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Nr. s Gberlauflher Helmatzeltung S5 hat. Ein altes „gesencke auf diesen stolln steht voll Berge und Woher, kann wohl von wegen der starken Woher Zu gänge, so alda sind, nicht sehr tief gewesen segn". Der ältere Bergbau scheint demnach auch unter Wassereinbrüchen besonders gelitten zu haben. Ein Stolln ist 200 (!) Lachter, ein andrer 60 Lachter lang. Am 12. 12. 49 wollen alle Gewerken (mit Hoyer) der Kosten und Erfolglosigkeit wegen abspringen. Es wäre soweit gekommen, „wodurch nicht nur das dem armen Bergmann sauer zu verdienende Lohn hintan gesetzet werden mühen", wegen vieler „rückständiger Zubußen" (Zuschuh zu Gruben, die noch keinen Gewinn abwerfen). Am 2. 1. 1750 ist I. Ehr. Horler (Herler?) aus Neustavt Zubußbote. Der Schlendrian geht weiter, im März kommen jedoch neue Ge werken dazu. Die Bergleute machen sich selbst auf und sam meln Zuduhgelder ein. Das zeigt blitzlichtartig den Höhe- punkt des Elendes! Die Arbeiter verlassen den Betrieb, um durch tage- vielleicht wochenlanges Herumwandern ihre rück ständigen Lohngelder und neues Betriebskapital bei den ein- zelnen Kuxpapterinhabern einzusammeln! Das geschah dazu noch für ein unrentables Geschäftsunternehmen! Am 11. 8. 1750 kommt endlich der „Steiger Ehr. Fr. Männigen von der edlen Crone zu Höckendorf". Trotz neuer Wassereinbrüche sind 111 Kuxe an den Mann gebracht worden: 4 Mann arbeiten (I Steiger, Zimmerling, Häuer und Knecht). Nun berichtet von 1752 — 1756 die Akte 8, II, 77. Während dieser Zeit wird in der Nachbarschaft auch „der Valentin" aufgemacht. Zunächst bleibt wegen Lohndifferenzen der Zimmerling weg, dann fertigt der Bergmeister Otto selbst am 17. 6. 52 einen ausgezeichneten Seigerriß des Grubengebäudes an mit einer genauen Beschreibung. Am 2. 4. 53 fehlt der Steiger wieder, und nur 1 Monn arbeitet, jedoch sind kurz danach wieder be- schäftigt: Chr. Fr. Mängen, Ioh. Benj. Heinemann, Chr. Richter und Elias Mattheh. Am 6. 10. wird Richter Steiger. Am 21. 5. 54 mutet Hoyer noch die 3.-8. „Ober Maaßen zur Goldgrübner Fundgrube". Wie anderwärts werden die Ar beiter durch die mangelhafte Lohnauszahlung verärgert, sodaß der Bergmann Lang 1754 unseren Bergbau in Grund und Boden bei den Gewerken schlecht macht. Infolgedessen hat es auch der am 28. 3. 1755 ernannte Zubußbote Heinemann (für Goldgrube und Balentin) nicht leicht, die Zubußgelder richtig auszutreiben. Die Gesteinsproben von der „Goldgrube" waren wie folgt ausgefallen: 1754: etliche 30—41 Pfund Schwarz. Kupfer und 2 Lot Silber pro Zentner Erz. 1755, den 14. 8.: 17 Pfund Garkupfer, V« Lot Silber pro Zentner. Also ver schwindend wenig Ausbeute und kein Gold! Am 26. 3. 56 schließt die Akte. Früher schon war über die Rentabilität der Grube berichtet worden: „Der stehende Gong, worauf der Stolln getrieben, ist ab und zu fallend von V«—V- Lachter mächtig und bestehl z. Zt. aus derbem Quarz, welcher mit unter häufige und sehr Helle Lrystall—Drusen machet, in deren Höhlungen sich ein gelber Ocher, so 4 Loth silbert, befindet." Die Gewerkschaft scheint in die Brüche ge gangen zu sein wegen der dauernden Mißerfolge. Nun berichtet Akte 8, II, 103 weiter. Erst am 30. 6. 1764 muteten Johann Christian Grützner und Ioh. Joseph Richter aus Dresden hier wieder. An den Kurfürsten wird geschrieben, daß August II. „Ein gold Berg Merck unterm 1733 Jahre aufgraben lassen, weilten aber derjenige Mann, so die Proba davon nach Pohlen schlicken wollen, und im Begriff war, so gleich in erfahrung brachte, daß Ihro Hl. Maj. das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselt hatte (gestorben war), Wobey, Dey solcher Gelögcnheit alles Wieder, in verborgenen geblieben". Grützner und Richter bitten die Kurfürstin um Mutungsrecht „im Hohwalde bey dem ssg. Förster Börnigen". Das Grubenfeld lag auf dem Rittergute Burkersdorf „unter der niederen zum Ritterguthe Burckersdorff gehörigen Drei Mühle". Die zwei Muter „haben sich ohnlängst imediate bey Hofe gemeldet, sind aber mit ihrem diesfalßigen Gesuch ans hiesige Berg Amt gewiesen worden" (13. 8.1764). Am 27. 7. werden sie belehnt, die Grundeigentümer der Nachbarschaft dürfen „bei 20 Marck Silber Strafe" nichts gegen die Schürfer unternehmen auf dem gemuteten Grubenfeld. Der Bergmeister Otto berichtet nun an die kurfürstliche Kammer am 15.11.64, daß an der Sau- und rothen Pfütze alte Goldgruben lägen, daß „sehr viele Erzehlungen von Benetianischen Historien" um gingen und „wie man zum öfteren Goldkörner oben daselbst gefunden haben will". Infolge des Wasserreichtums seien viel« „Prudel und sumpfichte Pfützen". Es gäbe verschiedene „in uralten Zeiten geworffene Tage Schürfst". Wieder wird der Bericht von 1676 über Goldfunde mit aufgetischt. Die Proben geben wieder keinen genügenden Gehalt an Edelmetallen an, sodaß auch dieses Unternehmen rasch wieder einschlief. Man muß sich wundern, daß nun nochmals 17 87 ein Versuch ge wagt wurde. Darüber berichtet 8, II, 133. 3oh. Daniel Dietze au« Langenau bei Freiberg will muten, er sammelt zunächst schon Geld von Baulustigen, er verschwindet jedoch mit den Schätzen, die er für 24 '/» Kuxen bei Leichtgläubigen ergattert hatte. Als Arrestant wird er in Freiberg am 9. 5. 1787 festgesetzt. Einer unter den 50 von ihm angeführten Gewerken, Tropsch aus Bautzen, mutet am 12. 7. 87 die Grube, um Ansehen und Geld der Hereingefallenen zu retten. Dann kommt aber un endlich viel Zank in die Gewerkschaft. Bergmann Leonhardt, Steiger Friedrich werden von der Grube verwiesen. Der Schichtmeister Chr. Gottfried Sinz meint am 11. 9., Spitzbuben hätten die Rechnungen geführt. Damit hören zugleich unsere urkundlichen Nachrichten von diesem Hohwaldbergbau auf. Wie schon mitgeteilt, war 1752—1756 „der Valentin Erbstolln am Falckenberge, im Hohwalde bey Steinigt wolmsdorf, ohnweit Neustadt bey Stolpen" im Betrieb. Dar über berichtet Akte 8, II, 75. Am 28. 3. 1751 mutete Christian Friedrich Mangen (Männgen) am Hohwalde bei der sog. Sau- Pfütze, am 1. 4. 1752 Ioh. Gottlob Richter aus Ringenhain am Hohwalde an dem sog. Wesnitz-Brunnen. Wieder werden die alten Goldabbauberichte erwähnt, auch beim Valentin sei „in uraltenZeiten mit einerRösche angesessen"worden. 16 Personen ließen schürfen. Ein 11 Lachter langer Stolln ist bald ausgenommen. Am Falkenberg seien bereits gefunden „theils quarzigt, theils crystall drusigt, theils mit einbrechender ocherhafter Bräune und Gilbe in drusigten und Löcherhaft aus- gehölten Quarz, theils auch mit kiesichten Geschicken". Die „Prudel und sumpfichte Pfützen" ließen viel Quellwasstr- beeinträchtigung schon im voraus vermuten. Da bisher 80 Th. verbaut worden waren, wird eine Gewerkschaft gebildet. Am 1. 7. 52 wird Richter Schichtmeister und zugleich Lehnträger, Chr. Friedrich Mängen ist einstweilen Steiger. 1753 stirbt dieser, der die „Interessenten zum dihhaftigen Bau encouragirel", Ioh. Benjamin Heinemann wird Steiger. Dieser sagt, daß am 17. II. 53 bisher nur 62'/« Kuxen untergebracht seien, daß der Balentinstolln bisher „gänzlich unbeleget und nichts darauf gethan" sei. Danach arbeiten hier I Steiger und 1 Mann. Der Schichtmeister bekam nur 1 Th. Wochenlohn, der Steiger dagegen 1 Th. 6 gr., dazu 13 gr. Hutgeld, 6 gr. für Inselt und Beilgeld, 6 gr. für „das Zechenregister zu halten". Am 3. 1. 54 ist der Stolln der Goldgrube 70 Lachter lang, beim Valentin ist „eine Teufst" nötig. Am 4. 7. arbeiten auf dem Balentin 2 Häuer und 1 Steiger, 50 Kuxen waren noch nicht an den Mann gebracht. Im September 1755 wird der Aciß Einnehmer Hansi Schichtmeister, der Balentinstolln ist, trotz dem man bereits damals mit Pulver sprengte, erst 30 Lachter lang aufgefahren. Schließlich läßt man am 11. 3. 56 den Ruten Gänger Ioh. Daniel Müller aus Freiberg kommen. Es heißt „Hat überhaupt das Gebürge sehr Edel befunden ... und große und sehr reichhaltige Edelkeiten Gemuthmaßet, so, das Er über das stete Bewegen der Ruthe einmahl über das andere stehen geblieben, und in Verwunderung gezogen, dabey gesprochen, daß Ihm dieses kaum oorgekommen." Wir ver muten, daß weniger die Erzschätze als vielmehr der Wasser- reichtum das Ausschlage» der Rute verursachte. Wie bei allen