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Als Schatzmeister gab Herr Bankdirektor Bogt einen Überblick über Sie Kassenverhältnisse. Mit einem Bestände tritt die Gesellschaft erfreulicherweise in das neue Ge schäftsjahr ein. Die notwendigen Wahlen ergaben die ein stimmige Wiederwahl des bisherigen Vorstandes. Herr Hilfsschullehrer Wauro übernahm freundlichst das Amt des Bibliothekars. Zu wichtigem Beschluß führten die schwierigen Ver handlungen über den Ausbau eines Museums. Einer Kommission wurden die notwendigen Vorarbeiten über tragen. Schon an dieser Stelle sei aber an die gesamte Bürgerschaft die Bitte gerichtet, mit freundlich regem Interesse diesem Vorhaben begegnen zu wollen. Schauen wir die Verzeichnisse der Museumsstädte, viele kleinere Orte als unsere Heimatstadt finden wir im Besitz eines Heimatmuseums verzeichnet. Und spätere Generationen werden mit Recht nach den geistig kulturellen Schätzen unsere Zeit ermessen und nicht nur nach den wirtschaft lichen Errungenschaften werten und würdigen. Es gelangte ferner das herzliche Abschiedsschreiben des Herrn Landrats Dr. Lenoir zur Vorlesung. Eine Adresse mit zwei Abbildungen wird ihm als Erinnerungs gabe und Dank für die freundliche Förderung überreicht werden. Der 13. Bericht des Vereins schlesischer Ornitho logen erregte durch die Abhandlung aus den Akten des Rohnstocher Rentamtsarchivs besonderes Interesse. Es handelt sich daselbst über die Bekämpfung der Sperlings plage in Schlesien um die Mitte des 18. Jahrhunderts. — Mit besonderm Danke nahm die Versammlung Kennt nis von der freundlichen Überweisung dreier Kunstwerke durch Herrn Ja netzki und einer Aufnahme in Groß format von der Ausstellung durch Herrn Photographen Mauksch. In der Bücherei fand Aufnahme der Band 1927 der „Oberlausitzer Heimatzeitung" und das Werk Kufahls „Die alten Steinkreuze in Sachsen", letzteres stiftete Fräulein Eisen stuck. — Mit Dank für die Überlassung fanden Scherben bronzezeitlicher Gefäße Auf nahme in die Sammlung, die Herr Fabrikbesitzer Noetzold freundlichst übersandt hat. — Einer Anregung, im März ein volkskundliches Thema zu behandeln und dafür Herrn Studienrat Kau bi sch zu gewinnen, wurde stattgegeben. 163 Mitglieder stark, im Begriff, ein Heimatmuseum zu gründen, weitere Erforschungen vorgeschichtlicher und geschichtlicher Denkwürdigkeiten zu leisten, der großen Allgemeinheit mit wichtigen Erkenntnissen und Darbie tungen in Wort, Schrift und Bild zu dienen, und von der Verehrung der heimatlichen Scholle hinzuführen zur Liebe am deutschen Land und Volk und Wesen — auf diesem Wege begleite die Gesellschaft Erfolg und Segen! Georg Werchan. Nachrichten aus dem Sachsenlande Elsterberg. Ruinen-Ruinterung. Elsterberg hat eine der schönsten Ruinen des Vogtlandes und Thüringens. Es ist die Ruine der Burg Elsterberg, die fälschlich Lobda burg genannt wird, weil die Thüringer Lobdaburger Grafen eine Zeitlang auf ihr gehaust haben sollen, was aber ge schichtlich nicht feststeht. In den Bauernkriegen sank die stattliche Burg in Trümmer und ist heute eine der schön sten und größten Ruinen, auf der die großen vogtländischen Ruinenfeste unter großer Beteiligung aus Thüringen und dem Vogtlande abgehalten werden und in diesem Sommer wieder stattftnden sollen. Zur Erhaltung der Ruine hat sich ein Ruinenverein gebildet, der sich für die Erneuerung lebhaft einsetzt, verschiedene Turmbauten bereits durch geführt hat und jetzt mit dem bekannten Vurgen-Restau- rator Bodo Ebhardt, dem Erneuerer der Hohköntgsburg, in Verbindung getreten ist wegen Einbaues eines Fest saales. Dagegen wenden sich aber entschieden Freunde der heimatlichen Landschaft, weil sie durch einen solchen Saal- anbau eine Verschandelung der altehrwürdigen Schloß ruine befürchten. Herrnat und Kindyett lck kenn ein keilig ernstes Wort, Vas tiek ins löerz mir dringt und all mein venken nimmt mit kort: Heimat —, wie lieb Las klingt! Vari, wo ick sorglos einst genotz ver Kindkeil Zreud und Stück und jubelnd sah auk Mutters 3ckoh —, wie weit liegt'» dock zurück! Da ick in kroker kindersckar als Knabe wucks keron, von Lieb umgeben immerdar, in treuer löut fortan. Wo Vater aus der vücker Sckrein am Lisck uns Bilder wies; wokl war das Stübcken sckmal und klein, und dock ein Paradies Vom Zensier, das zur Strohs ging, kab okt ick ausgesckaut, dar, wo der Vogelbauer King, so manckes aukgebaut. Wir spielten gern auck „Cisenbakn", aus Stüklen ward ein Zug, die kleine Zuhbank kintenan den strengen Sckakkner trug, ttm Sofa und beim kleidersckrank gad's längern Hukenikalt, und unsre breite Ofenbank als Brücks immer galt, sslm flbend dann beim vämmersckein —, war das 'ne Seligkeit — erzäklte uns Ürohmüttsrlsin aus aller Märckenzeü. Vock kam der Zrükling in das Land, trieb's rnäcktig uns kinaus, in kreier Zeit man stets uns fand im (Zarten, vor dem Saus. Und an der Laube und am Lor, vor'm koken Brunnenstein, da spielten wir im muntern Lkor bei Kellern Sonnsnsckein. Nock kält der kirsckbaum vor dem Sau» getreulick seine Wackt, er Kat uns mancken sühen Sckmaus zur Maienzeit gebrockt. Lang ist es Ker —, gar viele Jakr entsckwanden seil der Zeit. O Seimat, ewig bleibt es wakr: »Kindbeil ist Seligkeit!" Emil Mei-N«r, Krsilcha. Buchbesprechungen Neue« Laufibische» Magazin. Zellschrift drr Oberlaufitzischen Gesellschaft der Wissenichaften tzerausqeqroen von Pros. Dr. Iecht- Sörlitz Don dieser Zeuschrist liegt jetzt der 103 Band vor. Den müßten Teil des Inhalts nehmen achi Abhandlungen rln: Die vor- und fillhgeschichtlichen Funde und Fundnäiten der Amtshaupllnann- schast Zittau von Dr Reinhard Müller; Wendische Oitsnamen im Lande Zittau von Dr. Ernst Schwarz; das Land Zitiau — ein alter Bestandteil der Ooerlausitz von E. A. Seelimr; Urkundlicher Beitrag zur Belagerung des Schlosses Hoyerswerda 1467 — 1468 von Dr. Paul Arras; Die Stadt Lauban während der ersten beiden Jahre de» Siebenjährigen Kriraes von Dr Heinrich Kunz»; Beitiägr zur Gük- litzer TheatergesLichte bis 1800 von Max Gondolatsch; Di« Ent wickelung des alten Handwerks in den Döisern und Landstädten der preußischen Südoberlausitz von Dr. Arthur Schulze; Die Schul- dr, Bautzener Domsitsts im Mittelalter von Dr. R Needon. — Den zweiten Teil des Bandes bilden literarische Anzeigen und im dritten Teil fanden die ehrenden Nachrufe für verstorbene Mitglieder Auf nahme. — Freunde de, wissenschaftlichen Derüffkniltchungrn drr Gesell schaft können den Band durch die Buchhandlung Herm. Lzschaschel in Görlitz brztrhrn.