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Die Küchenineisterfrage und die WestlauM Bon Dr. Gustav Sommerfeldt je mit dem Gebiet der heutigen Stadt Großröhrsdorf weit gegen Dresden hin vorspringende Oberlausitz hat es im 14. und 15. Jahrhundert mehrfach mit der drei Sterne im Wappenschild führenden Familie von Küchenmeister zu tun. Es gab dies seinerzeit dem Dresdner Medizinalrat Friedrich Küchenmeister Anlaß, sich im „Neuen Lausitzischcn Magazin" 52, 1876 Seite 207—300, mit der Genealogie dieser Familie zu beschäftigen. In dem bekanntlich früher schon zu Bedeutung gelangten Radeberg freilich, das, wie A. Meiche erwies, seinen Namen von den Rädern des ehemals dort be triebenen Bergwerks hat, treten 1357 die Herren Truchseß von Burne als Gebieter und markgräflich meißnisch-thüringische Lehnsinhaber auf, seit 1380 dann Seyfrid von Schönfeldt, der wohl der Lokator des noch heute nach ihm bezeichneten Kirch dorfs Seifersdorf gewesen ist, und in „Grozcn-Rudigersdors", Bretnig, Hauswalde, Pulsnitz, halb Vollung usw. gebot um 1350 Hermann von Golsin (Golfen), der einem Seitenzweig der Burggrafen von Wettin angehört. Aber in den südwärts gelegenen Ortschaften, z. B. Wallroda und Großerkmannsdorf, sind um dieselbe Zeit die von Küchenmeister anzutreffen. Es waren die Brüder Nikolaus, Tschaslaus und Johann von Küchenmeister, denen der Markgraf Friedrich der Strenge (-ß 26. Mai 1380) die dort ihm zustehenden Einkünfte und Zölle in solcher Weise verschrieben hatte, daß jene Brüder von den markgräflichen Vögten in der Ausübung ihrer Gerecht same nicht gestört werden sollten. Eine Anzahl archivalischer Einzelurkunden im Hauptstaatsarchiv zu Dresden, daneben auch das die Jahre 1349 und 1350 umfassende Lehenbuch jenes Markgrafen, das 1903 zu Leipzig im Druck veröffentlicht wurde, erläutern den Sachverhalt. Als Nachkomme eines Konrad von Küchenmeister, der um 1330 einen Weinberg in Kötzschenbroda besaß, wird Nikolaus von Küchenmeister genannt. Er wird schon 1355 als Ritter bezeichnet und ist Oheim des Bischofs von Meißen, Johann von Isenberg (1342—1370), hatte über haupt bedeutendere Beziehungen als die andern Angehörigen seines Geschlechts, das in Sachsen noch im Laufe des 15. Jahr hunderts ausstarb. Als letzter wird ein auf Luchau ansässiger Hermann von Küchenmeister zum Jahr 1492 genannt (Kl. von Hausen, Die Basallengeschlechter der Markgrafen von Meißen, Berlin 1892, Seite 228). Die maßgebliche Stellung im Rödcr- tal verloren sie viel früher schon, denn 1414 läßt Markgraf Friedrich der jüngere die Einkünfte auf Schloß Radeberg, Vorwerk Radeberg und Dorf Kleinwolmsdorf durch den Rade berger Bogt, Johann Flachs, direkt ohne Zwischeninstanz wieder einziehen. Wie Friedrich Küchenmeister mit Recht vermutet, waren die Ansprüche des Ritters Nikolaus schon 1360 nicht ganz einwandfrei: er mußte sich am I. September 1360 zu einem auf Pergament niedergeschriebenen und mit einem Hängesiegel aus Wachs versehenen Revers (Hauptstaatsarchiv zu Dresden, Originalurkunden, Nr. 3610) bequemen, worin er erklärt, daß „seine und seiner Güter Befreiung von der Gerichtsbarkeit der Vögte" stets widerruflich sei. Und, obgleich er in dem Revers als auf Wolferamsdorf gesessen sich bezeichnet, hat er doch Schorndorf als Ausstellungsort angegeben, worunter das spätere Oberschaar im Amte Freiberg zu verstehen ist, und benutzte als Siegel das seines dortigen Gutsnachbars Heinrich von Maltitz, der auf dem zwischen Freiberg und Nossen befindlichen Bieber stein als Erbe seines Vaters um 1360 auftritt. Fr. Küchen meister hat Seite 240 den Ort des Datums ungenau als Scharnsdorf angegeben, und die Vögte als „veite" statt „voite" aufgeführt. Unrichtig druckt er am Schluß in Bezug auf das Siegel: „hie mir nicht enthalte". Es muß heißen „die mir nicht enthalte" (die bei, der Siegelring war verlegt). Daß Nikolaus verarmt war, braucht nicht angenommen zu werden, nur glitten die von Küchenmeister aus dem Rödertal gar bald, unter Wahrung jedoch des Besitzstandes in Kötzschenbroda, in andere Gegenden hinüber. So kaufte ein Johann von Küchen meister, indem er auf Pickaw (Pichau) ansässig erscheint, am 10. November 1428 für 100 Ungarische Gulden und 10 Schock Groschen vom Stift Meißen die Stadtmühle und Galgenmühle zu Bischofswerda samt dem Platz der ehemaligen Walkmühle (K. W. Mittag, Chronik der Stadt Bischofswerde, Bischofs werda 1861, Seite 88). Das Wappen der drei Sterne (2:1) führte auch der Hoch meister des Deutschritterordens in Preußen, Michael Kiichmeister von Sternberg ich 20. Dezember 1424), der zur Zeit des Nie dergangs des Ordens dort 1413 der Nachfolger des durch seine mannhafte Verteidigung des Hauptschlosses Marienburg gegen die Polen im Jahre 1410 bekannt gewordenen Heinrich Reuß von Plauen war. Der preußische Zweig des Geschlechts hat auf Reinswein, Borken und anderen Gütern auch längere Zeit noch weitergeblüht. Daß unter dem Wolferamsdorf des Reverses von 1360 Langenwolmsdorf bei Stolpen zu verstehen sei, scheint nicht angänglich. Die Herausgeber des genannten Lehcnbuches Mark graf Friedrich des Strengen wenigstens haben eine bezügliche Vermutung Friedrich Küchenmeisters abgelehnt. Ein Flurname Cuchenmeister, der am Taubenberg bei Wallroda auftritt, geht nicht auf die von Küchenmeister zurück, sondern auf Georg Ernst von Döhlau (1° 30. April 1683), der auf Kleinwolmsdorf an sässig war und das Amt eines Kammerjunkers, später des Oberküchenmeisters am kurfürstlichen Hose zu Dresden inne- hatte. (G. Sommerfeldt, Wesenitz-Skizzen. Dresden, Verlag von Karl Adler, 1926. Seite 15, 23 und 34.) And wieder 8M der Lenz die Heimat wach Non Hslsns Hslbig-Tränkner Wenn still dis Nebel um dis Heimat steigen, Lin Wolksnhssr wild um die Felsen fegt, Wenn tropfenschwer sich alle Äste neigen, Drin sich des Lebens süsser Saft bewegt. Dann lsnzt's im Tal, und aus verborgnen Schrunden Schäumt srühlingstoll geschmolzne Wintsrpracht, An jedem Daum, an allen Duschen künden Dorwitzge Voten eine neue Macht. And wer es fühlt, wenn um die Heimat toben Dia Stürme, die sonst nie so wild im Jahr, Der hebt die Deust und schaut befreit nach oben. And lässt sich jauchzend Wehn um Stirn und Haar. G Heimat, eins lass mich von dir ompfahsn, Wenn sonst, dir fern, das Leben mich umbraust, Halt mich gefangen bei des Lenzes Nahen, Dass mir dein Sturmwind um dis Locken saust. Dann will ich wieder stumm dis Stirne beugen, Arbeitgewohnt auch unter fremdem Dach; Dars ich nun einmal jubelnd es bezeugen: „And wieder küsst der Len; dis Heimat wachl" Der Star als Dorpssiser des Frühlings Hoch im Lindsnbaum, überm Gartsnzaun, sitzt der erste Star und pfeift sein Lied! And die Sonne lacht, und der Len; erwacht, And im Hag der erste Hasel blüht! Selten erlebt der Star bei seiner Wiederkehr von der Divisra des Mittslmesrs solch herrlich schöne Frühlingstage, wie sie obsn- stehsnd der Dichter schildert. Gst gerät er bei seiner Ankunft in der alten Heimat in winterliches Schneegestöber oder in den kalten Degen grauer Frosttage. Doch den munteren Burschen, der aus den Spitzen altersgrauer Linden- oder hochspitzigsr Pappelbäums sitzt, stört dies ganz und gar nicht. Lr ist und bleibt auch im weissen Flocksngestöber der muntere, heitere, frische und fröhliche Optimist. Sein kleines Dogslherz hofft auf bessere Tags, aus Lsrchenwirbel,