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Gderlausitzer Helmaizetiung -rl 25 Auch die Fabriken, deren jedes größere Dorf mindestens eine besitzt, wußten das Landschaftsbild zu beeinflussen. Ihre großen Essen, aus denen dicke Rauchwolken steigen, recken sich zum Himmel empor, und die kahlen Wände der Gebäude, in denen Fenster an Fenster uns entgegenstarrt, machen einen nüchternen Eindruck. Wie ganz anders mag Hirschfelde ausgesehen haben, als das mächtige Großkraftwerk noch nicht bestand. Im Jahre 1890 begann man die Mandau zu regulieren. Man verlegte ihren Laus und beraubte sie ihrer Windungen, sodaß sie jetzt ruhig und glatt dahinfließt. Auch die Neiße wurde reguliert, so z. B. bei Kleinschönau. Wie ich schon am Anfänge anführte, kommt in unserer Heimat das Wirken der Natur für Umwandlungen des Landschaftsbildes in geschichtlicher Zeit in sehr geringem Maße in Frage. Oft haben zwar Feuersbrunst und Hochwasser, die in früheren Zeiten häufiger waren als jetzt, großen Schaden angerichtet, er wurde aber durch die Hand des Menschen fast immer wieder wett gemacht. Auch haben manche große Stürme, von denen uns berichtet wird, viele Bäume entwurzelt. Wir haben Beispiele, daß die Neiße ihren Lauf selbst verkürzt hat, daß sie einfach eine Schlinge abschnitt. So ent standen Altwäffer und Lachen. Dies ist aber mehr von Interesse für die Geologie, für das Landschaftsbild hat es entscheidenden Einfluß nicht gehabt. Kurz möchte ich nur noch eine Veränderung erwähnen, die sich erst in den letzten Jahren zugetragen hat. Sie wurde durch die Nonne hervorgerufen. Ihre Raupen fügten in großen Gebieten unseres Gebirges den Bäumen solchen Schaden zu, daß sie ein gehen mußten. Nun zeigen die Berge statt des sonst so üppigen Waldes ihre kahlen Felsen. Doch es wird nicht viele Jahre dauern, dann ist durch planmäßige Ausforstung das alte Bild wieder hergestellt. Das jetzige Bild unserer Heimat haben wir ja vor Augen. Längst schon stehen Burg und Kirche auf dem Oybin nur noch als Ruinen da, längst schon ließ die Stadt ihre Mauern Niederreißen und dafür Promenaden anlegen. Große, rußige Fabriken machen sich in einst ruhigen Dörfern breit. Hier und da recken sich die steinernen und eisernen Masten der Hochspannungs-Leitungen empor — ein Zeichen unserer Zeit! HervsteSklage Lh«»d», Sch»»«, »»!«>» Nun weben die Winds räuber; der liegen psitsckt über das Seid. Ciek unter dem Scbleier der Nebel liegt grau und verlassen die Welt. Cs sterben die letzten Blüten; vom Baume sinkt Blatt nun um Blatt. Warum scdon? Wir waren des Sommer», der Sonne nocb lange nickt satt! Wir wollten nocb lacken, jubeln, besingen die wonnige Zeit. Wir streikten so krok durcbs Sekilde und wäknten den kerbst nock gar weit. Vock ob wir die Nugen sckliehen, er nabt scbon mit eisigem kaucb. Mit grasten und kastigen künden entlaubt er Saum, Sänke und Straucd. »In«1 «11« ver Verleg «1er SttL. diele» «I»»u sine reicddsNIge »u diiiigeien I»r«i,«n. 0e«»«IIungsn «oll« ins» un» keietinügllei,»» vdermMsin. 0ss«d»«n 5«e kitt« «Ile Um»«KI»g»»tt«n «le» uarlleg«i>«lsn Nette» l Fünf Lehnsbriefe aus dem Schloßarchiv zu Schmochtitz Herausgegeben von Erwin Ritter IV. „Erb- und Lehn-Brief Herrn Majors Joachim Ernst von Manteuffel vom 14. Ian. 1763. Des Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich Angusti, Königs in Pohlen, Groß- Herzogens in Litthauen, zu Reußen, in Preußen, Magovien, Samogitien, Hyovien, Wollhynien, Podolien, Podlachie», Lief- land, Smolensco, Sevcrien und Czernichovien, Herzogens zu Sachßen, Jülich, Cleve, Berg, Engern und Bestphalen, des Heil. Röm. Reichs Erz-Marschallens und Chur-Fürstens, Land- Grafens in Thüringen, Marg Grafens zu Meißen auch Ober- u. Rieder-Lausitz, Burg Grafens zu Magdeburg, Befürsteten Grafens zu Henneberg, Grafens zu der Marck, Ravensberg, Barby u. Hanas, tzerrns zum Ravenstein, Bestatter Geheimer- Rath und Ober-Amts-Hauptmann des Marg Grafftuhms Ober- Lausiz u. des Hohen Stiffts zu Meißen Dom-Duchandt u. zu Merseburg Dom-Herr, Ich Georg Ernst von Gerßdorff auf Reichenbach, Ober- und Niederdorff, Oelisch, Rattwiz, Muschel» wiz, Uhrkunde und bekenne hiermit: daß in dem König!. Pohln. u. Chursürstl. Sächß. Ober Amte allhier, als der ordent lichen Lehns Curia in diesem Marg Grafftuhm Ober Lausiz ncto der Edle u. Ehren-Beste, Joachim Ernst von Manteuffel, Major, in Person erschienen u. berichtet: Welchergestalt Er von seinem nunmehro verstorbenen Oncle, u. Weyl. Wohl-Edlen, Gestrengen u. Besten, Herrn Anton, Christian von Kleist, Königl. Pohln. und Chursürstl. Sächß. Obristen, das Erb-Guth Schmochtitz mit denen darzu gehörigen Gebäuden, Wohn-Hauß, Scheunen, Ställen, Obst-Gärten, tzältern, Forwergen, Ackern, Wiesen und Wiesewachs, Holzungen, Bergen, Biehc-Zucht, Schäsereyen, Trifften, Huthungen, Sträuchern, Büschen. Unterlhanen, als Bier Hüffnern, Zwey Gärtnern u. Bier Häußlern, wie auch Thoms Garten, samt ihren Zinnsen, vollen Landüblichen Dien sten, Abzügen, Vorfängen, Theil-Schillingen, Geburts- und Looß-Briefen, Hohen- und Nieder-Gerichten, Straafen, Bußen, Mühlstätten, Teichen, Teichstätien, Fischereyen, Iagdten u. allen andern Herrlichkeiten u. Gerechtigkeiten, als Erb und Allodial, den Lehn-Bauer, Rahmens Hannß Schustern daselbst aber, als Lehn, wie Er u. vorige Besizern solches besetzen, genuzet, u. gebrauchet oder mit Recht u. Billigkeit nuzen u. gebrauchen können u. mögen, Inhalts eines untern cletto Schmochtitz den 12. November 1761 errichteten corum Commission« mit Hand u. Siegel vollzogenen Ober-Amtlich confirmirien und in vitti- mntn copiu zu denen Lehns-Acten gebrachten Kauff-Contractus um eine gewiße Summe Geldes eigenthümlich an stch gebracht, derselbe Ihme das resp. Erbe- und Lehn darinnen zu gleich aufgelaßen und Er Impetrant, solches besonders in Schrifften, bezöge der Lehns-Aclen gebührend gemuthet hätte. Mit an mich hiermit gelangier Amis gehorsamen Bitte, daß tragenden Ober-Amts wegen, Ich sothanes Guth Schmochtitz u. Pertinentien, samt den Lehn Bauer allda in meine Hände aufnehmen u. Ihme hinwiederum zu Erb und Allodial, auch resp. Lehn langen, reichen, u. verleihen wolle. Wann Ich daun diese Amtsgehorsame Bitte denen Lehns- Rechten u. der Billigkeit gemäß zu seyn erachtet und darneben die getreue u. angenehme Dienste, welcher Allerhöchst gedachter Ihrer Königl. Majestät als Marg Grafens in Ober Lausiz, meines allergnädigsten Herrns u. tragenden Ober Amts wegen, Ich besagtes Erb-Guth Schmochtitz und Pertinentien, samt den Lehn Bauer daselbst, in meine Hände ausgenommen u. Ihme hinwiederum zu Erb u. Allodial, auch resp. Lehn gelanget, gereichet u. geliehen. — Lange, reiche u. verleihe Ihm auch daßelbe hiermit u. Krafft dieses Brieffes dergestalt u. also: daß Er Joachim Ernst von Manteuffel, seine Erben u. Erbnehmen solch Erb Guth Schmochtitz mit allen u. jeden Ein- u. Zuge hörungen, Rechten u. Gerechtigkeiten, zu rechten vollkommnen