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erst etwa um die Mitte des 14. Jahrhunderts in Zittau ein Arm- brustschiitze angcstellt und gelöhnt worden ist, vorher also wohl von einem „Schlitzenwesen" nicht die Rede sein kann. Der Vorsitzende betonte, daß der Verein lediglich aus dem Grunde erst nachträglich zu der Frage Stellung genommen habe, um eine wirtschaftliche Schädigung der in Betracht kommenden Geschäftskreise zu vermelden. Er sehe sich daher zu einer Einschließung veranlaßt, in der der „Geschichts- und Muftumsveretn bedauert, daß im vergangenen Sommer in Zittau ein in breiter Öffentlichkeit begangenes Fest von seinen Veranstaltern als rin 700 jähriges Jubiläum bezeichnet worden ist. Hierzu fehlte jeder siichhalrtge Grund. Die irrtümliche Bezeichnung „Srebenhunderijahrseier" hätte sich durch eine kurze RUcksrage bet einem der vielen Männer, die mit der Geschichte der Stabt und ihrer reichen Geschichtsschreibung vertraut sind, leicht ver meiden lassen." Mit der einstimmigen Annahme dieser Entschließung war der geschäftliche Teil erledigt. Dann solgie der eingangs er wähnte uns mit lebhaftem Beifall aufgenommene Vortrag. YMrdiiaungrverein rruterrSott. Winterhalbjahr 1S2S/27. Mittwoch, 20. Oktober: „Die Elbe von der Quelle bis Helgoland" mit 150 Lichibildern. Schullciier Vater-Löoau. Mittwoch, 10. November: „Quer durch die Wüste Sahara" (Lehr film). Kinooorsührung lm Ba-Ho-Le. Mittwoch, 1. Dezember: „Wanderungen im Ieichken- und Iser- gebiige" mit Lichtbildern. Franz Aurich-Retchenberg. Mittwoch, 12. Januar: „Sommertage aus den Inseln der Glück seligen" - Kanarische Inseln — mit Lichibildern. Studtenrat Dr. Heinke-Zittau. Sonntag, 16. Januar (Schnee vorausgesetzt!): Wanderfahrt nach dem Itschken. Führung: Franz Aurich-Reichenberg. Mittwoch, 26. Januar: „3um Schneegipsel Attikas" (Film). Mittwoch, 16. Februar: Faschingsseier: „Literarischer Flohzirkus". 800 Jahre deutscher Humor. Dortragsmeisler Günther Sander- son-Drcsden. Mittwoch, 8 März: „Wunder der Schöpfung" (Film). Mittwoch, 30. März: „Der Bau des Welialls und die Stellung der Erde im Weltganzen". Agronom Bruno H. Bürgel-Dresden. Mittwoch. 6. April: Hauptoersammlung. Die Borträge finden im Saale „Zur Linde" statt; die Film- Vorführungen erfolgen im Saale des Ba Ho-Le. Beginn aller Ver- anstaitungkn pünktlich 8 Uhr abends. Mitgliedsbeitrag 2.— Mark, Mitglieder zahlen bet allen Veranstaltungen für sich und ihre An gehörigen die Hälfte. I Eine Anzahl erst in den letzten Tagen eingcgangener Berichte I von Hetmatoereinen kann wegen verspäteten Einganges erst in I der Weihnachtsnummer Veröffentlichung finden. s» v 00.! 2L f o a. o kü« oik Lckmicli 81^16^^ mff^otopus>läsillc!i1- SiNSbN NLNULScUiNSN LU7wu<-kLki.l.scnE Der Pkonolttbglpksl der Lauscbe Der Phonolithgipfel der Lausche ist in einer Buchbesprechung: „Die Lausche und ihre Sagen" (Oberlausitzer Heimatzeitung 1926, Nr. 18, S 270) von Hans Naumann als der Rest eines nicht aus gedehnteren phonolithischen Deckenergusses bezeichnet und die vom Verfasser des Büchleins O. Schöne vertretene Ansicht, die Lausche sei eine Quellkuppe, anscheinend widerlegt worden. Hierzu ist zu bemerken, daß die Phonolithe der Südlausitz wohl überall nur Stöcke, Gänge oder Quellkuppen darstellen. An keiner Stelle haben wir einen Rachwcis, daß der Phonolith einen Deckenrest bildet. Auch der gewaltige Kotlmar ist keine Decke, sondern ein mächtiger Phonolithstock. Der Phonolith ist als kteselsäureretches (55—62°/o) jungvulkanisches Gestein anscheinend gegenüber dem dünnflüssigen ost decken'oildenden kieselsäurcarmen Basalt als zähflüssige Masse an die Oberfläche gedrungen und in dieser Form erstarrt. Wir haben uns schon seit vielen Jahren mit dem Phonolith beschäftigt und das oben Erwähnte immer und immer wieder bestätigt gefunden. Auch Herr Prof. Dt, Hibsch in Wien, der das gesamte Böhmische Mittelgebirge ausgenommen hat und in diesem phonoltthreichen Gebiete wie kaum ein zweiter dem Phonolith sein Studium widmen konnte, hat uns unsere Anschauung bestätigt. Er erklärte, daß die von ihm untersuchten Phonolithe niemals Decken, sondern nur Stöcke, Gänge oder QucUkuppen bildelen. Es ist an der Zeit, daß die unhaltbare Hypothese über die Phonolithdecken nun endlich ein mal aus geologischen Berichten verschwindet. Die von Herrn Schöne in seinem Buche vertretene Anschauung über den Phonolith der Lausche ist somit als richtig zu bezeichnen. Hermann und Werner Ändert, Ebersbach. Buchbesprechungen Ursprung und Verbreitung der Germanen in vor- und friihgefchichtlicher Zeit. Gustav Kossin na hat unter diesem Titel als 1. Band der „Irminsul", Schriften und Blätter für deutsche Art und Kunst, im Germanen-Verlag, Berlin-Lichterfelde, kürzlich den ersten Teil eines neuen Werkes erscheinen lassen. In der Hauptsache ist es die Erneuerung in etwas breiterer Form einer 1911 vom Verfasser hcrausgebrachten, äußerst knapp gehaltenen Ab handlung über „Die Herkunft der Germanen" an der Hand reichen Abbildungs- und Karlenmaterials. Im ersten Abschnitt verfolgt Kossinna die Ausbreitung der Ger manen von 150 n. Ehr. bis 1700 o. Ehr. unter Anwendung der erst von ihm ausgcarbeitetcn Methode nach dem Grundsatz: streng um- rissene, scharf sich heraushebende, geschlossene archäologische Kultur provinzen fallen unbedingt mit bestimmten Völker- oder Stammes- gebieten zusammen. Ich muß es dem Leser dieses Buches überlasten, sich vom Verfasser in der ihm eigenen fesselnden Weise, in der Be trachtung rückwärts schreitend, mit dem Schicksal und der allmählichen Ausbreitung der germanischen Stämme bekannt machen zu lassen. Hier möchte ich nur die für das Land Sachsen wichtigen Der-