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OberiarMee HsiAatzMurrg Är. 1s 252 hättr schun wieder runderklattern missn. Die Pfahre woarn fertg mit Frassn und Draßlersch Wilhelm sotz'sch uff'm Bucke zuraichte. Freedns-Bernharö spielte uff dr Ziehhar monika: „Muß i denn, muß i denn..." und mit „Hüh!" zugn de beedn Braun'n oah. Nu hoatte aber niemand uff doas Fasst Acht'che gegahn. Durch dann Ruck toats, weil's su uff'n Rand stoand, 's Jbergewichte noahm und flug wieder hin runderund groade uff'nStechhoahn, dodrbeiging d'r Hoahn uff und 's Bier lief uff de Stroaße. Etze wurd's Liebscher-Gustav gewoahre. Ar brillte glei und wullte fix fun Woine runderrutschen und 's Fasst ufyebn, dod'rbei ging's uff emol roa . . . tz und d'r Bodn fu der neu'n Hose woar fu hin bis afier ufgerissn. Anne Schraube hoatte a bissl viergestan'n und schun woar's Mallehr fert'g. Die andern hoatten ju vu dann Roatzerche nischt gehurrt, weil der Woin no a bissl roatterte. Uff dann Brills fu Gustave wurde nu oagehaln und ietze hieß, do wird's Fass! irscht ausgetrunkn eh mer fvahrn. D'r Kratschnwirt, barsch groade no gesahn hoatte, wie 's Fass! runderfiel, hoat's fix ufgehobn, und nu wurd's an Goartn geschoafft, wu a poar Tische und Stichle stonün. Nu hätt'r aber silln de Weibsn futtern hiern. „Ihr woard schun de Gurgl no ful kriegn" und lauter sigge diese Redn. 's nutzte aber nischt, se mistn ock wieder runderkraigln, denn die meestn worn schun runder. Draßlersch-Wilhelm schirgte 'n Woin wieder zericke und strängte de Pfahre aus. Freed'ns-Bernhard spielte a Ding uff d'r Ziehharmonika und a ar Weile woarsch, as wenn'se schun a d'r Gundlfoahrt warn. Aus 'n Dürfe woarn nu o de_ Rubber zusoammgeloofn und macht'« ihre Glussn. Liebscher-Gustav woar derweile stillschweigend öurch's Haus a de Kiche gegangn. Ar hoatte de Hände uff'm Rückn, wie su a Rentchee, weil sunst doas Looch zu sahn woar. Nu rette a mit d'r Bertha, doas woar's Dienstmaidl, ob's» ne kennte doas Looch fix a bissl zuziehn, eh's seine Froe sitt. Die fing irscht Halle o zu lachn, aber d'rno erkannt'se de Sachloge und meente, ar sellt'se hieb'm an Vereinszimmer ausziehn. Doas Ausziehn ging schrecklch geschwind, und ar ging o d'rno no fix zwee Diern weiter, nab'm Vereinszim mer. Wenn a hätte de Pflaum'nschissl dogehoht, hätt a se ufgesummt. De Bertha doat derweile su gutt, wie's ging, dann Hosnbodn zusoammziehn. Wie Gustav wieder koam, macht'se groade 'n letztn Stich. Wie se fert'g woar und wullte wieder a de Kiche giehn, wurde de Diere ufgemacht und vur dann beedn stond de Hermine. Se hoatte ihrn Moan schun ieberoall gesucht und wie se bau Vereinszim mer verbeiging, hurt'sen redn. Zuirscht kunntn oalle dreie nischt soin. 's woar aber o a Bild, wenn enner Gustave an Underziehhosen und de Suntchhosn a d'r Hand stiehn soag, do kunnte enner oallerlee denkn. De Bertha macht fix zur hindern Diere raus und de Hermine fing nu, wie se a boarmool Luft geschnoappt hoatte, wie a Ruhrsperlch oa zu schnaffern. Doas wern ja schiene Sachn, woas se do d'rlabm miste, und se hätt'ch schun lange su woas gebucht, deswaign wär a immer su lange a d'r Singstunde. Gustav wullte Ufklärung schoaffn, ar koam aber ne zu Wurte. D'r Kratschnwirt, dar groade a Fassl aus'n Kaller huln wullte, hurrte dann Radau und koam sahn, woas eegntlich lus wär. Ar wurde goar ne gescheut aus dann Bilde, weil Gustav immer noa de Suntchhosn a d'r Hand hoatte. Wie a aber de Hermine su watern hurrte, machte a sich wieder raus. Die soite no woas waign scheedn lussn und ne mitfoahrn und wenn a wird heemkumm, ö'rnoo woarsche raus zum Luche. Gustav woar wie bedep pert. Ar zug'ch nu sei Zeug wieder oa und ging raus an Goartn zu dann andern. Durt woar derweile Labm gewurdn, denn a Road- foahrerverein woar gekumm vu an Nubberdurfe und do woarn vill d'rbei, die v vu dann Sängerklubbe weche kanntn. Wie se Gustave kumm'n soagn, fing'se oa zu stichln, denn de Bertha hoatte schun su hoalb derzahlt, woas lus- gewast woar. Nu, 's wurde a grüß Gelächter draus und d'rno stacktn de Roadfoahrer a Fassl Bier oa und lottn 'n Sängerklubb d'rzu ei, die hoattn ihrsch derweile leer. Draß lersch-Wilhelm hoatte senn Woin derweile heemgefoahrn, denn ar soag, doaß aus dar Fuhre heute eemol nischt warn wird. Die Weibsn hoann erschrecklch geschimpft und se selltn ock namol wieder mit ar Birknfuhre kumm. An spät« Nommittge koam a Gewitter und 's fing o oa zu rain. Do woarn'se oalle früh, üoaß'se ne gefoahrn woarn. De Männer bliebm no lange beisoamm an Kratschn und wie Gustav heemging, mißte ar ticht'g zieln, wenn a wullte uff d'r mittlsten Stroaße bleibn. Ar hoat o lange gloabbern missn, eh de Hermine ufmachn toat. Rädn toat se kee Wurt mieh. Wie Gustav eigeschloofn woar, ließ'ersch keene Ruhe mich. Se machte Licht und soag nooch, ob doas mit dar Hosnflickerei uff Wuhrheet beruhte. Irscht wie'ses gesahn hoatte, goab'se sich zufrieden und kunnte eischloosn. Aber doas hoat'se sich viergenumm'n, Birknfuhre macht'se keene mieh mitte. Aus dem Spremberger Archiv Ein sächsisches Militär-Abgangszeugnis aus dem Jahre 1808 Sr. König!. Majestät von Sachsen, bestallter Major von der Infanterie und üermaliger Kommandant des Depots- Mannschaftstheils des Infanterie-Regiments von Cerrini, Ich Günther von Vünau füge hiermit zu wissen, daß Vorzeiger dieses, Gottfried Lehmann, gebürtig von Reichenau bei Reichenbuch, ohne Profession, so beweibt und drei Kinder hat, 42 Jahre alt, in allem 24 Jahre wirklich, mit Inbegriff dreier Jahre aber, 1794, 1806 und 1807, in welchen er Feldzügen bei gewohnt hat, und welche ihm nach Allerhöchsten Vorschrif ten doppelt anzurechnen sind, 27 Jahre unter dem meinem - Kommando dermalen allergnädigst anvertrauten Jnfan- I terie-Regimente und des Kapitain Karl Friedrich Anton von Nostiz, 2. Grenadier-Kompagnie, als Grenadier gedient, und diese ganze Zeit über sich sowohl auf Zug und Wachten im Lande und Felde bei vorstellenden Scharmützeln, ordent lichen Bataillen und Belagerungen, als auch in allen ande ren anbefohlenen Herrendiensten dergestalt ehrlich, recht schaffen und tapfer erwiesen, daß Ich und die Mir ihm ober vorgesetzten Offiziers ein sattsames Vergnügen und Wohl gefallen darüber zu bezeigen Ursach gehabt und selbigen noch länger im.Regiment zum Dienst wissen und behalten mögen. Weilen er aber wegen Entkräftung des ganzen Körpers von öfters gehabten Krankheiten und Mangel des Athems zu ferneren Kriegsdiensten gänzlich untüchtig und deshalb bei dermalig gehaltenen Revision zur Erhaltung der Pension ausgesetzet worden. Ich habe ihm hierdurch seinen Abschied erteilen wollen, und wird derselbe obgenanter Ursachen willen hiermit an die König!. Sächsische Jnvalidenkommission rekomman- diret. Es gelanget demnach an alle hohe und niedere Milttair- und Ctvilbediente, auch Jedermann, dem dies vorgezeiget wird, mein resp. Dienst und freundliches Er suchen, obgedachten Grenadier Gottfried Lehmann nicht nur aller Orten sicher und ungehindert passieren, son dern ihm auch seines löblichen Wohlverhaltens wegen allen geneigten Willen und Aufnahme angedeihen zu lassen. Jn- maßen solches bei vorfallender Gelegenheit nach Standes- gebühr zu erwiedern ich so bereit als willig bin. Urkundlich habe ich diesen Abschied eigenhändig unter schrieben und sowohl mit dem Regimentssiegel als auch mit meinem vorgedruckten Petschaft authortstert. So geschehen im dermaligen Garnisonsquartier