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Wort nahm zu srinrm Dortrage „Die Entwicklung der Tierwelt unserer lausitzer Heimat". Eingangs die Schwierigkeiten schildernd, die in der Darstellung eines verhältnismäßig kleinen, nach allen Seiten hin offenen Gebietes liegen, bezeichnete der Portragende die paläozoischen und mesozoischen Formationen als belanglos siir die entwicklungsgeschichtliche Darstellung unserer Tierwelt. Dagegen barg und birgt unsere heimatliche Erde zahlreiche Schätze aus dem Diluvium und Alluvium. Nach den bisherigen Ergebnissen der Forschung ist das Vorkommen folgender Säugetiere im Diluvium der Oberlausitz sestgestellt: Höhlenlöwe, Mammut, auch „König der Diluvtaltiere" genannt, Bison bezw. Eiszeilwisent, Renntier, Eis. zeltpferd, asiatischer Wtldesel, Rtesenhirsch. Der Annahme, daß diese Tiere nun dem Menschen zum Opser gefallen sind, steht als stärkere gegenüber, daß sie durch das Gesetz der eignen Entwicklung zugrunde gingen. Dann setzte sich der Redner mit der Frage der Relikten auseinander und hob im besonderen die tiergeographischen und bio logischen Momente wie auch die moderne Forderung auf das Vor handensein fossiler und subsossiler Reste hervor. Aus dem Alluvium müssen folgende Tiere Erwähnung finden: das Urwildpserd, der Elch, der mit riesigem Geweih geschmückte Edelhirsch, ferner Reh, Wolf und Biber. 2n bezug auf die Dogelwelt sei sestgestellt, datz Pirol, Eisvogel und Wiedehopf bereits in der Eiszeit lebten. Der Frage der Einwanderung der Tiere sich zuwendend, bezeichnete der Bor- tragende das Gros der Tiere von Osten kommend, nachdem Sibirien eisfrei geworden war. Andre zogen vom Südoslen und Süden ein, nur wenige aus westlich gelegenen Gebieten, z. B. der Gartenschläfer. Nun folgten interessante Darstellungen über den Vogelzug unserer Störche, Möwen und Stare. Indem anschließend die Tiere aus geschichtlicher Zeit Erwähnung sanden, konnte etn Gewinn von drei zehn sestgestellt werden, demgegenüber aber der Verlust nachstehender gebucht werden muß: Ziesel, Siebcnschläser, Fluß- oder Sumpsschild- Kröte, Lux, brauner Bär, Wildkatze und Uhu. Als arg gefährdet in ihrem Vestande führte der Redner an: Wildschwein, Fischotter, Dachs, Hasel» und Zwergmaus, Reiher, Kranich (noch etwa vierzehn Paare bet uns vorhanden), schwarzer Storch (ein Kulturflüchter), Auerhahn, Nachtigall, Kampfläufer, Ringeltaube, Rauch- und Haus schwalbe. Auch der Tiere, die eine geänderte Lebensweise sich zu eigen gemacht Haden, wurde gedacht und u. a. die Singdrossel er wähnt, die seit 1b90 etwa in unsre Anlagen und Gärten übergesiedelt ist und auch im Winter bei uns bleibt. Abschließend wurde auf Schnee-Eule und Seeadler hingewiescn, als Gäste aus nordischen Ländern, und auf Mönchsgeicr, Flamingo, roten Sichler, Btenen- sresser und Rosenstar als solche aus südlich gelegenen Gefilden. Für die sehr interessanten, in anschaulich-sesselndem Bortrage zu Gehör gebrachten und durch Lichtbilder trefflich illustrierten Darbietungen wurde dem Vortragenden reicher Beifall der Anwesenden und herz licher Dank duich den Herrn Vorsitzenden zuteil. Anschließend sand ein reger Ausiausch von Ersahrungcn und Beobachtungen aus dem Reiche unsrer heimatlichen Tierwelt' statt. Nach Erledigung geichäst- lichcr Angelegenheiten sand die 24. Sitzung der Gesellschaft ihr Ende. Sie wollte auch damit wieder Verständnis, Liebe und Fürsorge für unser hetmatltches Gebiet erwecken. Al Lovlied off v SWerlausitz (S'lätzt'ch ganz gutt sing'n ojj d' Melodie: „Studio aus einer Reis'" und „jupheidi und jupheida" koan oallmol mitg'sung'n war'n.) Vtz >) gieht's luhtz: Nberlausitz, du bist schssn, Ne ;o gruhtz ond ne zo kleen, War diech kennt, gestieht's gewiss): Du böst Deutschlands Paradies. Liegst ju ä d'r Mitte drin, Host ser ond Spoatz stets Sinn, Deine Dörfer, deine Stäjdte Sein de rsenften Dlumsnbäjts. ^) Deine Sproache klingt ju frei, Do gibts keens Siererei: „Horch ock druhf ond sieh ock Hahr", *s Klingt'n doas nicht wonderboar? Sittau ös de Residenz, Jeder aus d'r Lausitz ksnnt's. And de Gorken ''s aus dar Stoadt Sein Euch d' besten fec'n °j Soloat. 's A d'r Stoadt ond off'n Land Sitt 's ond find m'r oallerhand: Gchsen-, Schoafzucht, Industrie, Dort vertröst >°s sich Mensch ond Dieh. Gnd wie schien "s ös ane Huchst,") Wie Word do gelacht, gejuxt, Nbsrnmauk ") und Sauerkraut Gibt's mit Broten "s be d'r Braut. Kömmt d'r liebe Winter roa,"s Satt'ch '«s ock onje Berge oa,"s Gff'm Huchwald ond Dybin Koannjt v'r Msnjch'n nsmish ") stishn. Dod'ln tun je dort, wenn's schneit. Doch, d'r Somm'r ös ns weit, Dnd, wu je örjcht rod'ln toat'n. Rad ln je d'r ötz g d' Woat'n. Gisrjchdors ^), mit jen'n ") Schützenfest, Woas d'r zo d'rdenk'n wetzt,") Sist 'de ") än Panoptikum. G'ös d'r woas vsr'jch ") Publikum. Ia l Ich lob de Lausitz mir, Ich schreib'» oss jedes Stick Poapier: A' d'r Walt kömmt dec nijcht gleich! Du böst a' Stick vom Himm'lrsich! »acar grolle, CSvau. 's ^stzt, Städte, 's Blumenbeete, <) hsrjehen, 's Gurken, °) für den ') Salat, b) in, ») sieht, ") verträgt, >') schön, Hochzeit, Kar toffelmus, ") Braten, heran, >°) seht euch, "j an, ") nicht mehr, "j jetzt, 2°) in die Waten, ") Neugersdorf, ") seinen, "s zu erdenken, "j siehst du, ") für das. Amtliche Äillttnpottlrarte Wraott—slauenrtein—Msiaau—geiring—-Mrnverg. Maßstab l: 30000 in sechs Farben. Im Auftrag des Sächsischen Finanzministeriums ist von der Landesaufnahme Sachsen mit Unterstützung der Sportverbäude des Ost-Erzgebirges erstmalig eine Wintersportkarte von dem für diesen Zweck so geeigneten Gebiet von Kipsdorf—Fraucnstein—Moldau- Geising-Allenberg im Maßslab 1: 30000 bearbeitet worden, die soeben erschienen ist. Die Karte wird begrenzt im Norden durch Schmiedcberg, im Osten durch Laucnstetn-Borderzinnwald, im Süden durch Moldau-Georgendorf, im Westen durch Bienenmühle-Frauen- stetn. Sie erscheint in einem Sechsfarbendruck und zwar werden Gelände, Gewässer, Wälder, Landesgrenze, empfehlenswerte Skiwege und sämtliche Sportanlagen (Bobsleigh- und Rodelbahnen, Sprung- schanzen), gceignete Übungsplätze für den Wintersport, Jugend herbergen und Gasthäuser verschiedenfarbig gekennzeichnet. Die Höhenunterschiede sind durch Höhenlinien dargestellt, so daß die Böschungsoerhältnifse für jeden Skiläufer klar zu erkennen sind. Die Karte umfaßt etwa das Gebiet von vier Meßtischblättern und enthält alle Einzelheiten, die aus diesen dargestelll sind, so daß sie nicht nur dem Wintersportler, sondern jedem Fußgänger auf seinen Wande rungen durch unser Ost-Erzgebirge die besten Dienste leisten wird. Die Karte ist durch alle'Buchhandlungen zum Preise von 2,50 RM. erhältlich; die Amtliche Hauptoertriebsstelle G A. Kaufmanns Buch handlung, Dresden-^, Seestraße 3, hält auch auf Leinen in Taschen format aufgezogene Stücke zum Preise von 5.- RM. vorrätig. Bestellungen ans Einvanddetken für die Sderlausttzer Heimatzeitung wolle man uns baldigst übermitteln. :: Bereits erfolgte Be stellungen werden dann mit erledigt, da wir erst einen Aber blick über die benötigte Anzahl haben müssen. :: Das Inhalts verzeichnis für 1925 wird der Nummer 3 der GHS. bsigelegt. «erlag der SHÄ.