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liebte, liebte wie man nur einmal liebt, ohne Falsch, ohne Grübeln, ohne Begierde, immer nur von neuem dem seli gen Wunder hingegeben, daß für ihn alle Süßigkeit der Erde in der Liebe dieses schönen, hochgesinnten Mädchens beschlossen war. Er pries die glücklichen Umstände, die es ihm ermöglichten, Agnes oft und öfter zu treffen. In Heim lichkeit, vielleicht auch nur in halber Heimlichkeit, denn Do- nate und Jakob Birckner errieten gut genug, warum Agnes bisweilen mit Fieberröte auf den Wangen ihr Pferd be stieg und mutterseelenallein davonritt, sich die Umgegend zu besehen, wie sie vorgab. Stunden verrannen meist, ehe sie zurückkehrte. Dann war wohl das Pferd' müde, aber die Reiterin sprühlebendig. Der Kämmerer hatte viel zu viel wichtigere Geschäfte zu besorgen, als daß er auf die Sitten und Wege eines jungen Mädchens groß achten mochte. Aus seiner eigenen Ehrlichkeit heraus mißtraute er auch nicht gern jemand anderem. Donate hingegen, die sich wohl ihre Gedanken machte, scheute sich, der Freundin, die so verschieden von ihrem eigenen kindlichen und durchsichtig klaren Wesen war, auch nur mit einem Worte die Freiheit ihres Handelns einzuengen. Sie begriff Agnes nicht, aber wenn sie deren glückverschleierte Augen sah, betete sie nur für die Ge fährdete und schwieg still. Unter elterlicher Hut und Wach samkeit hätte das Mädchen gewiß nicht so eigenmächtig tun und lassen können, was ihr beliebte. (Fortsetzung folat.l De Sempfwette Von Oskar Klippel, Höllengrundwirt, Großschweidnitz An Kratschn soaßn wiedr amool, wie gewelmlich Simbts oabmd noan Feierobde, de Nubbr beisoamm und a boar fern Roochglubbe, die 'n Soal oagebutzt hoattn, weil 'n nächst» Dag dr Boall senn füllte. Zwee'e, dreie hoattn'ch de Pfeifm oagezund und do woar im dann Stoammdisch rimm a Quoalm und a Geruch (nu ja, weil doch a jedr anne ander Surte roochte), os wie im a Biwakfeuer. Doas merktn die abr goarne, denn se hoattn groade su an ufgeregtn Dischguhr iebr Bulledick, denn wie doas uff su an glenn Dürfe is, do gibbt's doch o a boar Richtungn und do macht die eene Seite moanckmool woas ne ganz raicht. Liebs Ewald und dr grüße Bratschneidr hoattn ZIegndischguhr, weil die minandr ban Ztegnzuchtvereine senn, und do wullte Ewald a dr nächst» Bersoammlung fierschloin, doaß unbedingt noa a neuer Book har mißte, denn ar hoatte 'n eenzgn an Dürfe, und kunnte alleene nemmieh oalls schoaffm. „Breng ock noa a hoalb Seidl, Emile!" ruffte Bratschneidr de Wirtn. Die woar drweile ban Ufm a bissl eigenickt und hoatte de Koatze uffm Schuhße. Se fuhr richtg zusoamm, wie se 's hurrte, und de Koatze machte an Soatz a de Stube. An Eckdische hin'n soaß a „Feiner" und schrieb a an Bichl rimm. 's muchte a Reesndr senn, dar iebrnachtn wullte. Ar doat'ch moanchmool an Kubbe kroatzn. Wie's aussoag, muchter ne goar vill verkooft hoann. An Stoammdische woar'sch noa a bissl labhoaftr gewurn. Durt woarn se uff a andr Dehma ge- kumm, 's doat'ch im de Wetterei drähn. (A unser Gegnd heeßt's ju gewehnlch, wenn ennr woas ne glei gleebm will: „Woas wull'mer wettn!") „Ich hoa frieher moanchn Dubbllitr ausgetrunkn, uff emool!" soite Bratschneider. „Nu, wenn's wettr nischt is!" meente Woinr-Wilhelm, „doaß dät'ch mich heute noa gedraun!" „Su sähgst Du groade aus!" redde Bratschneidr wiedr drzwischn. „Nu, doas wallt ch nu doch sahn!" koam Wilhelm wiedr, dar wullt'ch nu doch ne schmeitzn lussn, weil a nu eemool ge- gaggst hoatte: „Woas wull wer wettn!" Etz wurd's dann andern doch a bissl brenzlch zumute, weil's nu arnst wurd und weil's Wilhelm doch amende hätte der- mach» Kinn. Uff emool stoand dar Reesnde hin'n a dr Ecke uff und soite: „Meine Herren, wenn Sie gestatten, bezahle ich den Doppelliter Bier, falls Ihr Kollege es fertigbringt!" Die andern woarn nu irscht a bissl verduzzt, doaß'ch dar vurnahme Herr a dann Dischguhr relmengte, amende woar a goarne su grußoartg, os wie se duchtn. Na, se wurdn nu eens und Wilhelm füllte, wenn a's ne fertgbruchte, anne Runde gähn und a hoalb Seidl. Nu rufst» se de Emile, die woar drweile eigeschlofm und rutschte fern Stuhle, su woar'sche derschrockn. „Breng ock an Dubblliter!" De Emile wullt's bale ne gleebm, doaß woar doch schun lange nemmieh fiergekumm. Na, se bruchte o enn. Vill Blume hoatt se ne drufgemacht, weil se schunn lange kenn mieh eigeschankt hoatte. Liebs Ewald iebrnoahm 's Kommando und ba drei sullt's lusgiehn. Wilhelm stellt'ch nu schun immr a Bosidur, denn ban Sitzn bucht a's ne zu drmachn. Etze zahlte Liebs Ewald uff dreie und Wilhelm huhlte amool dichtg Odn. Drnoch fing a saumäßsch oa zu schlingn. Ar muchte a bissl zu fursch droa- gegangn sein, denn uff eemool ging's sächtr. 's Kragnkneppl druckt's'n immr wettr raus, 's Gesichte fing irscht oa ruht zu warn, drno wurd's bloh, de Oogn troatn immr wettr aus'n Kuppe raus und itz fing's o uff oalln beedn Seit» ban Maule rauszulofm. 's ging nemmieh; se soagn's oalle ei, und Wilhelm soatzte 'n Stiefel uffm Disch. Die andern lachtn nu aus halln Hoalse, abr senn woar goarne su zun mitlachn, ar kunnte de irschtn Minutn goarnischt soin, su hoatt's'n abgewirgt. Na, dar Reesnde, dar'ch nu drweile mit an Disch gesoatzt hoatte, bezoahlte dann Dubbllitr und Wilhelm mißte seine Runde und sei hoalb Seidl o gähn: 's doatn stehre fuchsn, abr ar kunnt'ch doch ne loappg machn lussn. Na, 's wurde abr glei a ander Dischguhr, dar Reesnde drzahlte oallerlee Witze und Schnaakn, wie doas bei dann Leutn immr su ieblch is. Uff eemool soag a de Koatze ba dr Emile, die schunn wiedr eigeschloofm woar, uffm Schuhße sitzen und ar meente: „Glauben Sie, meine Herren, daß die Katze eher Senf als Wurst frißt?" Doas diche Ding wullte doch nu meinerseem kennr gleebm und weil sich nu oalle een'g woarn, doaß abm ne meeglch wär (denn a boar huttn salbr Koatzn drheeme und do wußtn se's ganz genau), do meente Woinr-Wilhelm: „Wenn's wuhr is, ich gah anne Runde!" Ar wullt'ch dodrbei fer furtn mit räch». Dar Reesnde füllt o eene gähn, wenn's ne gloabbte, na und nu fühlte I ock noa a Stickt Wurscht, die hoatte dar abr glei eisteckn, dar muchte doas diche Ding uffte machn und do schien a glei an Ring eisteckn zu hoann, fer Kulbm. Na, dr Reesnde lähte nu a Stickt Wurscht a de Stube und drno noahm a ganz sachte de Koatze ba dr Emiln fern Schutze, doaß se ne ufwachn doat, und ging mit'r uffm Siems zu, woas a durt machte, kunntn de andern ne sahn, weil a drfiehr stoand, se hurtn ock woas glebbrn. Drno soatzt a de Koatze a de Stube, groade nabm de Wurscht. Aber sellt's ennr gleebm, de Koatze guckt de Wurscht goarne oa, nee se koam fix mit'n Kuppe rim und doat'ch ann Hindrdeele rim- leckn, wie de andern etz sahn kunntn, toatse toatsächlch Sempf frassn. Und doas toat o anne ganze Weile dauern, bis se reene woar, denn de Koatzn Kinn doch nischt Dreckges ann Fahle leid». Wie se fertg woar, machte se sich irscht iebr de Wurscht, drno hubbt se fix wiedr zur Emiln uffm Schuhh. Nu wurd abr a Debs und a Gelache und Wilhelm mißte abm schunn wiedr zu arr Runde harhahln, abr na, ar buchte, ich war'ch schunn amool kriegn. Se hoann noa lange beisoamm gesafsn, bis Wilhelm soite: „Nee, nu mutz'ch abr heem, ich will murne zu wenn Schwoagr as Buckbierfest," na und do machtn'ch oalle uf. 's hoatte drweile frisch geschneit und do woarn 'n andern Murgn lautr Zickzack- linchn fern Kratschn aus. A dar Richtung, wu Wilhelm gegangn woar, soahg enner moanchmaol a Manul an Schniehe. 'n andern Dag, 's woar Sunntg, noan Mittgassn soite Woinr-Wilhelm iebr seine Froe, de Bauline: „Zieht'ch ock oa! Etze gieh mer zu Ernste as Buckbier!" Die wullte nu bale ne mttgiehn, se meente, se mißt'ch ju mit'n schäm. Ar hoatte sich