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stellen. Herr Lehmann-Bautzen übt in einigen Punkten unter Zustimmung der Versammlung Kritik an dem offi ziellen Lausitzfilm und bedauert insbesondere die Nicht hinzuziehung des Verbandes Lusatia zu den Vorbereitun gen. Der Vorstand erhält die Ermächtigung, das Befremden über die Nichtbefragung des Verbandes zum Ausdruck zu bringen. Im Anschluß hieran bemängelt Herr Köhler- Großschönau, daß der Verband von Seiten ein? lner Be hörden noch nicht die ihm zukommenbe Beach.ung findet und fordert engere Fühlungnahme mit den Verkehrs vereinen, stößt aber damit bei der Versammlung auf nicht ganz unbegründete Bedenken. Zum Schlüsse berichtet Herr Ebert noch über vorgenvmmene Ausbesserungsarbeiten an dem Kriegerehrenmal über der Spreequelle am Kott- mär. Herr Kittel dankte im Namen des Verbandes den beteiligten Herren für ihre Mühewaltung. Bruno Reichard. Deutsche )ugend! V^akre deine Heimat! Von §ritz Germann Pflug H^ickt jedermann kann Haus und Hof sein eigen I nennen. Nickt jeder kann sick in Samt und Seide I / kleiden. . Pis Welt ist einmal nickt vollkommen. Liber eins könnten und mutzten wir alle besitzen, ganz gleick ob arm oder reick, ob bock oder niedrig: — Pie Liebe zur Heimat, zu seinem Vaterlands, sie mutzte jedem Oeutscben tief eingeprägt sein, mutzte wurzeln und kräftige l>siser treiben, zum Wokle unseres deutscken Volkes und Heimatlandes! peutscke fugend, wisse, datz die Zukunft unseres deutscken Landes in deinen Händen liegt, wisse, datz du berufen bist, doppelte Liebe deiner Heimat entgegenzu bringen, die krank am Herzen, an Zersplitterung und Uneinigkeit darnieder- liegt! Was nützt es dir, junges deutsckes Volk, datz du versucbst, deine Heimat zu verleugnen? Willst du vislleickt damit dein Sewissen bescbwicbtigen und ein lullen? Scblimm bestellt wäre damit, sollte es sckon soweit gekommen sein. Pen Srund aller dieser Zer würfnisse und des Zweifels kaben wir wokl darin zu sucken, daß wir unsere Heimat in ikrer Sckönkeit nock nickt kennen gelernt und erfaßt kaben. Ls ist eben ein gewisses pklegma, was uns Oeutscken ankaktet und die trugen für die Sckönkeit unserer Natur blendet. Soll die Liebs zur Heimat tiefgründig sein und fest gewurzelt, so müssen wir derselben auck Nakrung zu- kükren. Pies kann jedock nur gesckeken, wenn wir unsere Heimat kennen und sckätzen lernen. Linern Heimatlosen kann ick seine lnteressenlosigkeit versteken. Liber jedem, der seine Heimat nock sein Ligen nennt, müßte es keilige pkiickt sein, dasselbe auck in all seiner Sckönkeit und prackt so reckt zu erfassen. Wenn es auck nickt immer so rosig aussiekt und nack Wunsck in Lrfüllung gebt, so sage ick mir: Meine Heimat ist trotz allem sckön! — Parum: Soll dir die Heimat Heimat sein — Mutzt Pu wandern durck Flur und Hain! Willst dein Heimatland du sckauen? — Mutzt pilgern du durck seine Lluen! Willst du glücklick sein auk Lrden — Soll dir die Heimat keimlick werden? — So sckau die Sckönkeit der Natur; ln ikr du Frieden findest nur ... Mit andern Worten: kekre, junges deutsckes Volk, zurück zur Natur! Vergeude nickt Zeit und Kratt un- nützerweise^ denn wisse, für alles käst du einst Necken- sckatt zu geben vor deinem Scköpker. Nickts kann besser zur Sesundung unseres Volkes dienen, als datz wir zurück zur Natur kekren. Liegt dock in ikr der Ur sprung aller Zuttiedenkeit. Was nützt uns Sesunden alle Sckönkeit der Heimat, wenn wir sie bloß aus Sückern greifen? Solange uns Sott (Zesundkeit und Kratt verlieken Kat, solange wollen wir dis Sckönkeit der eigenen Heimat bestaunen und durckwandern. Wollen uns freuen der Herrlickkeiten, wollen Herz, Seist und Semüt davon laben und von dem Überfluß allen Müden und Siecken gerne freudig abtreten, um so zum Heile und Segen vieler zu werden und zum Wokle unseres Volkes und Vaterlandes zum Suten zu wirken. Oas ist die reckte pakrung zur Heimatliebe, ln ikre Futzstapken folgen alle andern, wie: Volks sitten, Volkstanz und was ecktes Volkstum keitzt. Oann wird auck unser keutiges junges Volk zur Lr- kenntnis kommen, in welck krasser Form es vom reck ten Wege abgekommen ist. Lrkreulicksrweise gebt beute durck unser junges Volk eine Sewegung, dem Llbkilke zu sckatten. Möge die Lirbeit der deutscken Jugend-Herbergen auck fernerkin zum Segen wirken, um so wieder etwas geordnete Saknen in das Lkaos des modernen Landes zu bringen. Mögest du, deut sckes junges Volk, dein Heimatland im reckten Sinne kennen lernen, dann wird auck dir wieder ein neues Morgenrot sckeinen. Lin bitzcken Selbstvertrauen, eiserner Wille und offene Liugen werden uns die reck ten Wege zeigen. Oarum, ^ungdeutsckland! kekre zurück zur Natur! Lerne deine Heimat erst einmal kennen, dann wirst du sie auck lieben können. Liebe zur Heimat, in Freud und in Sckmerz, Lin klares Lings, ein iröklickes Herz; Sesunde Seine, den Stab in der Hand Will ick durckwandern mein Heimatland! Die Kirche zu Großschönau Unter den lausitzer Predigtkirchen der größeren Dörfer, wie Eibau, Ebersbach, Cunewalde und so weiter dürfte wohl die Großschönauer die kleinste sein,- doch zeichnet sie sich dafür durch ihre Lage aus. Von Süden her, ob von der oberen Kirchstraße, oder gar der 5,7 Kilometer entfernten Lausche macht sie, nun eben auch durch ihre Kleinheit, und durch die Nähe des hinter ihr aufsteigenden, sie förmlich beschützenden Hut berges einen freundlichen, traulichen Eindruck; hingegen einen ansprechend dominierenden von West, Nord und Ost, von der Kupferhausbrücke und dem Grenzwege, von der Kirchstraße und vom Hutbergaufstiege am alten Armen hause. Zwar liegt ihr Platz nicht in Ortsmitte, doch so aus gezeichnet, daß sich vom Turme ein überblick bis zu allen drei Enden des immerhin weitläufigen Dorfes bietet. Nicht immer war, wie die Sage berichtet, seit Bestehen des Ortes hier die geweihte Stätte, auf dem Grundstücke des malerisch jenseits der Mandau am Fuße des Hutberges gelegenen sog. Institutes soll die erste Kirche gestanden haben; die nächste jedoch hatte schon diesen Platz und beim Baue der jetzigen, um die alte herumgeführten, entschied man sich wieder für ihn, obwohl mehrere Pfarrkinder den Kraftberg merkwürdigerweise vorschlugen.