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24 Gberlaufitzer Heimarzeltung Nr. 2 schanze durch starke Balken ganz besonders befestigt gewesen. Nach Preuskers Ansicht ist der abgetragene, bezw. geebnete Wal! auf dem Reinhardtsberge zur Heidenzeit der „feste Platz" der Stadt Kamenz gewesen. Der Schloßberg soll erst später eine Burg erhallen haben. (Vgl. Preusker: „Blicke in die vaterländische Borzeit", Bd. 2 S. 195.) Die aufgefundenen Gegenstände sprechen dafür, daß die Höhe des Reinhardtsberges entschieden in frühster Zeit ein allheidnischer Opferplatz, eine wichtige Kultusstätte gewesen ist, die wohl auch als Zufluchtsstätte und als Festung den Um wohnern diente. — Wie mag es damals, als noch die Opfer feuer von hier oben aus zum Himmel aufloderten, in der Kamenzer Gegend ausgesehen haben! Viel beschäftigt sich mit dem Reinhardtsberge die Sage- Sie lauscht an seinen Abhängen und webt um den Hügel ein duftendes Gewand lieblicher Volksdichtung. Sie erzählt uns, daß unter der ehemaligen Schanze unermeßliche Schätze ver graben liegen sollen. Eine große Braupfanne, angefüllt mit Gold und Silber, ruhe hier oben noch heute in der Erde. Der ungeheure Schatz sei aber nur in einer ganz bestimmten Nacht des Jahres zu finden und zu heben, nämlich in der Iohannisnacht. Uber ihn wacht ein graugekleideter „Kobold", der diejenigen, welche ihm etwa in den Weg kommen, verhöhnt, verspottet und irreführt. „Geht man jedoch mit dem Aus schlage der 11. Mitternachtsstunde in der Iohannisnacht dort hin, so erblickt man zuerst ein blaues Flämmchen, welches sich aus der Erde erhebt und nach und nach die Gestalt eines Männchens annimmt, das einen großen Schlüffe! in der rechten Hand hält. Diesem hat man sich zu nähern und ihm durch Zeichen anzudeuten, daß man den Schlüssel zu haben wünscht. Dann wird das Männchen auf einmal verschwinden, und man wird den Schlüssel in der Hand haben. Nun soll sich auf einmal die östliche Seite des Berges öffnen, und man wird eine Tür erblicken; hat man die mit dem Schlüssel geöffnet, so gewahrt man die Braupsanne, allein man darf sich nichts von den darin befindlichen Kostbarkeiten aneignen, sondern nachdem man etwas, gleichviel was, hineingeworfen, geht man rückwärts, den Schlüssel in der Hand, den Berg hinab, ohne sich von den erscheinenden Spukgeistern schrecken zu lassen. Zwar wird nun die Tür wieder verschwinden, allein wenn man drei Tage nachher an dem Orte, wo sie gewesen, abermals nachgräbt, öffnet sie sich wieder mit dem bewußten Schlüssel, und man kann sich ihren Inhalt aneignen. — Es kommt wohl vor, daß noch heute in der Iohannisnacht Leute heimlicher weise nach dem Reinhardsberge gehen, um den großen Schatz zu heben. Verschwiegen wird uns aber, wer glücklicher Schatz finder gewesen ist. Aus den tzeimawereinen Neukirch (Lausitz). Jahresbericht des Gebirgsoereins Ballenberg. Am 5 Januar 1926 vereinigte der Gebirgsverein Baltenbera seine Mitglieder zur Hauptversammlung im Vereine heim aus dem Baltenberge, tzieibei wurde folgender Bericht üder die Ver anstaltungen und die ausgesührlen Arbeiten im Jahre 1925 gegeben: 2m Jahre 1925 wurden insgesamt 12 Monatsoersammtungen ab gehalten, die eine durchschnittliche Besucherzahl von 25 bis 30 Mit gliedern auiwieien. Außer diesen 12 Monatsoersammlungen fanden statt: eine Walpurgisseier am 30. April, eine Sonnenwendfeier am 21 Juni und eine Weihnachtsfeier am 28. Dezember, säiwlich aus dem Baitenberge. Am 24. Mai versammelte der Verband „Lusatia" seine Mitglieder zur Wanderoersammlung in Neukirck, die nach vor- ausgegangenen Wanderungen Im Boltenberg, und Hshwaldqebiet im Geormnbad ihren harmonischen und sllr alle Teilnehmer befriedi genden Verlauf nahm. Zur Hebung der Geselligkeit und um den Mitgliedern des Vereins eiwas zu bieten, wurden 2 Lichtbilderoor- träge mir sich anschließendem Tänzchen veranstaltet und -war: am 14. Februar Uber die Halligen von Herrn Lekrer Runge, Ebersbach und am 12. Dezember über das Lerner Alpcngebiet von Herrn Lehrer Ernst Schulze, Grimma Beide Borträge waren inten ssant und lehrreich und dürsten jedem Besucher einige genußreiche Stunden bereitet haben Bon den laut Bereinskalendcr aogejrtzten 12 Wande rungen in die nähere und weitere Umgebung unserer Heimat sind II planmäß g durchqeführt worden. Heroorgehoben sei besonders die Wanderung am 17 Oktober nach den Demitzer Steinbrüchen und deren Besichtigung. Den außerordentlichen ungünstigen Witterungs verhältnissen ist es zuzuschreiben, daß bei einigen der Wanderungen die Beteiligung sehr schwach war und eine sogar ganz aussallen mußte. Des weiteren wurde noch eine außerplanmäßige Wanderung vom 26. bis 28. September ins Riesenaebirge ausgefiikrt, an welcher 7 Mitglieder teilnahmen. Seit den Kriegs- und Iaflaiionsjahren lagen die Markierungen und Weqetafcln sehr im Argen. Diese sind im vergangenen Jahre zum größten Teil neu ausgesübrt worden. Hierbei sei besonders darauf hinaeoiesen, daß die getde Markierung von Schramms Bierkeller nach der tzohwa'.dschenke Uber die Torf- Hütten verlegt worden ist, weil dieser Weg kürzer und angenehmer zu gehen ist. Eine Orientierungstafel über sämiliche Markierungen im Baltenberggebiet ist am Eingänge zur Berqwirtschaft angebracht. Biele neue Wegweiser waren notwendig, um die Verbindung wieder einigermaßen herzustellen. Alte Bänke wurden renoviert und neue ausgestellt, vor allen Dingen aus dem Wege zum Bahnhof Nieder- neükirch. Es bleibt aber noch viel zu tun und der Rest dieser Ar beiten ist für das kommende Jahr in Aussicht genommen. Eine Hauptarbeit im vergangenen Jahre bildete auch der Ausbau der Wesenitzquelle. Schon längere Zeit war der Gedanke, die Wesenitz- quelle zu renovieren, vorhanden. Mit einigen eifrigen Mitgliedern des Vereins ist der Plan in mühevoller Arbeit durchgeführt wr rden. An sechs Sonniagen wurde von früh bis in den späten Nachmittag hinein gearbeitet. Am 23. August wurden die Schlußarbeiten aus- aeführt. Der Grundgedanke für den Ausbau war: Unserem Heimat flüßchen auch eine würdige, der Natur anqepaßte Geburtssläite zu schaffen und durch Anbringung eines Wasserbehälters der Berawirt- schäft gutes Wasser zuzusllhren Es sind noch einige Orientierungs tafeln anzubiingcn. Diese sind bereits in Arbeit und sollen im kom menden Frühjahr ausgemacht werden. Allen denen, die mitgeholsen haben, sei hiermit herzlich gedankt. Weiter sei an dieser Stelle noch gedacht an unseren Knvblich's Ernst, der den Mitgliedsn des Der- eins bei Versammlungen und Veranstaltungen durch seinen unver wüstlichen Humor so manche schöne Stunde auch im vergangenen Jahr bereitet hat, ferner unserer Hauskapelle, Herrn Heimann Israel, der beim gemeinsamen Singen unserer schönen Lieder diese so trefflich begleitet. Auch ihnen sei hiermit herzlich gebankt. Mögen sie dem Verein noch recht lange erhalten bleiben. Durch die Mit arbeit aller Mitglieder hofft der Verein auch im neuen Jahr feine Ziele und Bestrebungen weiter verwirklicht zu sehen. Berg Heil! VefteSunserr auf Eiuvauddeekeu für Vie Dverlaufitzer Veirnatzeltung wolle man uns baldigst übermitteln. :: Bereits erfolgte Be stellungen warden dann mit erledigt, da wir erst einen Aber- blick über dis benötigte Anzahl haben müssen. :: Das Inhalts verzeichnis sür 1925 wird der Nummer 3 der GHZ. bsigelegt. Verlas der DHZ. ^c>a:>tN<5r>t'c'i<5 der Dbsrlausitzer Beimatzeitung bei freier Iu- ? Q 5. — stellung durch dis Post und den Buchhandel sür das erste Vierteljahr 2.25 Goldmark (zuzügl. Duchhändlerzujchlag). Zahlungen Können aus das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. — Bezug ist nur in vierteljährlichen Zeiträumen zulässig. Bei Nichtabbsstellung spätestens 14 Tage vor Beginn eines neuen Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. Anzeigenberechnung: Tnseraten^il besteht aus vier —2 - 2!— Spalten. Die Berechnung erfolgt nach Pstitzeilsn und beträgt der Preis für eine solche in einspaltiger Breite (45 rnm) 25 Goldpsg., Äeklamezsile (90 inin) 75 Goldpsg-, unter Büchermarkt (in gleicher Breite) 29 Goldpsg. Druck und Veriag Alwin Morr.Bucbdruckarsi und Aeitungsverlog G m. b. H. 'm Deichsnav.