausschuß (Seidel, Rönnebeck, Dobiasch), allen mitwirkenden Vereins mitgliedern und den Angehörigen befreundeter Ortsvereine für ihre Arbeit. Als erfreuliches Resultat der Feier ist die an ihr vorgenommene Anmeldung von fünf angesehenen Mitbürgern zum Verein zu verzeichnen, die einstimmig ausgenommen wurden. Die herausgegebene Jubiläums schrift hat allen Beziehern wegen ihres reichen Inhalts ge fallen. Dem Schriftführer Ewald Richter wurde wegen seiner monatelangen Arbeit um die Schaffung der Fest schrift ebenfalls warm gedankt. Einzelexemplare der Fest schrift sind zum Preise von 60 Rpf. beim Kassenwart Seidel zu haben. Die Abrechnung über die Kosten der 50-Jahr- feier trug der Vorsitzende vor. Die Vereinskasse hat einen Zuschuß von 248,63 NM. zu leisten, den die Versammlung einstimmig genehmigte. Von den damals gestellten lebenden Bildern sind Aufnahmeabzüge beim Kassenwart Seidel er hältlich. Der Vorsitzende feierte das schöne Zusammenwirken der auswärtigen und einheimischen Ehrenmitglieder mit den Aktiven. Frau verw. Kommissionsrat Moschkau hatte schriftlich für die Ehrungen gedankt, die dem verstorbenen Gatten als Gründer des Gebirgsvereins bei der Jubel feier zuteil geworden waren. Weitere, nachträglich ein gegangene Glückwunschschreiben und Telegramme wurden bekanntgegeben. Die Stiftungen an Barmitteln wurden für die gewünschten Zwecke verwendet. Mit der Schnitzer schule in Warmbrunn wurden Verhandlungen wegen der Zusendung neuer Skizzen für künstlerische Holzbildweg weiser ausgenommen. Die Versammlung beschloß, die Wiederaufführung einzelner Vorführungen aus der Jubel tagung für die Kurgäste zu ermöglichen. Über die 50-Jahrfeier des Verbandes „Lusatia" in Bautzen berichtete der Schriftführer Ewald Richter aus führlich. Die Führungen durch die wunderbar altertüm liche Stadt und im Museum haben sehr gut gefallen. Für diejenigen Vereinsmitglieder, die nicht mit in Bautzen sein konnten, wurden zahlreiche Photos der Sehenswürdigkeiten herumgereicht. — Für die Wegesammlung des Verbandes „Lusatia" an den Pfingstfeiertagen ist dem Gebirgsverein der Berg Oybin, der Zugang zum Töpfer und nach Lücken dorf an der Töpferstrahe und der Zugang von Jonsdorf