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Entaschungsanlage des Großkraftwerks Hirschfelde. Landschaftliche Schönheiten des Laubaner tzohwaldes Die meisten Hohwaldbesucher folgen der breiten Straße, die in fast südlicher Richtung die dichte Waldung durchquert oder sie biegen auf einem kürzeren Waldgauge scharf links nach Berzdorf oder Holzkirch, oder scharf rechts über die Sieben-Berge nach Lichtenau hin ab. Wer sich die Mühe macht, weiterhin nach links und nach rechts in die grüne Waldwildnis abzubiegen, der entdeckt landschaftliche Schönheiten ganz besonderer Art. Wir wollen vom Roten Häuschen, in dessen Umgebung man ganz gut das alte Märchen „Hänsel und Gretel" abspielen lassen könnte, die Straße hinter uns lassend, einmal nach links aufwärts wandern. Der langrückige Ausläufer des Bnchberges bil det hier die Wasserscheide zwischen dem Altlaubanbach und den Rinnsalen, die zum oberen Queis hin abfließen. Die höchste Kuppe dieser Wasserscheide, mit einem entzückenden Ausblick nach dem Jser- und Riesengebirge hat poesievolle Heimatsbenennung mit dem Namen: „F ü r st e n b l i ck" belegt. Bis zum Boberkatzbachgebirgc schweift der spähende Blick in die Ferne, während er in unmittelbarer Fußuähe durch die rotdachigen Oueisdörfer und nach links hin durch das Gebirgsmassiv des Jser- und Riesengebirges begrenzt wird. Besonders im zeitigen Frühjahre bilden die grünen Fluren des Oueistales einen krassen Gegensatz gegen die noch mit Neuschnee bedeckten Gipfel. — Der Buchberg au sich ist mit einem Bestände Jahrzehnte alter Buchen und den au ihrem Fuße wachsenden Pflanzenseltenheiteu eine Hohchaldschönheit, an der der Heimatfreund nicht vor übergehen wird, ohne sie gebührend zn bewundern. Wer in der flirrenden Hitze eines Sommernachmittags allein unter dem grünen Blätterdach der Buchbergbucheu lagert, der kann neben dem Pochen seines Herzens noch das Pochen eines insektcnsuchendcn Spechtes hören. Dumps hallen die harten Schnabelschläge durch den schweigenden Wald. Sie verstummen, wenn aus dem nahen Basaltsteiu- brnch die harten kanonenähnlichen Sprengschüsse erschrck- kend herüberöonnern. Der Buchberg im Ra uh fr ost ist ein Schönheitsideal, daß sich schwer beschreiben läßt. Ob so viel glänzend-flimmerud im Lichte eines Wintertages auflenchtender Naturschönheit versagen die schildernden Worte. - Nechtwinkelig die Hvhwaldstraße guercnde Wald pfade führen uns vom Buchberge zn den sieben Ber gen der Lichtenaner Hohwaldseite. Hier lagert der blaue Stein, umgeben von grünen Farnkrautwedeln und rie selnden Waldwassern, die der Hohwaldbach sammelnd zur Lichtenaner Seite in den Altlanbanbach leitet. Dämmern des Waldduukcl lagert ans dem grauen Movsteppich, ans dem der steinerne Urwaldriese eckig und zackig aufsteigt. Was mag er alles erlebt und gesehen haben? — Draußen im blendenden Sonnenlicht blühen ans grünenden fein grasigen Waldwiesen hohe Stauden: rotflackernde Weidenröschen, gelbe Goldruten, kugelige Walddistelu, grasen Rehe, wuchern vielfarbige Waldblumen, huscht, kriecht, krabbelt und fliegt allerlei Getier, das der Sommer geboren. „Licht, Liebe, Leben!" Auf grasiger» Walüpfade, deu im zeitigen Frühjahr die abführenden Holzfuhren tiefrinnig zerrissen, wandern wir weiter, nm auf die von der Hauptstraße rechts abführende alte Hvh waldstraße zu gelangen. Ahornbesetzt führt sie in der Richtung nach Linda weiter. Auf ihr pilgern die Pilzsamm ler, die Krüuterfrauen und die Holzsucher und Zapfen sammler zu ihren Suchplätzen. Leicht ziehen sie hinaus! Beschwert kehren sie heim! Der Hvhwald teilt seine Gaben gebefreudig an alle aus. Gute Augen muß man haben, nm zwischen dem gelbbraunen Bnchenlaube des Buchberges den aromatischen Waldmeister, aus den dichten Fichten schonungen die dicksüßigen Steinpilze, zwischen den schlan genähnlichen Fichtenwurzelu die braunen Maronen, vom sonnenübergleißten Waldhange die roten Him- und Erd beeren zu pflücken, oder zwischen Farnkraut und Wald moos die Blaubeeren kannenweise zu sammeln. Mitten