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Dis Krelshauptmannschaft Bautzen hat erfreulicherweise dem Arbeitsaus schuß der Wilhelm-Friedrlch-Spende die Verlängerung der Sammlung bis 31. Dezember 1928 gewährt. Diese Verlängerung macht sich notwendig- da das bisherige Ergebnis leider bei weitem nicht den Erwartungen entsprach. Deshalb ergeht erneut an alle Freunds der Bestrebungen zur Erhaltung heimatlicher Kultur die Ditte um Einsendung eines Betrages an die Giro - Sasse Aeichenau-6a., oder an jede Bank. Das Werk muß gelingen! Aufruf! 5An alle Lausitzers Genehmigt von der Kreishauptmannschaft Bautzen unter k*. 392H../28 am 15. 5. 28. Das schönste Gut des Menschen ist seine Heimat. Seine schönste Pflicht, ihr zu dienen mit Liebe und Opfermut. Lausitzer Landtzieuie! An Euch alle ergeht dieser Aufruf! Ihr mögt denken und fühlen wie Ihr wollt, eines habt Ihr alle gemeinsam: die Liebe zu Eurer Heimat, der Lausitz. Und wenn es um die Gemütswerte unseres heimatlichen Volkstums geht, dann müssen wir bedacht sein, unsere ganze eigene Kraft dafür einzusetzen. Unter den Männern, die es sich zur Lebensaufgabe werden ließen, die heiligen geistigen Güter unserer Heimat zu pflegen und zu hüten, befand sich bis vor kurzem einer, der in uneigennütziger, aufopfernder Weise seine ganze Kraft gewidmet hat: der Dichter ASiGettn KrieSriG. Vis zu seinem Tode am 8. Januar 1928 hat er uner müdlich für seine Heimat gearbeitet. Sein edler Charakter spiegelt sich in all seinen dramatischen Werken wieder, die längst zum Volksgut unserer Heimat geworden sind. Nicht nur uns Lausitzern selbst gereichen sie zur schönsten Freude und Erbauung, sondern sie sind auch berufen, das Augen merk anderer Gaue auf uns zu richten. Diesen wertvollen Schatz gilt es nnn auch nach dem Tode des Dichters zu er halten. Diese Aufgabe muß unser aller Pflicht sein. Wilhelm Friedrich schuf für die Heimat und für uns. Der größte Teil des Erlöses seiner Werke floß nachweis bar wohltätigen Zwecken zu. In vielen Orten gelangten seine Stücke zur Aufführung. Zum großen Teil wurden diese Aufführungen aber nur durch den eisernen Fleiß des Dichters möglich, der sich der ungeheuren Arbeit des Rollen schreibens unterziehen mußte, da nur wenige seiner Werke angesichts der schwierigen Zeitverhältnisse im Druck er scheinen konnten. Unser Ziel muß es daher sein, edles Volksgut zu er halten, indem wir für Heraussave aller Werke Wttyelrn Krredrietza Sorge tragen. Dies kann aber nur geschehen, wenn mög lichst weite Kreise dieses Unternehmen stützen. Bereits anläßlich des 60. Geburtstages Wilhelm Friedrichs am 3. April 1923 wurde ein Grundstock dafür gelegt. Weite Kreise beteiligten sich damals an einer Wilhelm-Friedrich- Spende, die dem Dichter zur Herausgabe seiner Werke überreicht wurde. Leider ist sie der unvorhergesehenen Geld entwertung zum Opfer gefallen. Nun gilt es, mit neuem Opfermut wieder ans Werk zu gehen. Dazu erbitten die Unterzeichneten die Mithilfe all der Freunde des Dichters, all derer, die für ihre Heimat ein kleines Opfer zu bringen in der Lage sind und all derer, die sich an den Schätzen unseres Volkstums erfreuen. Uneigennützig schuf der Dichter für seine Heimat. Lau sitzer! Zeigt Euch nun dessen würdig, was Wilhelm Fried rich Euch geschaffen und geschenkt hat. Wer sich an seiner Heimat erfreuen will, muß ihr auch ein Opfer bringen können und sei es nur ein kleines Scherflein! Sammel st eilen sind alle Girokassen und Spar kassen der Städte und Gemeinden im Bezirke der Kreis hauptmannschaft Bautzen, Hauptsammelstelle ist die Giro kasse Reichenau, Sa. der ArvettsaussWutz Ser ASilyelrn-Kriedrteh-GvenSe. Gesellschaft für Lausitzer Schrifttum, Sitz Bautzen Oskar Schwär Lusatia-Verband der Humboldt-, Gebirgs- und Fortbildungsvercine der Oberlausitz Prof. Dr. Weder Verlag und Schriftleitung „Oberlansitzer Heimatzeitung", Reichenau Otto Marx Hcimatspielschar „Thalia", Reichenau Julius Palme Kreis Oberlausitz Volksspielkunstgcmeinschast Arthur Löwner Für diese» Aufruf treten ein: Friedrich Richter, Kreishauptmann, Bautzen Hermann Kahmann, Amtshauptmann, Zittau Gustav Grünewald, Bürgermeister, Reichenau.