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Blätter fün L^elmatkunöe, Scftristleitung und Geschäftsstelle « in Reichenau,Sa. I^ennspnecherNr riA Gescf)ics)ie, ^KunstLitepatu^ Drucf u.Verlotz.Alwin Ma»^ (Inh. Otto Maix) Südlaufttzer Nachrichten, Reichenau^Sa. MilleUungsviatl ver (VejeUichay für Ankhropoiogie und Arge>chichle der Gvsrtaulitz-Bauysii, vsc MilleljteUü suc ^>sim<Mor>chung im 2Nark- graftum Gbsrlausitz (Bautzen, Stisbsrstrape 3ö), des Vereins für Hsimatforfchung ;u Lrostau, Kirfchau und Schirgiswalde, der Gefsllfchaft für Heimatkunde, Hoyerswerda jowis des Verbandes „Lusatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gebirgsvereine der Gbsrlausitz. Hauptfchriftleitung Gtto Marx, Deichenau, Sa., unter Mitwirkung bewährter Heimatjchriststsllsr. Manufkriptsn ist Äückpoeto bsizufügsn, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Anbsrechtigtsr Nachdruck aus der „Gberlausitzsr Heimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Dsichsnau, Ea. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gswerbebank und Girokasjs Äsichsnau Nr. 16. Gbsrlausitzsr Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lrsdit-Anstalt, Aittau. Nr. 21 Sonntag, 17. Oktober (Gilbhart) 192H 7. Jahrgang VkkSLNV ie Vorstände derVerbands- Vereine werden d r i n g e n d gebeten, die statistischen ^(Unterlagen für das neue IVereinrverrsiLknir das in unserem Verbandsblatt, derGberlausitzerHeimatzeitung erscheinen soll, bis spätestens zur Vsrtreter-Lilrung in kderrdsLk Lonnsdenci, risn 6. ^iovemdsr in der Bahnhofswirtschaft an den unterzeichneten Norf, abzuliefern. 0r. v/kvkßr Auf Heidepfaden Von Theodor Schützs-Hainitz in diesem Spätsommer einmal ms wen- H dische Heide- und Teichland fuhr oderwan- derte, muhte sich mit vielem Heldenmut und mit starkem Duldersinn wappnen; denn die Heide, sonst gelobter Landstrich stillen Erholens und Auf atmens, war Heuer Kampfgebiet geworden. Lächerlich klein waren die Feinde, und winzig ihre Waffen, jedoch griffen sie in unzählbarer Menge an, waren wohlver traut mit allen Künsten der Benennung, der Heraus forderung, der Umzingelung, und scheuten keine Kriegs list. Schlug man ihrer Hunderte nieder, so erstanden dafür Tausende neuer Kämpfer und Ascher; Millionen lauerten in Hinterhalten, rüsteten sich zu Überfall und Streit. Wer also um Wen Friedens willen zur Heide gewallfahrtet kam, muhte öfters rasch bitteren Krieges wegen die unhold gewordene Stätte verlassen. Der Name Stechmücke klingt noch zu schonend für diese zähen und grausamen Widersacher; man mühte fürchterlichere Bezeichnungen erfinden, Bezeichnungen, die auch den Unbetroffenen etwas von all dem Schmerz, von dem körperlichen und seelischen Unbehagen ahnen lassen, das uns von den unerbittlichen Blutsaugern an getan wird. Ihr kriegerisches Gesumm Stunden hindurch ohne Aufhören vor den Ghren zu vernehmen, mit den Händen sich ihrer ununterbrochenen Anstürme erwehren zu müssen, das wird auch den kräftigsten Nerven einmal zuviel, und schließlich ergreift man als Besiegter die Flucht. Mit jedem Schritt scheucht man neue Scharen von Verfolgern auf, die im Heidekraut, auf Gräsern, im Deerengestrüpp gesessen haben, um verdauend dahin zudämmern oder — o schrecklicher Gedanke! — wieder ihresgleichen zu zeugen. Man eilt verzweifelnd vorbei an den idyllischen, buschverborgenen Teichen, an deren einsamen Nfern man in anderen fahren die Kleider ab streifen, in deren laues Gewässer man mit innigem Ver gnügen die Glieder tauchen konnte. Heuer sind sie Brut herd und Lieblingsaufenthalt von ungeheuren Mücken schwärmen, und man fühlt sich erst dann in Sicherheit, wenn man Kiefernforst und Heideteiche weit hinter sich hat und auf sonnenbeschienenem freien Gefilde steht, denn vor dem Hellen, ehrlichen Strahl der Sonne weicht das geflügelte Geziefer aus wie Satan vor dem Kreuz. Der Sommer, der so ganz aus der Art geschlagen und so reich an Unannehmlichkeiten war, bescherte auch dem Heideland die Millionen Mücken. In dem flachen Gelände, das von den übervollen Flüjjen und Fliehen meilenweit überschwemmt und nur ganz allmählich von der trägen, unreinen Flut wieder befreit worden ist,