Volltext Seite (XML)
ISO Gberlausitzer HeimatzsLtung Nr. 8 angehören, hielt seine Hauptversammlung im Wendischen Vereinshaus in Bautzen ab, die von 101 Vertretern aus allen Gauen, sogar aus Dresden und der Nieöerlausitz, be sucht war. Pfarrer Schewtschick-Crostrvitz gab einen Über blick über die Tätigkeit des Verbandes im verflossenen Jahre, aus dem zu ersehen war, daß sich die Vereine auf aufsteigender Linie bewegen. Zur besseren Organisierung der Arbeit wurden sie in drei Gaue eingeteilt, von denen zwei in Sachsen und einer in Preußen liegt, und nach seinerzeit führenden Wenden Johann Ernst Schmaler, Michael Horntk und Andreas Seiler benannt werden. Aus der umfangreichen Tätigkeit hob der Berichterstatter be sonders die Neuorganisation des Wendischen Kulturrates, die sich auf breitester Grundlage vollzog, die Einweihung des Denkmals für den wendischen Komponisten Katzer in Berge bei Postwitz und die Einreichung einer Petition an den sächsischen Landtag betreffs Einführung des obligato rischen wendischen Sprachunterrichts in den gemischtspra chigen Volksschulen hervor. Die Gauvorsitzenden Schriftsetzer Kretzschmar in Bautzen,' Kaplan Hornik in Crostwitz und Kaufmann Ha- jesch in Lohsa berichteten über die Tätigkeit der Gaue im verflossenen Vereinsjahr, die teilweise eine sehr rege und fruchtbringende gewesen ist. Herr Prokurist Kloß-Bautzen gab Aufschluß über die Kassen-Angelegenheiten. Da der bis herige Vorsitzende eine Wiederwahl aus Gesundheitsrück sichten ablehnte, warde Pfarrer Zieschank-Klix gewählt, zu seinem Stellvertreter Kaplan Nowak-Bautzen. Gauvorsitzender Kretzschmar hielt einen Vortrag über „Das Bereinswesen einst und jetzt". Hierbei griff er auf die vierziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts zurück, wo die wendische Vereinsgrünönng ihren Anfang nahm und sich die Wenden in ihrer Gesamtheit an den säch sischen Landtag wandten zwecks besserer Berücksichtigung der wendischen Sprache in den Schulen. Der Erfolg entsprach nicht ihren Erwartungen. Aus der Geschichte der Vereine, unter denen der Redner einige namentlich hervorhob, be tonte er hauptsächlich die Gründung der „Domowina" im Jahre 1912, um deren Zustandekommen sich neben Redak teur Barth der auf dem Felde der Ehre gefallene Lehrer Franz Kral in Kamenz die größten Verdienste erworben hat. übergehend auf die neuzeitliche Bewegung im Vereins leben stellte der Redner verschiedene Schädigungen des wendischen Volkstums fest, teils durch Einzelpersonen, teils durch Organisationen. Seine aus der Tiefe schürfen den Ausführungen wurden mit Beifall ausgenommen. Bereits nach vorjährigem Beschluß war Königswartha als Ort des diesjährigen Domowina-Festes erkoren wor den, das nun am 13. Juli stattfinden wird. Die notwen digen Vorarbeiten werden einem Ortsausschuß anheim gegeben werden. Eine große Anzahl Anträge lag vor, so die Schaffung eines Reservefonds aus den Mitteln der Domowina, Neuregelung der Vereinsbeiträge an den Verband und Zuwendungen an die Gaue, Ausbau eines Internats für die in Bautzen studierende wendische Jugend, Unterstützung des Hilfsvereins u. a. Aus den Heimatvereinen «evirgrvtlein „ülodur". Wrchfriae Hirschselde, 9. April. Der „Globus" von Hirschfelde hielt seine letzte M> na tsv e r s a mm lun g im Brau- Haus-Restaurant ab. Die letzte Veranstaltung, der Theater abend der „Thalia" aus Reichenau, war wiederum sehr gut besucht. Von der geplanten Pfingstwanderspende sollen zwei Drittel dem Verein und ein Drittel dem Verband zu gute kommen. Ein Schreiben des Verbandes „Lusatia" gibt Aufklärung über die Durchführung der Sammlung. Es wurde beschlossen, die Pfingstsammlung unsererseits zu ver suchen, durchzuführen. Die ganztägige Wanderung nach Eibau usw. soll am 1. Mai und eine halbtägige am I.Juni stattfinden. Mit dem Besitzer der Redoute ist ein Pacht vertrag abgeschlossen worden. Der Vorsitzende hat darüber auch dem Heimatschutz Mitteilung gemacht. Eine Orts besichtigung soll gelegentlich stattfinden. Der Verein hatte Einspruch an die Amtshauptmannschaft erhoben wegen der Erhebungsgebühr der Gemeinde bei Veranstaltungen des Vereins. Die Amtshauptmannschaft hat entschieden, daß die Gemeinde kein Recht habe, Gebühren zu erheben. Die Ge meinde ist angewiesen, die erhobenen Beträge an den Verein zurückzuzahlen. Von der amtlichen Sächsischen Kreisberatungsstelle für das volkstümliche Büchereiwesen in Bautzen ist dem Verein ein Bescheid zugegangen, wonach eine Unterstützung erwogen wird, wenn Hirschselde 750 M. bis 900 M. für die Bücherei leistet. Man nahm Kenntnis. Bekanntgegeben wurde eine Einladung zum Besuche des Herrnhuter Museums. Fünf Neuanmeldungen lagen vor. Man beschloß, den Wurzelsteig zu markieren. Die Ummar kierung des roten J-Weges ist zum Teil in Angriff ge nommen worden. An die Kraftverkehrsgesellschaft beschloß man eine Eingabe zu richten, wonach die Fahrzeiten so ge ändert werden sollen, daß die Zuganschlüsse zu den Zügen >610 Uhr vormittags und 1 Uhr mittags nach Richtung Warnsdorf erreicht werden können. Die Autos brauchen in diesen Fällen nur 10—15 Minuten früher gelegt werden. Die nächste Sitzung wurde auf den 5. Mai festgelegt. ver «rvirgrverek Zo»raott-k<ini5A»üve hielt am Montag, dem 7. April, im Hotel „Kurhaus" eine Vorstandssitzung ab. Der 1. Vorsitzende Rudolf Schnabel gab Kenntnis von der Erledigung der Schuttabladeplatz angelegenheit beim Gemeindeamt. Einer Einladung des Sachsenvereins in Berlin zum 44. Stiftungsfeste am 12. April kann nicht Folge geleistet werden. Der Bericht über die am 29. März in Sohland stattgefundene Früh jahrsvertreterversammlung des Verbandes Lusatia wurde von den Delegierten Menzel und Vietze ausführlich er stattet. Erfreulicherweise hat der Verband einen Mitglieder zuwachs zu verzeichnen. Der ablehnende Standpunkt wegen Haltung der „Oberlausitzer Heimatzeitung" wurde einstim mig gutgeheißen. Der Besuch des Herrnhuter Altertums- Museums wurde für spätere Zeit zurückgestellt. Einem Er suchen des Vereins „Globus"-Hirschfelde um Anfertigung eines Papierkorbes bei der Bestellung des Vereins soll gegen Erstattung der Unkosten entsprochen werden. Der Vortrag des Lehrers Richter-Seifhennersdorf über „Eine Osterfahrt nach Tunis" muß aus verschiedenen Gründen verschoben werden. Er wird nicht am 9., sondern erst am 15. bezw. 16. April im Hotel „Zum Bad" stattfinden. F Verband Lusatia. MlttwoÄ», den 30. HprN 1930 im vakndok Cidau: Mß Kiüinm bttr. Bortraos- i VlvUM MWlMchMn. 1 Aussprache über dis Malerarbeit 1929/30. 2. Vorbesprechung über dis Kettsnvorträge 1930/31. 3. Verschiedenes. (Deschassung von Anterstühungsgsldsrn usw.) Das Erscheinen aller Vereins, auch der schwächeren, ist dringend erwünscht. lllm umgehende Ausendung der Fragebogen und Statistik wird gebeten. Otto 8«ntfcv«l, Vortragswart.