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auch „Die Häschenschule" von Sixtus und Koch- Gotha und „Im K a tz e n k r ä n z ch e n" von Sixtus und Thiele (beide ebenfalls Verl. Hahn, Leipzig), „Die Zwergeisenbahn" von Sixtus und Kutzer uUd „Der Zuckertütenbaum" von Sixtus und Hein rich (beide Verl. Hegel L Schade, Leipzig), „Grttnbart, das Moosmännchen" von Sixtus und E. Wenz- Vietor und „Das lustige Kasperle-Buch" von Sixtus und Skarbina (beide Verl. G. Stalling, Olden burg). Und so gibts wohl noch zwanzig' schöne Sixtusbücher. Warum ich gerade Sixtus-Bücher hier nur nenne? Anlaß ist mir, daß Sixtus zehn Jahre lang in Reichenau gelebt hat (1902—1912). Das knüpft feine unsichtbare Fäden. Und diesen geht der Mensch gerne nach. Hilde Denbner. Aus der Werkstatt der Natur Von A. I. Marschner - Warnsdorf Den stillen, aufmerksamen Beobachter der Natur, den Poeten ländlicher Schönheit und Einfachheit kann nichts höher stimmen, als wenn er sich tiefen Blickes in ihre Werk statt versenken kann. Da findet er so viele Heimlichkeiten, an denen das Auge des oberflächlichen Alltagsmenschen achtlos vorüberstreicht. Im Tempel des Waldes, im ge heimnisvollen Walten der irdischen Lebewesen vom Gänse blümchen bis zur Königin, der Rose, in der Pflanzen- wie der Tierwelt, offenbart sich ihm jene erhabene und doch geistig faßbare Gottheit, die durch keinen Zweifel getrübt, durch keine Disharmonie gestört werden kann. Zur Zeit des Blühens z. B-, wenn alle Wiesen, alle Gärten, alle Raine sich mit bunten Farben schmücken, uns in den mannigfachsten Formen erscheinen, geschieht das nicht nur, um uns, dem All, den Lebewesen mitzuteilen, daß sich im Schoße der Blüten bereits keimende Früchte, neue lebende Wesen bergen? Wie in einer reichgeschmück ten Wiege, dem menschlichen Auge oft noch ganz verborgen, ruht zwischen den duftenden Spitzen und Schleiern der bunten Blut schon die junge schwellende Frucht. Was aber würde sie im großen Haushalte der Natur bedeuten, was würde ihm das sich verjüngende Individuum sein, wenn es zu Füßen der gebärenden Mutter verderben, oder im engen, begrenzten Kreise seiner Familie, seiner Heimat verbleiben müßte? Muß es nicht auch, um Samen und Art zu verbreiten, hinaus ins feindliche Leben? Und zu diesem Behufe hat der fürsorgliche Sämann, Mutter Natur, die einzelnen Namen und Bltttenarten oft so kunstvoll und wunderbar ausgestattet, daß sie auf den verschiedensten Wegen in die weite Welt, auf fremden, un bekannten Boden gelangen. Sehen wir uns zunächst im heimischen Walde, bei unse ren Nadelbäumen um. Die meisten ihrer etnsamigen Früchte sind mit Flügeln und Sporen versehen und der Wind ist der fleißige Verbreiter ihrer Arten. Weit im Umkreise ver streut er ihre Samen und, zur Erde gefallen, bohrt sich dieser so tief ein, daß über Jahr und Tag ein neues Reis geboren, wird eine neue Generation sich entfaltet, die nicht selten infolge veränderter Lebenslage, von Licht und Luft, ein anderes Außeres zeigt, wenn auch das Urwesen, der Stamm noch deutlich an ihr zu erkennen ist. Andere, die Klettenarten, haken sich mit ihren feinen Stacheln in die Kleider der vorübergehenden Menschen, in das Gefieder der Vögel, ins Fell der an ihnen vorbei streichenden Tiere und verbreiten sich auf diese eigene Art in bewohnten, oft fern gelegenen Orten, über Gebüsche und Auen, getragen und fallen gelassen von ihren ahnungs losen Samenträgern. Ihre farbigen Kleider, der Wohl geschmack ihres Fruchtknotens oder der Fruchtkapsel lockt bei anderen Vögel und Schmetterlinge an. Diese streuen den Samen dann weit und breit im Umkreise aus und oft mutet es uns wunderbar an, wenn wir manchmal, nach verhältnismäßig kurzer Zeit auf früher vereinsamten, blumenlosen Wiesen und Rainen ganze Kolonien fremder Blüten und Pflanzen neu entstehen sehen. Oder wenn un vermutet und ungeahnt ein zartes Pflänzchen, ein junges Apfelbäumchen aus der Erde sprießt, dort, wo weit und breit kein Apfelbaum zu sehen ist. Ist sein Samen vom Himmel gefallen, oder ist ein Wunder geschehen? Ja, es ist eins geschehen. Ein Vogel hat, wer weiß in welch weiter Ferne, an einem Apfel genascht, hat sein Samenkörnchen mit verschluckt, es mit seinen Magensäften aufgeweicht und dann hat er mit gleichzeitiger Zurücklassung der nötigen Portion Düngstoff, auf diesem neuen Erdenfleckchen die Aussaat besorgt. Das Körnchen hat sichs nicht zweimal überlegt, hat gekeimt, wurde wetterhart und nach Jahren wird uns, mit Blüten und Früchten, ein starkes Bäumchen überraschen. Auf die gleiche Weise verbreiten sich die mit süßem, wohlschmeckendem Fleische versehenen Beerenarten, deren Härte der Kerne geradezu ein Ausweichen vor der Aus- säung erheischen. Unsere heimischen Vogelarten tun das mit Vorliebe und mit großem Fleiße. Ja wir Menschen selbst tragen, unbewußt und unfreiwillig, bet dieser Art der Aussaat unser Scherflein bei. So säen wir, so ernten wir. Ein unbegrenztes Feld der Arbeit hat also alljährlich unsere Allmutter Natur zu bewältigen und schon ob ihrer Fürsorge und Tatkraft soll ten wir sie lieb haben und ihre Mission bewundern. Sie will aber nicht nur unser Auge, unsere Sinne erfreuen, sie sorgt auch in liebevoller Weise für unsere Existenz und die unserer Blumen und Pflanzen, damit wir — im Verein mit ihnen — uns freuen und glücklich sein sollen. Sie ruht nie. Denn mit dem Blühen und Früchtetreiben ist ihre eigentliche Sommerarbeit noch lange nicht erschöpft. Noch muß sie fürs nächste Jahr sorgen und neue Knospen treiben, für den ewigen Kreislauf des Bestehens. Und nicht nur das. Sie muß auch gleichzeitig durch das Ab fallen dürrer morscher Aste, vermodernder Blätter, Nah rung und Flüssigkeit aufspeichern für das kommende Frühjahr. Wie tun wir also Unrecht, zu sagen, wenn im Herbste die Blätter fallen, daß die Natur sich zum Sterben rüstet? Die Tafelsichtc ist nicht der höchste Berg des Jsergebirgcs. Lange Zeit galt sie als höchster Berg, bis Dr. F. A. Meissner in Leipzig vor etwa 30 Jahren den Hinterberg als solchen feststellte. Die österreichische Generalstabskarte gab für ihn 1126,ö Meter an, und eigene Messungen be stätigten das. Dann folgt die Grüne Koppe mit 1123 Meter (Blaue Steine) und dann erst mit 1122 Meter die Tafel fichte. Demnächst ist der Siechhübel mit 1121 Meter zu ver zeichnen und dann das Heufuöer mit 1107. Dessen Bande liegt genau 40 Meter tiefer am Sübosthange. Weiter folgt der Schwarze Berg bei Christianstal mit 1084 und das Taubenhaus bet Haindorf mit 1068 Meter. Hier erst, an achter Stelle also, schließt sich der Hochstein an (1058 Meter), dessen Bedeutung als einer der schönsten Aussichtsberge da mit nicht verkleinert werden soll. Vorstehende Angaben sind der neuesten und wohl auch besten Karte des Jeschken- und Jsergebirges von I. Matouschek in Reichenberg entnom men. — Durch den Aussichtsturm auf der Taselfichte ist die oberste Plattform des Turmes die höchste Erhebung des Jsergebirges. Buchbesprechungen Beiträge zu einem Heimatbuch der Sächsischen Schweiz. 5. Heft: M Dietrich, Wirtschaftsgeschichte der Sikchfikchen Schweiz. Teil: Mensch und Erde. 40 Seiten Oktav, Preis 75 Pfg. ausschl. Porto. Verlag Wilhelm Dolbmano, Dresden-A., Dürrr- ftraße 15.