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wegverslrynungen rm Vevvandsgevwte Von K. Kittel, Zittau Vom Kamme des böhmischen Nandgebirges erstreckt sich der Verband „Lusatia" nach Norden zu über das Lausitzer Granitgebirge bis weit hinein in die mehr ebene Heide. Kaum ein anderes Vereins- oder Verbandsgebiet weist eine derartige Nkannigfaligkeit des Landschaftsbildes aus wie die Lausitz. Daraus ergibt sich eine Häufung technischer Schwierigkeiten bei sWeqebezeichnunqen, wie sie andere Verbände und Vereine kaum kennen. Das einfache weiße Zeichen, so deutlich es sich auch vom dunklen Hintergründe der Tannen- und sichten bestände im Gebiete des Valtcnberges, Ezorneboh und Bieleboh abhob, kam weniger zur Geltung in den Aöhrenbeständen der Heide und versaate vollkommen am Hellen Untergründe der Sandfelsen des Zittauer Gebirges, an den Birkenstämmen der offenen Landschaft und insbesondere beim Durchschreiten schmuck geweißter Häuschen lausttzer Dörfer. Die gegebene sWegbezeich- nung für die in ihrem landschaftlichen Zauber so verschieden artige Lausitz ist daher das einfarbige Zeichen auf weißem Unter arund. Gleiche Erwägungen haben im Jahre 4902 dazu ge führt, die erste Aernmarkierung, den Kammweg vom Jeschken bis zum Rosenbcrge so zu bezeichnen. Gemeinsame Besprechun gen mit dem Deutschen G. V. f. d. Jeschken- und Jsergebirge, dem G. V. f. d. nördlichste Böhmen und dem G. V. f. d. böh mische Schweiz wählten das blaue, vierzinnige Kammzeichen auf weißem Grund, da die Mannigfaltigkeit des Landschaftö- bildes beachtet werden mußte. Der heute über kOOO Kilometer lange Kammweg hat sich zum Rückgrat unseres Wegenetzes ausgewachsen, auch wenn er nur mit knapp 20 Kilometer das Verbandsgebiet streift. Der ^Wunsch nach einem eigenen Wauderwegc wurde erst im Jahre 4912 erfüllt. Von Nord westen nach Südosten wurde der 442 Kilometer lange Lausitzer W e g geschaffen, nach dem ^ss^Zeichen auch Lausitzer Landweg be nannt. Vom Hutberq bei Kamenz durch die nördlichen bewal deten Teile des Lausitzer Granitgebirges dem Höhenkamm fol gend wird über den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Bischofs werda das Valtenbergmassiv erreicht. An anmutigen ^Weilern führt dieser Wanderweg über Schirgiswalde durch das Biele- bohgebict über Kottmarsdorf auf de» Kottmar, von besten vom Verbände erbauten Turme man eine prächtige Aussicht auf die gewcrbefleißigen Oberdörfer genießt. Dem Ehrenmale des Verbandes an der Spreeqnelle folgen Wmlddorf und Eibau und nach dem Oderwitzer Spitzberg mit seiner Randgebirgs fernsicht die Höhen von Spitzkunnersdorf, dann das im Man- dautale lieblich eingebettete Hainewalde und endlich über den Breiteberg das Zittauer Gebirge mit Jonsdorf und dem turm gekrönten Hochwald. Eine Menge bestehender Wegbczeich- nungen mußten geändert werden. Die vorhandenen Lücken zwischen den einzelnen Gebirgsvereinögebieken schlossen muster- aültig die anderen Heimatvcreine des Verbandes, die so im Dienste der Allgemeinheit ihr Tätigkeitsgebiet erweiterten, wie auch umgekehrt Gebirgsvereine die Vortragstätigkeit mit auf nahmen. Die beiden I- W ege folgten in den Jahren 4920 und 4924, beide am Kottmar be ginnend. Der rote J-iWeg führt, das durch seine Brüder gemeinde weltberühmte Herrnhut nur berührend, über den Großen Berg und das durch sein gewaltiges Kraftwerk be kannte Hirschfelde, dem Ausgangspunkte aller Neißewande- rungen, nach dem Gickelsberge. Der blaue J-Weg beginnt ebenfalls am Kottmar. Er wird in der nächsten Zeit zur Gänze in dem großen Deutschen Wanderweg Saar — Schlesien aufgehen, das J-Zeichen daher auch durch das blaue X An dreaskreuz ersetzt werden. Dieser Großdeutsche Weg betritt das Verbandsgebiet bei Sohland a. d. Spree und führt über den Bieleboh zum Kottmar. Gegenwärtig führt noch, wie schon er wähnt, das blaue J-Zeiche» im TFalde bis nach Herrnhut hin ein, dann durch kleinere Siedlungen und blumige !Wiesen, die den ^Waldweg nun öfter unterbrechen, über den basaltigen Knorrberg nach Kloster Marienthal am Ende des Neiße- durchbruches und verläßt über die wundervollen Ausblick ge währenden Königshainer Höhen bei Weigsdorf das Verbands gebiet, um über Friedland, bekannt durch Wallenstein, der Tafelfichte znzustreben. Der nördliche, Lausitzer Kamm weg, reifte in der Zwischenzeit seiner Vollendung entgegen. Das dreizinnige Kammzeichen führt von Königsbrück über den Keu- len-Berg durch das durch seine Pfefferküchlereien bekannte Pulsnitz nach dem turmgeschmückten, aussichtsreichen Schweden stein und folgt nun der nördlichen Wrlle des Lausitzer Gebirges. Aast ununterbrochen gelangt der Wanderer über den Kloster berg und Nkönchswalder Berg znm Ezorneboh, umwoben von wendischen Sagen. Über Löbau mit dem gleichnamiaen Berge und dem Rothstein mit seinem Naturschutzgebiete, führt dann der Wrg, immer der Höhenlinie folgend, nun durch zum Teil offene Landschaft über die Jauernicker Berge mit der alten Wehrkirche auf die Landeskrone als würdigen Abschluß des 440 Kilometer langen Weges. Durch die Bautzner Heide wurden vor kurzem erst zwei längere Aernwegc durch den Ge birgsverein Bautzen gelegt und diese damit der Wunderlich er schlossen. Der blaue Strich kommt eigentlich von Radeberg und führte über den Röhrsdorser Aorst und Luchsenburg zum Butterberg. Jetzt wird derselbe von Luchsenburg aber nach Norden abgebogen, um in Kamenz mit dem blauen Heidewcg zu einem Aernwege zu verschmelzen. Über Deutsch Baselitz unt dem stimmungsvollen Großteich geht es über Köniaswartha und der Dubrau bis ^Weißenberg und den Königshainer Beraen. Das grüne Dreieck, ein Parallelweg zum blauen Heide weg, führt vom Schwedenstein über Elstra. Kloster Murien- stern, Neschwitz, Mälkel und Halbendorf nach Guttau, gleich reizvoll für versonnene Heidewanderer. Nt it den Nach bärge bieten und darüber hinaus sind viele unserer Lausitzer Orte rmd Berge durch einheitliche iWegebezeichnungen verbunden. Sv führt von Bautzen die blaue Raute über den Ezorneboh und Bieleboll lljz nach Liboch a. E., das grüne Dreieck über den Bieleboh, Soh land, Winterberg, Hoher Schneeberg, Donnersbcrg bis Treb nitz. Vom Bahnhof Seitschen der rote Strich über den Kloster berg und Bischofswerda nach Stolpen, der blaue Strich von Bahnhof Neukirch-Ost über den Valtenberq, Neustadt, Stol pen, Moritzburg nun gar über Meißen nach Dresden und Aörder-Gersdorf. Das rote Dreieck von Banken geht bis zur böhm. Mühle, der rote Pfeil vom Bieleboh über Hinterditters- bach zum Prebischtor. der aelbe vom Kottmar nach dem Rosen berg einerseits und über die Lausche zum Kleiß andererseits. Der Oybin ist durch das blaue Dreieck über den Piröken mit Neustadt, Sa. verbunden, Hirschfelde durch das grüne Dreieck mit Hammer am See und Reichenau über den Hohenwald mit dem Jeschken. Eine Unmenge derartiger Acrnweac lasten sich aus dem Wunderkartenhefte des Verbandes „Lusatia"