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'n Seifert-Schneider an grußn Bvgn gmacht, weil darn virkoam wie a groilcher Hexenmeester, do ging an ötz ganz gtrust entgegn ond grißtch mitn. Aber 's woar abn no ne »aller Tag Oabnd. 's woar o an woarmn Maiobnd, ern su a Tag a acht no Pfingstn, do troaf dr Seifert-Schneider onsn Sailger- Emil amo wieder, 's woar draußn oa dr Bargwies. Dr Schneider koam vo Bihmn riber ond wollt heemgiehn. Ond heem wollt Emil oh. Do hoattn se also en Wajg zoamm. Dr Schneider aber konntchs ne verbeißn. A muß wie der mit sen Dischkur vo jesmo oafang. Emil meent, ihn kennt a nenne iürschlch machn. A hätt ötz senn Jong. Oalls anner kennt sein, wies well. Dr Schneider zug an ganz derbarndliche Schnut ond soit wie enner, dann zwoar de ganze Walt sehr leed tutt, aber dard oh weeß, doß ar err ne halfn koan: „Jeija, Dei Jong, Dei Jong! Nu ös ömmer schlömmer gwurn, ömmer, ömmer iblarger." Emil wurd nu fuchtg und bliäkt, woas doas heeßn sell. Dr Schneider quarglt nur mit mitleidger Stömm: „Denk Dr vü o! Du host nu an Jong kriggt, doas heeßt Dein Fran. Dein Frau ös aber doach aber de Schwieger mutter vo denn Vvater. Wetzt doas no?" Emil knorrt verbust: „Freich weeß'chs. 's ös mer ju a Juhr lang dorchn Schadl gang." „Nu sisst," meent dr Schneider weiter, „de Schwieger mutter vu denn Voater ös doach aber Dein Grußmotter. Doas koan ne annersch sein. Nu denkter ock oa, Du Löst mit denner Grußmotter verheiroat." Emil worgt ond worgt, bis as nonner hoat. Dann» aber logs'n su schwiär en Magn, doß a schonn merkt, do wiär a wieder an Weil zo verdaun hoan. A wollt'chs aber ne su merken lossn ond bliäkt witnd: „Woas hottn doas mit men Sühn zo tun?" „Doas kömmt no," soit dr Schneider. „Du denkst, Du host an Sühn. Aber 's ös goarne oa dann. Also Dein Frau Hot an Sühn. Nu ös aber Dein Frau doach sogleich Dein Grußmotter. Dr Sühn vo dr Grußmotter ös aber dei Voa ter. Also ös Dei Sühn Dei Voater." Emil macht an lang Schriet, oas wenn a üervohn- laufen well, aber dr Schneider hieltn zortck. „Woart ock! 's kömmt no besser. Dei Sühn ös Dei Voater. War aber Dei Voater ös, muß oh dr Grußvoater vo denn Sühn sein. Also ös Dei Sühn sei eegner Grutz- voater." Länger hillts dr Emil ne aus,' a ritz'ch lus ond stürzt heem. Aber sei Koop hoatt ötz kenn Omsnhaufen mte ench, 's woar miher a Pochwerk. Ond derhult hoat a'ch nemie dervohn. Ver a Wochn a sechsn hoan sen no Grußschweinz gschoaft. 's ging nemie mitn. A woar direkt iürschlch. 's mnßt'ch woas of de Sprach gliät hoan, denn a kannt ock no a pvar Wiärter wie Grußmotter, Schwiegertoachter, Schwiegermotter ond su weiter. Wollt a an Rechn hoan, do brüllt a: „Gatt de Schwiegertoachter har!" Sollt dr Fleescher a Kalbl schlacht», soit a: „Dort dar schwvarz- scheckche Grußvoater wörd gschlacht." Doß doas ne su wei ter giehn könnt, woar doach zo sahn. Octz ös a ju derweil gutt ufghoabn. Amend wörds oh namo mietn. Vurlüufg sitts ju ne groad dernoch aus, denn a sötzt ock ömmer do ond singt ferch hie: „Wie dr Grußvoater de Grußmotter nvahm." Bad Jonsdorf, ein vergessenes Schmuckstück Seit der Fertigstellung des im Jahre 1880 begonnenen Baues unserer Kleinbahn nach Oybin und Jonsdorf ist mancher früher sehr beliebte Ausflugsort, mancher land schaftlich schöne Punkt, der nicht in unmittelbarer Nähe der beiden südlichen Endstationen liegt, bei Einheimischen und Fremden stark ins Hintertreffen geraten. Zu den in dieser Hinsicht ungerechtfertigtermaßen vernachlässigten Teilen der Umgebung von Zittau gehört namentlich der dem Bahnhof Bertsdorf nächstgelegene Teil von Jonsdorf, der von der Haltestelle Bad Jonsdorf aus am nächsten zu er reichen ist. Die Haltestelle hat ihren Namen von einer Kaltwasserheilanstalt erhalten, die lange Zeit in diesem Ortsteil bestanden hat, aber seit geraumer Zeit einge gangen ist. Der hauptsächlichste Vorzug dieses auch in landschaft licher Hinsicht sehr begünstigten Ortsteils ist in der wohl tätigen Ruhe begründet, die dem Erholungsbedürftigen den Aufenthalt so außerordentlich angenehm macht. Er wird von dem geräuschvollen Durchgangsverkehr nicht be rührt,- insbesondere vermißt man gern die lärmenden Schulklassen, die zur Sommerszeit das Verweilen auf den bevorzugten Punkten unseres Gebirges oft zu einem sehr problematischen Genuß machen. Und doch besitzt diese Gegend in besonderem Maße alle Vorzüge, die der Natur freund in erster Linie schätzt. In unmittelbarer Nähe fin den wir herrlichen Wald, der sich von den Nvnnenschäden am vollkommensten erholt hat und auf gut gepflegten Wegen überall zugänglich ist. Der Gebirgsverein zu Jons dorf, ein zuverlässiges Mitglied des Verbandes Lusatia, leistet hier tüchtige Arbeit auch insofern, als er die Sauber haltung der Wege und zahlreichen lauschigen Ruheplätze als wichtiges Kapitel seiner Unterhaltungspflicht aner kennt und auch durchführt. Lohnende Aüsflugsgelegenheiten gibt es in Menge. Alle von den Massen begünstigten Punkte der Zittauer Berge sind bequem zu erreichen,- für manchen beträchtlich wertvoller sind aber verschiedene Spaziergänge, auf denen man seinen Nerven eine Wohltat erweisen kann. Ein Idyll für sich ist der H u n g e r b r u n n e n, der bekannt lich im Sagenschatz der Oberlausitz eine nicht unbeträcht liche Rolle spielt. Er ist die Quelle eines Bächleins, ein entzückendes Fleckchen Erde, unweit der Leipaer Straße, das sich durch paradiesische Ruhe auszeichnet. Der Quell, ein köstlich klares und frisches Wasser, ist ein echtes Kind der Berge. Angenehme Ruhebänke unter schattigem Laub dach laden zum Träumen und feierlichem Vergessen des Alltags ein. Beiläufig bemerkt, ist der Platz u. a. mit Edelkastanie (Castanea vescaj bepflanzt. Aber auch sonst finden wir überall herrliche, unverfälschte Natur, Schönes, auf dem das Auge mit Vergnügen weilt. Die Luft ist balsamisch und durch keinerlei industriellen Abgase beein trächtigt. Der früher hier, aber auch in Nieder-Oybin, Waltersdorf und anderwärts so unangenehm empfundene Chlorgeruch von den Bleichereien ist dank der Fortschritte der Technik längst nicht mehr zu spüren. Infolgedessen hat auch der Ortsteil Hänischmühe als Stätte der Erholung außerordentlich gewonnen. Den hygienischen Wert der Ortslage weiß der Süülausitzer Krankenkassenverband sehr wohl zu schätzen, der hier ein Erholungsheim errichtet hat. Eine Beeinträchtigung der übrigen Kurgäste kommt aber nicht in Frage, da die Luft sich in allererster Linie für Herz- und Nervenkranke eignet. Die beiden Gaststätten des Ortsteils, das „Bad" und der „weiße Stein", sind in jeder Hinsicht zu empfehlen- die Verpflegung ist gut und angemessen. Aber der Sommer frischler und Erholungsbedürftige findet auch sonst allent halben angenehmes Unterkommen. Nebenbei bemerkt, breitet sich vom Garten des „weißen Stein" aus ein wun dervoller Blick auf einen Teil des Zitatuer Talkessels mit Bertsdorf, Schülerbruch, Herwigsöorf, Oberseifersdorf und den abschließenden Bergen wie Breiteberg, Sonnenhübel usw., ein höchst malerisches Bild! Zum Schluffe sei noch eine Anzahl von Zugangswegen erwähnt, die den frohen Fußwanderer ohne Autobelästi gung durch prächtige Waldbestünde nach Bad Jonsdorf und Hänischmühe führen: 1. Vom Bahnhof Bertsdorf aus kann man den so genannten Brächelweg benutzen, der den schon erwähnten