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vom Schlosse. Na warte mein Detbelchen ich werd dir den , Tee versaltzen. Ich fasste nun derber ßu wandt ihn sein Metz aus der Hanüt und drückte ihm noch kräftiger zu ' Poden indem ich auf seiner Brust kniete. Da wimmerte er und flöhte um Gnade. Gut sagt ich, komm mit, Da l standt er auf und ging vor mich her dem Schlosse zu. Aber ? pletzlich nahm er reiß aus, ich hinter ihn her aber er war ' schneller, meine Beene mit Reißmirdtchtich behafdet konn ten nich so schnell nachkommen. Beiliegend die Kuhhaut mit 2 Heiner, das Messer und der goldene Ltfreeknopp. An diesen corpum delektum wird der Missethäter in Ihrer turglaugtigsten Diener leicht zu ermitteln seyn. Unterdähnigst Anton Niemayr. Auf diesen spaßigen Bericht hatte der Amtmann von Minkwitz geschrieben: Auf Befehl Sr. Durchlaucht des Herzogs. 1. Als der Teuffel wurde der Diener Wilhelm Jatzko er mittelt, dem ein Knopf von seiner Livree fehlte. 2. Seine Durchlaucht hat ihn mit 14 Tagen strengen Arrest im Schloßthurm bestraft. 8. Dem Förster Niemayer ist für seine Unerschrockenheit die Erlaubniß ertheilt worden, für sich selber einen Rehbock zu schießen. 4. Zu den Acten. Spremberg, 5. April 1702. Der Amtmann von Minkwitz. Durchgebrannt Einst hatten die Schirgiswalder bei einem Streifzuge in dem Dörfchen Neuschirgiswalde zwei Räuber von der Bande des Böhmischen Wenzels gefangen. Den einen Spießgesellen namens Birnsacher nahm der böhmische Justitiar gleich mit nach Schluckenau und ließ ihn dort aburteilen. Der andere war stark verwundet und mußte zunächst im Städtchen bleiben. Aber wohin damit? Das kleine Gefängnis befand sich aber in so erbärmlichem Zu stande, daß selbst ein Schulbube ohne Schwierigkeit ent kommen konnte. Da war guter Rat teuer. Wäre nicht der Hutmacher Klette gewesen, so hätte der Stadtrichter nicht gewußt, wo hin mit dem Spitzbuben. Klette bot seinen festen Schuppen an. Wenn man eine Wache vor die Tür stellte, war ein Ausreißen nicht zu befürchten. Man brachte also den Räu ber, der arge Kopfwunden hatte, in den Schuppen. Ein Mann, namens Döring, übernahm die Wache gegen ge ringes Entgelt. Einige Stunden am Tage paßte der Hut macher auf, die übrigen und des Nachts lehnte sich Döring vor die Tür. Die Sache machte sich ganz trefflich. Nach Verlauf einer Woche war der Räuber soweit hergestellt, daß man ihn in Eisen schließen konnte. Der Spitzbube, dessen Namen Schiedlich lautete, hatte bisher noch kein Wort geredet, sondern trotzig geschwiegen, so oft ihn auch der Stadtrichter einem Verhör unterzog. Auch mit dem Wächter wechselte er kein Wort. Eines Abends aber hörte Döring seinen Namen rufen. Er horchte. Richtig war es der Räuber, der ihn anrief. Durchs Schlüsselloch vernahm er ganz deutlich: „Du, Döring, laß mich doch laufen. Was hast Du da von, wenn ich an den Galgen komm? Nichts. Laß mich laufen. 50 Taler sind Dein. Hörst Du?" Wohl hörte Döring das verlockende Angebot. Aber er gab keine Antwort. „Drüben auf dem Sonnenberge habe ich das Geld ver graben. Bare 100 Taler. Die Hälfte ist Dein. Sollst mich nur laufen lassen. Hörst Du?" Döring schüttelte den Kopf. „Wird nichts draus," brummte er. Immer wieder versuchte der Räuber, den Wächter um zustimmen. Zuletzt bot er ihm die ganze Summe an. „Kannst Dir das Geld selber holen, auf dem Sonne berge, ich verrat Dir den Ort," lockte er mit süßen Worten. Döring war ein armer Mann. Wohl hätte er das Geld brauchen können. Hundert Taler waren viel Geld. Aber er überlegte nicht lange. „Nichts da!" sagte er. „Spare Dir Deine Worte." Acht Tage lang versuchte der Gefangene, seinen Wäch ter zn erweichen. Döring blieb fest und gab ihm gar keine Antwort mehr. Schließlich hatte er die Rederei satt. Als der Stadtrichter kam, erzählte er ihm, was der Räuber von ihm verlangte. „Recht so, mein Döring," lobte dieser den Wächter. „Sollst eine extrae Belohnung haben. Morgen kommt der Justitiar. Gib nur gut acht." Der Räuber stieß allerlei Verwünschungen gegen den Wächter aus. Döring aber tat, als höre er sie nicht. Er zog gleichgültig an seiner Tabakpfeife, zu der ihm der Stadtrichter aus seinem eigenen Vorräte den Tabak lieferte. Am nächsten Tage traf der Justitiar beim Stadt richter ein, und dieser erzählte ihm von den Bestechungs versuchen des Gefangenen. „Laß doch den Wächter sogleich einmal holen, Freun der!," sprach der Justitiar. „Ich will selbst mit ihm reden." Döring erschien und berichtete dem Beamten noch ein mal, was er dem Stadtrichter bereits gesagt hatte. „Es ist am besten, ich nehme den Kerl mit nach Schlucke nau," meinte der Justitiar. „Morgen reise ich zurück. Du sorgst wohl für Bedeckung, lieber Stadtrichter?" Dieser nickte. Beim Abschied lobte der Justitiar den treuen Wächter. „Nur noch diese Nacht, Döring, dann seid Ihr erlöst. Ihr habt es wohl satt?" »Ja, gnädiger Herr Justitiar. Bin rechtschaffen müde. Zum Umfallen!" „So legt Euch erst ein Stündchen nieder, Döring. Viel leicht wacht derweilen ein anderer für Sie. Ja?" „Will sehen," antwortete der Wächter und empfahl sich. Er konnte vor Müdigkeit kaum gehen. Deshalb befolgte er den Rat des Beamten und bat seinen Hauswirt Klette, für eine Stunde die Wache zu übernehmen. „Will etwas schlafen. Die Augen fallen mir zu." Der Hutmacher Klette sagte zu und setzte sich vor die Türe des Schuppens. Da fiel ihm ein, daß er sich eine Pfeife anzünden könnte, um sich die Langeweile zu ver treiben. Rasch erhob er sich und eilte in sein Haus. Der Räuber Schieblich hatte durch einen Spalt in der Tür beobachtet, daß Klette fortgegangen war. Nasch streifte er die Eisen, die er längst gelockert hatte, ab und brach durch das kleine Fenster neben der Tür aus. Niemand hatte ihn gesehen. Ahnungslos trat nach einer Weile der Hutmacher aus seinem Hause und nahm seinen Platz vor der Türe wieder ein. Schon nach einer halben Stunde stellte sich Döring wieder ein und löste ihn ab. Gewissen haft wie er war, öffnete er die Tür, um nach seinem Ge fangenen zu sehen. Starr vor Schrecken entdeckte er die leeren Eisen. Der Räuber war entflohen! Sofort schlug er Lärm. Der Hutmacher war noch nicht einmal im Hause als ihn das Schreien des Wächters zurüärief. Beide durchsuchten rasch den Schuppen. Nir gends eine Spur. Angstvoll schrien die beiden Männer nach Hilfe, und auf ihr Geschrei eilten aus den anderen Häu sern eine Anzahl Leute herbei. Auch der Gerichtsdiener Büttner erschien. Klette verriet nicht, daß er seinen Posten verlassen hatte, und Döring mußte sich allerlei Reden an hören, die ihn tief ärgerten. „Kommt," rief Döring zum Gerichtsdiener, „kommt, nach Kirschau zu wird er sein, sein Geld holen." Beide liefen in Eile an der Spree entlang. Es war sehr kalt, und der Hochliegende Schnee trug eine Kruste, in die man einbrach, sobald man darauf trat. In der Nähe der Pulvermühle trafen sic einen Mann, der von Kirschau kam.