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GderlauflherHelmatzeltung N6 Ne. Von Lausitzer Rittern Als etwa um die erste Jahrtausendwende die nach Osten »vrdringenden Germanen die damaligen Bewohner der Lausitz, die slawischen Lnsitzer und Milzener, unterworfen hatten, galt es für die neuen Herren, den Besitz zu sichern. Die Markgrafen zu Meißen, als Verwalter der neuen Ge biete, riefen Ritter aus dem deutschen Westen zum Schutze des Landes herbei. Feste Burgen wurden errichtet, in deren Nähe sich dann deutsche Bauern und Handwerker ansiedelten. Stolze Schlösser sind es einst gewesen, fest gebaut. Groß war die Zahl) überall noch auf den Bergen der Lausitz und auch des benachbarten Böhmens findet man die Spuren. Es ist freilich schon lange her, daß in den Hallen und auf den Höfen frisches Leben herrschte. Jahrhunderte sind darob ins Land gegangen, und manch Wissenswertes ging in die ser Zeit verloren. Von den Taten der lausitzer Ritter, die zur Zerstörung der Burgen durch die geschädigten Sechs städte führten, ist wohl noch manches bekannt, doch werden sic zur Blütezeit des Rittertums auch Besseres getan haben, als Warenzüge zu überfallen und Vieh zu rauben. Wohl sind uns Berichte über markante lausitzer Heldengestalten, wie sie Goethe im „Götz von Berlichingen" so trefflich dar stellt, nicht überliefert worden. Aber doch weiß die Ge schichte von der Tapferkeit der lausitzer Ritter aus der Zeit der Hohenstaufen zu berichten. Im „Titurel" Wolframs von Eschenbach heißt es: „Aus Lucesttze, der Starke, Der kamen die wol wessen Was do hieß ritterliche That, die starke." Auch der österreichische Reimchronist Jansen Enkel be singt die ritterlichen Taten der Budissiner Krieger, die 1245 ihrem Nönige zu Hilfe eilten: „Da cham die von Budissin Und wern es Ritter von dem rein gemeßen, ez wär genug. Sie waren peheud und klug, Die freuten sich ir manheit Des warn sie gar onverzeit." Wenn das lausitzer Rittertum nicht gleich hohe Bedeu tung wie etwa am Rhein oder in Süddeutschland erlangte, so spricht wohl der Umstand mit, daß es wesentlich jünger war. Mit dem Emporblühen der Städte war es ja auch mit der Romantik des Ritterlebens vorbei. Durch den mächtig anwachsenden Handel entwickelten sich die Städte zu ungeahnter Größe und Macht. Auf den Schutz und die Hilfe der Ritter waren sie nicht mehr angewiesen. Damit war aber der Daseinszweck des Rittertums hinfällig ge worden. Die weitere Entwicklung in der Lausitz war die gleiche wie auch anderwärts. Das Raubritterunwesen machte sich breit, bis dann die Sechsstädte die Raubnester zerstörten. Und dieses Werk wurde gründlich getan, leider zu gründ lich. Denn wenn heute der Geschichtsfrennd in den Trüm mern steht, dann kann er sich nur noch sehr schwer, meist überhaupt nicht mehr eine Vorstellung von der Größe und Gestaltung der Burg machen. — Und doch ist es von so eigenem Reiz, sich in jene alte, galante Zeit, wie sie die Blütezeit des Rittertums gewesen ist, hineinzntränmen. — Im Geiste sieht man die hohen Gebäude mit den dicken, grauen Mauern und den kleinen Fenstern, die Türme und Erker und die spitzen Dächer, über den klaffenden Fels spalt führt die Zugbrücke tu den geräumigen Hof. In Win dungen zieht sich die Straße den Berg hinauf, belebt von Rittern und Knappen, die von fröhlicher Jagd hcimkehren, freudig empfangen von Burgjungfrauen in schmucken Ge wändern mit schlanker Taille und bauschigen Ärmeln. Und dann die Mannen beim perlenden Wein und beim Lanten- , spiele im Rittersaal. — Die Zeit ist dahin. Das Spiel ist verklungen und die ! Hallen sind zerborsten. Auf den Höfen wuchert Gestrüpp. Der Wind stretcht an den kahlen Wänden lang, und durch die leeren Fenster lacht die Sonne. — Frei war das Leben jener Menschen auf stolzer Bergeshöh', mitten im Waldes rauschen. A. W., Z. Nachrichten aus dem Sachjenlande Oybin, 21. Mai. Die er st en künstlerischen Weg weiser hat der Gebirgsverein Oybin mit Hain am 19. Mai in Oybin aufgestellt. An der Bürgerallee steht auf hohem Standpfahl ein Halberhabenes Holzbild eines jungen Wanderers, dessen ausgestreckter rechter Arm nach dem Hochwald weist. Originell ist auch ein Holzstandbild eines Rodlers, der nach der Rodelbahn zeigt. Ein Kabinettstück der Holzbildhauerkunst ist das in der Nähe des Hausgrund teiches aufgestellte Weiserbild eines alten Cölestinermön- ches. Der Gebirgsverein hat die Beschaffung zweier weite rer Weiser, eines knienden Ritters für die Begehung der Ritterschlucht und einer Hexe zur Wegweisung nach dem Töpfer, beschlossen. Die Wegweiser hat die staatliche Schnitzerschule in Bad Warmbrunn nach den Absichten des Gebirgsvereins ausgeführt) die Beschaffung verdankt der Gebirgsverein Oybin mit Hain den Geldspenden seiner in Olbersdorf und Zittau wohnenden Mitglieöerjubilare. Nach Möglichkeit soll auf dem angefangenen Wege fortgeschrit ten werden. Die Wegweiser werden dem besonderen Schutze und der Aufmerksamkeit der Besucher Oybins empfohlen. Die Vaukvlvnne des Gebirgsvereins hat am 19. Mai die beschafften neuen Ruhebänke am Korseltwege aufgestellt. Sie MMkeluvMe M die JelsenWt von WsMs. 3u beziehen durch unser» Verlag sowie jede Buchhandlung. Preis —.50 RM. kür cüe Pking5trske sollte eine Nomens Ilm ^Vegfiegleiter sein! Zie tislt Itinen die Erinnerung sn frolie Ztunden lebendig fest. Z^eine besonders preiswerten -Modelle stellen ein Ouslitütserreugnis gediegenster Art dnr. Zperinl- ^plsnat 1: üeckerbalAen NK. 2L.- Doppel-^nestigmat 1:6,3 Doppelter HusruA, mit klsümensuetier Nk. 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