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aus der Schlußfahri in den langgezogenen Telemark oder in den kurzgerisfsnen Ehristiania überzugehen und jetzt macht man Guer-, Nm- und Geländesprünge, als ob man überhaupt nichts an den Deinen hätte. Auch der Anzug hat manche Wandlung durch gemacht. Lächeln mutz man, wenn man Dilder aus jenen Anfängen des Skisportes in die Hände bekommt. Früher alles möglichst in Weitzer Wolle. Die Damen in Winter hüten, dis mit einem Wollschal unter dem Kinn noch be sonders verankert wurden, und in Kostümen mit langen, kaum futzfreien Böcken, Zetzt ist die Losung: Leichte, glatte, undurchlässige Stoffe. Für alle Fälle Woll- und Windjacke im Aucksack. Anfangs mutzten die Skiläufer manchen schlechten Witz über sich ergehen lassen. Aber sie gingen ihren Leidensweg durch die gaffende Menge in Geduld, denn sie wußten, welchen Schatz sie in Gestalt der beiden Drettec mit sich trugen. Draußen in einsamer -Natur tat sich ein Äeich vor ihnen auf von gewaltiger, ungeahnter Schönheit. Wachsenden Interesses erfreut sich dis Südlausitz im letzten^ahrzehnt von Seiten aller Wintersporttreibenden. Wo finden wir nun einen lohnenden Winteraufenthalt und gute Wintersportplätze im Gebiets der südlichen Lausitz? Den Ausgangs- und Stützpunkt für alle Skiwande rungen und alle anderen Wintersportarten im Zittauer-, ")eschken- und Isergebirge ist Zittau (246 m), das von allen Seiten (Dresden, Görlitz, Breslau, Berlin) sehr bequem zu erreichen ist. Die 40000 Einwohner zählende Industriestadt bildet den Nerkehrsmittelpunkt der süd lichen Lausitz und Hal eine reizvolle geschützte Lage in mitten mehrerer Dergzüge. Don hier führt uns die Kleinbahn hinein in dis Schönheiten des Zittauer Ge birges. Oybin mit Hain bei Zittau (400—600 m) bilden einen weiteren Wintersportplatz. 1000 Einwohner zählen diese Siedelungen, die am Futze des Gybinbecges mit seinen berühmten Kloster- und Burgruinen und Derg- friedhof liegen. Äings um die Ortschaften dehnt sich ein ausgezeichnetes Skigelände aus und eine Sprungschanze ladet zu Skisprüngen ein. Dom Gipfel des Hochwaldes (754 m) führt eine 3300 m lange glänzende Äodelbahn hinab ins Tal. Zn 30 Minuten Fußweg erreicht man von der Bahnstation Oybin aus das gute Skigelände von Lückendocf (550 m). Zwei weitere bedeutende Wintersportplätzq liegen am Fuße der Lausche (702 m). Zunächst sei hier das 1600 Einwohner zählende Hons dorf genannt (Bahnstation, 500 m). Ein hervorragendes Skigelände und eine Äodelbahn drücken ihm den Stempel eines Wintersportplatzes auf. Weiter sei noch Walters dorf — unmittelbar am Futze der Lausche gelegen — aufgezählt. Waltersdorf besitzt ebenfalls bestes Ski gelände und Rodelbahn. Don den Bahnstationen Groß schönau oder^ionsdorf ist es bequem zu erreichen. Schneeige, kristallene glitzernde Höhen schließen die oben genannten Orte ein. Traulich wirken die sauberen freundlichen Wohnstätten, einladend winken eine größere Anzahl Hotels, Pensionen und Restaurants zur Einkehr. Dank der preiswerten guten Decpflegung ist der Ver kehr in jedem^ahre gestiegen. Zn vorbildlicherWeise habenGsmeindeverwaltungen und verschiedene Dereine die Aufnahme und Dorberei tung des Wintersportes gefördert. Durch Deranstaltung von Skikurssn, durch Anlegung herrlicher Tlodelbahnen, durch Errichtung skitechnisch einwandfreier Sprunghügel ist hier dem Wintersport eine gute Heimstätte geschaffen worden. Es ist köstlich, hier im glitzernden Sonnenschein oder im milden Mondssglanz die Schneelandschaften in ihren wechselvollen, buntbelebten Bildern zu schauen, den be reiften Tann mit seinen Märchengestalten zu durch streifen, Geist und Körper in dieser reinen Winterluft gesund zu baden. Neben den großen bekannten Skiwegen gibt es auch viele stille verschwiegene Abfahrten, die man hütet wie ein süßes Geheimnis. Finden wir im Zittauer Gebirge auch keine kilometerlangen, jauchzenden Abfahrten wie in den Alpen mit deren reiner unvergeßlichen Fernsicht, so stellt es dagegen Winterbilder von so seltsamen eigen artigen Äeizen, wie sie das Hochgebirge nicht zeigt. Diese allein verlohnen einen Besuch. Möge also ein echter Winter kommen, daß die Wintersportlsr singen können: „Wintersport — o wie fein l Fröhlich ist da Groß und Klein, Ob man Ski läuft, schlittschuht, rodelt, Bobsleigh fährt und lustig jodelt. Alles prangt in weißer Pracht, Petrus hat es gut gemacht." ANern Äonsdorf lov Ley rnSrr Von dicktem Wald und grünen Wiesen sankt umgeben Ist Kurort Jonsdorf scbon seit alter Zeit, Sier kann man jedes Jakr so scbön in Luks leben, Selbst wenn es täglick regnet oder scbnsit. Sin sckmuckes Dorf, wer will es nur bestreiten? Mit vielen Stratzenzügen kreuz und quer, So breit und fest zum Leben, Fakren, bleiten, vrum bebt sick weiter täglick der Verkekr. ldvllisck ist dis Lage von dem sckönen Ort, Oie Lukt ozonrsick, würzig und stets rein, Ja selbst das silbsrklars Wasser flietzt nickt alles kort, Lei größtem vurst iösckt es jedwede Lngst und Pein. Lin Säkenkurort will nickt Lauck und Lutz auf Stratzen, Für Industrie ist bisr kein Platz und Laum, Seit Liters bleickt man Larn auf grünem Lasen, Lin solck' Setrisb stört selbst verwöknts Lasen kaum. Säuscken liegen zwanglos an den Längen, Mit ibren Lärten breit im Lai verstreut, kein Säusler lätzt sick von der Sckolls drängen; Venn dulden mag er niemals fremde Leut'! vis Sommerkrisckler können kier nickt Klagen, vis Lax' der Kur ist niedrig, angemessen, Weil Wald und Wiesen bieten auck dem Magen Viel köstlickss! Vas ist nickt zu vergessen. Ln Unterkaltung gibt's kür Sommerkrisckler viel, Für jeden Lag ist etwas Neues vorgesekn: Konzert, Lkeatsr, Lanz und frokes Spiel, Will man nickt einsam durck die Wälder gek'n. ver Forstverwaltung ists mit vieler Mük gelungen, Oie Nonnenbrut kier gänzlick zu verrückten, Viel tausend Säumcken sind der Lrd' aufs neu entsprungen", ver Wald Kat wieder seine Lannen, Fickten. IZerükmt ist Ionsdork sckon durck seins Müklstsinbrücks, Vie Sumboldt-Orgel, Frisdrick-Llbert- und Larolafelsen, Luck steigt man sskr bequem durck die Zigeunerkücke Und Felsengasse sankt bergauf zum Nonnenkslssn. Lasalt srbrack einst feurig.flüssig Sandsteinsckickten Und unerscköpklick im Lsstaltungsdrange sckuk Natur Vie wunderlicksten Formen, wie man kann bericktsn, In dieser Felsenstadt gigantisck, einzigartig nur. Wir wollen sckiietzlick wünscksn und auck Kokken, vatz Jonsdorf weiter blükt und reckt gedeikt; Zur Sommerzeit sind Lür und Lore offen Für jeden Last, käm er auck von nock so weit. Dr. Paul Löscher.