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lung vu a gekocht« Laderhosa. Etm Kesselbruche schlegelte a Stearbeter o a Kippsauln und a Hausplotta rim, dan se a Frooschkönig hieß«. Grün wor olles o ihm: ihs Hüttla, de Jacke und de Hosa. De Nose aber wor blo. Dohs kom vom ala Kurne, vum Wachhulder und vum Jserbitter. Wohs a verdiente, versuuf a. Rotzekohl. O heute ließ a sich bei Softgottwalda ei dar Softquetsche, die jedes Kind eim Krobsdurfe kennt, die braune Kulbe mit Kurn und am Schuß Kümmel fülln. En Kornelius nohm a beim Schenk- siemse. Doderbeine kom der Kühjunge vum Krubsdurfer Oberpauer und hulte an Liter Kurn zum Schweinschlachta. Dar Frooschkönig hielte mitm ganza Uhre hie. Mitm Ober pauer Hot a ane ale Rechnung. A wor ihm amole durch die Wiese gelatscht. Do Hots an Zusammastuß gegahn. Hin term Kühjunga machte da Frooschkönig ihs Durf nuf. Die Stiefeln Hot a über die Achsel gehanga. Uff Schleichpatrullje braucht ma kene. Hinter Oberpauers Scheune verstockt a seine Schnopskulbe und de Stiefeln. Mit em Sotze wor a bei dar Hindertüre, eim Hause — wu dar Wurschtkessel mollerte — und über de Treppe nuff. Durte stond ane aus- rangschierte Milchkanne. Die kohm ihm zu Puffe. O de ala Laderhosa vum Oberpauer, die om Geländer hinga. Mit beda macht a nunder. Hie zum Wurschtkessel. Schnell Hot a a Stücke sechse vu a Laberwerschta raus- und ei seine Milchkanne gefischt. Als de Stubatüre knorrte, macht a an Sotz hinder a Backufa. Zeit morsch. Dar Schwedler-Flescher ausm Flinsberge, dar schlachte, kom mit ar neua Gelte frischgefüllter Laberwurscht. A riehrte eim Kessel rim. „Hot a mer ne meh Wurscht drinne?" rauzt a. Dann riehrt a Meter und schierste wieder ei de Stube nei. Uff da Oga- blick hotte dar Frooschkönig gewort. A füllte senne Milch kanne halb vull Wurscht und stammte Oberpauers Lader hosa ei a Wurschtkessel nei. Die kocht a mit a übriga Werschta mitte. Dann aber macht a furt, hulte seine Schnopskulbe, seine Stiefeln und verschwand eim Pusche ei a Himpelbeersträuchern. Durte duckt a sich. Zeit morsch wieder. Beim Oberpauer komma dreie zur Hindertüre rausgesterzt: Dar Pauer, dar Schwedler-Fleescher und dar Kühjunge. Derhinder erschte de Weiber. O ane ganze Zospel. Sie prillta, suchta und lief« zum Hofe raus. A Frooschkönig ei a Himpelbeern soh niemand. Dar hotte blußig vorm Karo Angst. Aber dar log o dar Kette und roste fer sich. Ihm hotte dar Frooschkönig ane holbgore Wurscht fer de Hundehütte geschmiessa. Do Hot a fer Frassa ne Zeit zum Belln gehst, wie dar Frooschkönig mit a Werschta verschwand. Eim Kesselschlußbruche wärmte dar Frooschkönig de Laberwerschte. Durch kocht a se, dohs ie foste plotzta. Dann teelt a aus. Jeder kriegte ene. O ihs Madel, die Jentsch-Anna. Fer ihn blieba viere. Die ver drückt a mit am Schluck Kurn und am Schuß Kümmel. Ufs Fett gehiert a Kornelius. Dann rückt a mit seyner Neuig- keet raus, dohs de Werschte gestohln würn. Gewürgt houts niemand derohvlbcr. Ma hield de Guscha. War gestvhlne Wurscht ißt, ist a Hehler. Uf dan macht dar Schandarm Jotd. Dar verstieht kenn Spoß. Wucha worn vcrganga. Do faß dar Oberpauer mit sem Schwager ausm Bern grütze bei Softgottwalda. Dam derzählt a die Geschichte vu a gekochta Hosa und a ve-schwundena Laberwerschta. „Wenn ich dohs Oos Verwische, scyloh ich ihm die Knucha eim Leibe derzwee!" Dohs Oos soß om Nabatische und tronk an Knorpel. Langsam Verzug a sich. Laberwerschte sein besser wie Prügel. Ihs kom nischte raus, trutzdam der Schan darm überall rimmhurchte. Oberpauers Laderhosa worn zum Teifel. De Wurscht wor weg. Die se mitgegassa hotta, die hielta a Schnabel. O Karo, dam sunstig niemand ane ganze Laberwurscht spendiert hätte. Enzig ihs Madel Hot no fufzig Johre die Gusche ne hala kinn. Ausgerecht mir Hot ses derzählt. Und do ich o ihs Maul ne hala kon, sttehts im Blattel. Sugor dar Schandarm konns kasa. Die Sache ihs nämlich verjährt und dar Dieb, wohs dar Frooschkönig »vor, dar ihs tut. Die gekochte Laderhosa Hot dar Lumpa- händler gekeeft. Furt sein se wie die Laberwerschte, dar Kurn mit Kümmel, dar Frooschkönig, dar Karo und dar Schandarm. Die beda letzt« worn die enziga, vu dan dar Frooschkönig Angst hotte. Protsch-Hermonn. l.Seft-ev Geschichte von Reichenau Es hat einen Amfang von 64 Seiten und ein Sonderblatt mit dem Bilds des Herrn Ober lehrer i. R. und Organist LudwigEngel- mann als Verfasser der Geschichte von Reichenau. Am denjenigen Interessenten, die sich bisher noch nicht zur Bestellung entschließen konnten, die Anschaffung zu ermöglichen, haben wir eins Anzahl mehr hergestellt. Wir nehmen also auch weiter Bestellungen entgegen. Alwin ME Buchdruckers! u. Seitungsverlag G.m.b.H. Aekrhssmtt r. Sa. BuchbespreKiliMN. Mensche» der Heimat von Theodor Schütze. (Verlag „Bautzener Tageblatt".) Neben Max Zeibigs »Lob der Lausitz", das in stim mungsvollen Bildern das Wesen der heimatlichen Land schaft kündet, stellt der Verlag dieses Büchlein, das den heimatlichen Menschen gestalten will. Es enthält sieben Ge schichten: Sorgentage am Czorneboh, Geschichte eines Bauern, Die Nacht am Kreuze, Handrij, Die drei Lauschen, Der liebe Peter, Sommerfrische. In der ersten und letzten kommt es zu keiner Menschengestaltung, auch die sehr er götzliche Geschichte von der ältlichen Jungfer, die an ihrem gealterten Kater Peter zur Närrin wird, entspricht nicht dem Titel. Umso trefflicher charakterisieren die anderen vier den Menschenschlag, in dem deutsches und slawisches Blut gemischt sind. Sie weisen zugleich den jungen Ver fasser als einen geborenen Erzähler aus, der mit knappen Mitteln, sachlich und ruhig darzustellen versteht, die Ge stalten plastisch formt und ihnen die lebendige Seele ein haucht. „Ein wendischer Bauer, der einmal spät abends über die Heide stapfte, empfing da von finsterem Schicksal einen Schlag, der ihn aus seinem geraden und in Mühsal ehrlichen Leben hinausriß" beginnt die eine Geschichte, und dieser Satz gibt den Grundton der drei ernsten Stücke an. Ein Bauer wird in der Notwehr zum Mörder, verscharrt in seiner Verwirrung den Leichnam und geht an der Ge- wissensqual zugrunde,' an einem Sohne, der nach schwerer Mißhandlung durch den störrischen Vater in die Welt hin aus flieht, vollzieht sich vor einem stillen Kruzifix „das Wunder der Besänftigung und Heilung seines ruhelosen und irren Herzens",' der alte Handrij, dem der dunkle Wald zum Heimathaus geworden ist, atmet im Rauschen des Bergforstes das Leben aus. Diese Menschen „emp-