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Hängen des Valtcnberges, dem westlichsten Ausläufer des Bielebohzuges sind einige winzige Stellen mit vereinzelten Pflänzchen nur den einheimischen Pflanzenkundlern be kannt. — Ebenfalls Freund stehender Gewässer und mora stiger Wiesen ist der gelbblühende Wasserschlauch oder Wasserhelm jUtricularia vulg.), der auch Insekten fleisch auf seiner Speisekarte verzeichnet. Am Rande der Teiche nordöstlich von Kamenz haust er im Uferschlamm und reckt nur den blütengekrünten Stengel hervor. Im sauren Humus tritt er vereinzelt im Neiße- und Wesenitz- tale auf. Der Sonnentau fängt sich seine Opfertiere mit Hilfe von Geheimdrüsen an löffelähnlichen Blattwimpern. Der Wasserschlauch dagegen lockt winzige Wasserinsekten an blasige Erweiterungen der schwimmenden Wurzeln. Inner halb dieser Fangsäcke ersticken die Tierchen und werden aufgesaugt. — Ganz anders wieder versorgt sich eine dritte Mördcrpflanze mit Frischfleisch. Sie sondert auf ihren grü nen Blattspreiten eine klebrige Flüssigkeit ab, in die kleine Kerbtiere beim Hineingeraten sich durch Bewegungen immer mehr verwickeln, bis sie entkräftet sich von dem Blatt „verzehren" lassen. Es ist dies eine der Pflanzen, die in der Lausitz zu den größten Seltenheiten zählt, das Fett kraut jPinguicula vulgaris). Der Verfasser dieser Zeilen fand es in geringen Spuren bei Jnnozenzidorf an der Lausche und im Khaatal der benachbarten Hinteren böh mischen Schweiz. — Es ist wünschenswert, daß noch be kannte Stellen von Pflanzenkundlern und Naturfreunden vor dem Zustrom der großen Öffentlichkeit geschützt werden. Am wirksamsten ist es, genauere Ortsbezeichnungen als die hier angeführten zu vermeiden. RMM. Biel Straßen in die Ferne gehn, an jeder wird die Schönheit stehn. Nur recht die Augen aufgemacht, habt all der lieben Wunder acht in Feld und Wald, in Dorf und Stadt, laßt trinken Herz und Augen satt. Gebirg und Meer, und Strom und See'n — des Schöpfers Allmacht zu verstehn und seiner Güte ewige Treu lernt ihr im Schauen täglich neu. Drum müßt ihr auch recht dankbar sein fürs Wanderglück und Sonnenschein. Nicht alle habens ja so gut — weiß mancher, wie es wehe tut zu bleiben jedes Jahr daheim. Auch seine Sehnsucht ist nicht klein zu wandern, schauen, froh der Rast, befreit von aller Alltagslast. Mög in der reichen Sommerzeit ein jedes Herz sein froh bereit zu nehmen, was der Herrgott schenkt. Ob viel, ob wenig — nur bedenkt: daß jedem ist sein Teil beschert, sei jeder auch der Gnade wert. Drum laßt den goldnen Sonnenschein so recht in euer Herz hinein! Gönnt eins dem andern, ohne Neid, die schöne, selige Reisezeit. Steht Näh' und Ferne so im Licht, liegt Sonnenglanz auf Rast und Pflicht. Marg. Reichel-Karsten. Landesausschuß Lachsen der Zugendverbände je. B.) Dem soeben erschienenen Geschäftsbericht des Landes ausschusses Sachsen der Jugendverbände e. V. über das Geschäftsjahr 1629/30 entnehmen wir folgende, allgemein interessierende Einzelheiten: Die Jugendverbände aller Richtungen und Art voll bringen an Hunderttausenden von Jugendlichen durch die mannigfachen Veranstaltungen eine pädagogische Arbeit, die neben Elternhaus, Schule und Lehre einen wichtigen Bik- dungsfaktor für das Heranwachsende junge Geschlecht dar stellt. Aufgabe des Landesausschusses, als der Zusammen fassung von 74 Jugendverbänden und etwa 40 Orts- und Bezirksausschüssen, ist es, diese Jugendarbeit durch viel fältige Maßnahmen zu erleichtern. Die Vermittlung von Fahrpretsermäßigungsausweisen für die Reichsbahn, die Beratung in Vergnügungssteuer sachen, die Befreiung von Gebühren verschiedener Art, die finanzielle Unterstützung der Jugendverbände aus den zur Verfügung gestellten Staatsmitteln, die Veranstaltung regelmäßiger Führertagungen, die Herausgabe eines Mit teilungsblattes „Der sächsische Jugendführer" gehören hierher. Durch die vom Landesausschutz abgeschlossene Un fall- und Haftkflichtversicherung wurden im ersten Ver sicherungsjahr 89 Unfälle mit über 6500 RM. entschädigt. Zu wiederholten Malen nahmen Jugendgruppen die Hilfe des Landesausschusses in Anspruch, um Schulräume zur Abhaltung ihrer Gruppenabende zu bekommen. Neben dieser Arbeit, durch die der Landesausschuß die eigentliche Jugendarbeit der angeschlossenen Verbände för derte, stehen Maßnahmen, die der Jugend unmittelbar zu gute kommen. So konnten 43 Jugendmitgliedern Stipen dien zum Besuch von Volkshochschulheimen gewährt wer den. In einer Reihe von Orten sind Jugendberatungs stellen errichtet worden, die mit Erfolg zu arbeiten be gonnen haben und berufen sind, junge Menschen aus Not und Verzweiflung in geordnete Verhältnisse zurückzufüh ren. Durch die Ortsausschüsse, Jugendverbände und Ge werkschaften wurden Freizeiten für erwerbslose Jugend liche veranstaltet. Der Landesausschuß hat sich in einer Eingabe an den Landtag um die Bereitstellung ausreichen der Mittel zur Durchführung solcher Freizeiten bemüht. An der Schaffung des Jugenderholungsheims Ottendorf, ist der Landesausschuß in besonderem Maße beteiligt gewesen: er hat damit den Anstoß zu einer planmäßigen Erholungs pflege und Erholungsfürsorge erwerbstätiger Jugend zwischen 14 und 21 Jahren in Sachsen gegeben. Die Beziehungen des Landesausschusses zum Landes wohlfahrts- und Jugendamt und den daneben in Betracht kommenden Behörden und Körperschaften haben sich im Sinne einer guten Zusammenarbeit stetig weiterentwickelt. Der Landesausschutz ist bestrebt, die Arbeit der Jugend verbände auch weiterhin zu fördern und an der Heran bildung einer gesunden, lebens- und schafsensfrohcn Jugend mitzuarbeiten: er bittet die gesamte Öffentlichkeit, diesen Bestrebungen Verständnis und die notwendige Unter stützung entgegenzubringen. jDer Geschäftsbericht ist zum Preise von 0,40 RM. postfrei zu beziehen durch den Landes ausschuß Sachsen der Jugendverbände e. V., Dresden-A. 1, Amalienstr. 911.) Sie gekMa LedeHosa. Ane wohre Geschichte vum Kesselschlusse (Schlesische Mundart) Fufzig Johre warns har sein. Do hotte dar Ullrich- Stemetz ausm Flinsberge, dan se a Schlüsse! - Hermon nannta, a Kesselstebruch gepacht. Vu sam Stiefmadel, dar Jentsch-Anna ausm Giehrn, ho ich die sunderbore Derzäh-