Volltext Seite (XML)
Zn „Berthelsdorfs" werden genannt: die Auferstehung Jesu Christi (auf) Martin Schirmers (Gut) 1585; der Briegel (?) (auf) George Brethschneiders (Gut) 1665; die Gottes Gabe (auf) Asmus Brethschneiders (Gut) 1696; die Grüne Eiche (aus) Herrn George von Endens (Gut) 1604); die Hedwig (Grube) an der Folge 1605; die Neue Gottes Gabe an Trebicker Berge 1585; das Neue Glück auf Mathes Brethschneiders (Gut) 1605; die Sophia (Grube) an der Folge 1605; die Sybilla (Grube) an der Folge 1605; das gute Fahr (auf) Math. Brethschneiders (Gut) 1555. Am „Falckenberg" finden wir: die Gabe Gottes auf Wolmsdorffer Güthern (auf Langenwolmsdorfer Flur) 1573; der Neue Seeaen Gottes aufn Hohenwaldt untern Falckenberg aufn Rücken, bey den 3 Tannen 1668. Bon „Neustadt" führen wir an: die Auferstehung Christi (auf) George Mendens (Gut) 1597; die güldene Fortuna (auf) Baltin Schwabens (Gut) 1604; der gül dene Hirsch (auf der) Mendin (Gut) 1604; die Himmel- farth Christi (auf) Paul Fischers (Gut) 1606; die Hülffe Gottes allda 1597; der Rosencranz bey der Mühle, auf Leinewebers Guthe 1597; der Junge Hirsch (auf der) Amendin Guthe 1598 (also die Witwe des Amende); ferner stand eine „Hütte, Pochstadl auf der Gemeine bey Stolpen 1668". 3n „Ober - Trebniz" (Großdrebnitz) treffen wir an: das Bescherte Glücke (aus) Benedix Werners (Gut), bey der Pfüze 1561; der Heilige Christ, ebenda 1561 (über späteren Bergbau vergl. Schulze). „Putzkau" besaß den Ludwig (schacht) auf Freyherr- lichen Gründen 1715. „Steinigtwolfersdorff" (Steinigtwolmsdorf) weist auf: den Engel Gabriel (auf) Hans Keilhauens (Gut) 1606; die neue Weldt (nicht der neue Waldt!) (auf) Paul Wählens (Gut), an Hierwalde (?) 1561. Bei Berthelsdorf werden an Silberausbeute 1 Mark 9 Lot genannt. Das sind Silber gewichtsmengen! 1 Lot hat 16 V- Gramm. Nach der Akte I, 3 ist ferner zu erkennen, ob zu einer Fundgrube (F) oder einem Erbstolln (E) noch zu gemessenes Grubenfeld gehörte, das man als „ober und unter Maaßen" (o, u) bezeichnete. Danach erhalten wir fol-, gende Übersicht: Borckersdorff: Eintracht. (F, E, 1 o, 3 u), H. Tanne (F, E, 1 o), Hedwigs gegendrum (F, 3 o), Berthelsdorfs: Auferst. I. Lhr. (F, 1 u), Briegel (F) G. Gabe (F), Gr. Eiche (F, E, 4 o, 1 u), Hedwig (F, E, 6 o- 2 u), Neue G. Gabe (F, E, 10 o), N. Glück (F), Sophia (F- 3 o, 3 u), Sybilla (F, 3 o. 3 u), gute Jahr (F), Falcken berg: Gabe G. (F, E), N. Seegen Gotts (F, E. 4 o, 4 u), Neustadt: Auferst. Cbr. (Seiffen auf Gold), g. Fortuna (F, 1 o), g. Hirsch (F, 1 o). Himmels. Chr. (F), Hülffe G. (F, E, 4 o, 4 u), Rosencranz (F, E), Junge Hirsch (F, E, 1 o, 2 u), Ober-Trebniz: Besch. Glücke (F), Heil. Lhr. (F, E, 1 o), Putzkau: Ludewig (F, E), Steinigtwolfersdorff: E. Gabriel (F, E), neue Weldt (F, E, 1 o). Genaueres können wir aus dieser ergiebigen Akte I, 3 nicht erfahren. Die bereits erwähnte, 1668 errichtete Grube „Neuer Seegen Gottes" auf dem Hohwalde besaß auch ein Pochwerk, die Stölln wurden wegen „Kriegs Troublen" auf gelassen. 1676 berichtete der Berggeschworene Christoph Grumt aus Glashütte an den Kurfürsten: Wie ich denn absonderlich gefunden bey Radeburg, Stolpen, Neustadt und den an daran stoßenden Hohenwaldt, ein Flüßlein riechst der rothen Pfütz, hinder Otten- ond Berthelsdorfs gelegen, daß dieser Orten Flammen Gold gewaschen ond gesuhret" (wohl-geschürst). Die von 1698—1702 existierende bergbauliche Unternehmung ging „aber Sterbens halber" ein und, wie 8, U, 59 sagt, wegen der „darauff sehr überhand genommenen Pohl. Kriegs Troublen". Auch in dieser Akte von 1749 heißt es, daß 1676 an den Kurfürsten berichtet worden sei: Wie denn vor andern nun mehro bekandt, daß in 1 V- Meile vor Dero Residenz Haubt Borst. Dreßden auf deren Hochwlbl. Rechenberg. Hermsdorfischen Gründen gut und beständig Seiffen Gold zuvor schon an- gestellet Verstorbene Personen hätten die erwähnten Gold ¬ lagerstätten an der roten Pfütze genau gekannt, „und gut Gold davon sollen (sie) gesotten haben." „Dießelbe offenbahrung" hätten sie aber mit „in die Todes Grube fahren laßen." Wir berichten nun nach 8, II, 59: Goldgrube Erbstolln am Hohen Walde bey Steinigtwolmsdorf 1749 — 51. Am 18. Juli 1748 mutete George Friedrich Hoyer. Gen. Acciscomniß aus Meißen „die am Tage liegenden Bley Gläntze nebst dem noch unerschürften Gange .... aufn Hochwald bey Neustadt gelegen auf Silber, Kupffer und alle Metalle und Mineralien so Gott bescheren möchte". 125 Kuxen werden von 118 Personen gekauft (Namen- und keine Inhaberpapiere). Die Gewerkschaft rekrutiert sich meist aus Meißen und Neu stadt (Handelsleute, Militärs, an der Porzellanmanufaktur Tätige, Handwerker, Postmeister), vereinzelte Bauern und Gewerbetreibende stammen aus Stolpen, Reichenbach, Scharfen berg, Radeberg, Oschatz, Radmeritz, Löbau, Eibau, Ringenhain, Demnitz, Steinigtwolmsdorf, Bautzen, Weifa usw. Auf dem „Silbergebäude" (Gebäude alles, was zur Grube ober- und unterirdisch gehört) die Gold Grube genannt" arbeiten 1718 I Steiger, 1 Zimmerling, 3 Schräm Häuer. „Schrämen" ist „das Herstellen eines verbältnismäßig engen und tiefen Ein schnittes in die Gesteinsmasse, um deren Aushieb vorzubereiten und zu erleichtern (»ach Gätzschmann, Sammlung Bergm. Aus drücke S. 67). 1749 kam noch ein Grubenjunge dazu. Es war also von vornherein, auch bei der stärksten Belegung, ein mehr wie sparsamer Betrieb. Man benutzte einen alten Stollen. 1748 heißt es von der Unternehmung: „es ist die alte ober Bühne (hier der Abschluß des alten oberen Schachtes gemeint) oder Schacht, welcher biß auf dem Stölln zusammengeqangen und völlig von Bergen und Wänden (Schutt) ausgefüllet ge wesen, wiederum aufgehoben (ausgeräumt, gesäubert), mit Jochen (Schachtversteifungen aus Holz) und ganzen Schrot (der voll ständige Ausbau eines eckigen Schachtes) auch Ausdehnung wo es nöthig ausgebauet und biß auf die Stölln Sohle in guten Stand gesezet worden, worin vom Tage hinein ein biß auf ermelte Stölln Sohle 3 Fahrten Teuffe (3 Lettern oder 3 Wege --- Schächte, in die Tiefe gehend) eingebracht worden". Am 3. 5. 49 ist man 55 Lachter (1 L. --- 2 m) vom Mund loch, eine Erzprobe zeigt Lot Silber auf 1 Ztr. Erz. „Nun ist man Borhabens, eine Schlemmung der Gülbe (heraus gefördertes, ockerfarbiges Gestein) anzustellen, damit man so wohl den Gehalt des Silbers, als auch den Verkaufs der Farbe und Ockers zu einiger Einnahme bringen könnte." Am 29. 4. 49 wird George Christoph Wahl als Versorger unserer Grube, am 3. 5. der „auf dem Ringenhayner Richter Guth angeseßene Erb- und Lehnrichter Ioh. Gottlob Richter" als Schichtmeister genannt. Der Steiger Ranckwitz (Renckwitz?), der auf der Grube „Gottes und König Davids Stölln zu Scharffenberg bey Meißen" war, tritt am 4. 6. mit 1 Thlr. 6 gr. Wochen lohn hier als Steiger an. Bald hat man mit Waffereinbrüchen zu Kämpfen. Ein „Seyger Riß" von 1749 erwähnt „die Pinge". Wegen „der Friedersdorfer Bergwercks-Affaire" (die Bergleute, vor allen Lotter, arbeiten sehr unregelmäßig) be- sucht der Bergmeister selbst die Gebäude unserer Gegend. Er sagt, sie „haben mich nicht wenig befremdet". Zur Strafe muß Lotter eine Woche lang umsonst arbeiten. Im September geht der Steiger. Der Steiger Witzmann „von Fürsten Hauß Erb Stölln unter der Leßniz bey Freyberg" (der auflässig war) wollte nur kommen, wenn er zwei Taler Wochenlohn bekäme. In Freiberg hatte er 1 Taler 12 gr. Wochenlohn, dazu freie Wohnung im Huthaus erhallen, in Erbisdorf hatte er als Häuer wöchentlich 1 Th. 3 gr. bekommen. Aus diesen und andern Gründen kommt er nicht, sein geforderter Wochenlohn von 2 Th. wird abgelehnt, da nach aller bergmännischer Vor schrift ein Steiger „nicht mehr als 1 Th. 6 gr. wöchentliches Lohn" erhalten dürfe. Notdürftig behilft man sich ohne Steiger. Ein „Seyger Riß" vom 7. 7. 49 besagt, daß man vom Stölln- mundloch noch 20 Lachter bis hinunter an „die Wahnitz Bach"